Fortunas vielseitiger Leihspieler Warum Karbownik momentan einer der wenigen Lichtblicke ist

Düsseldorf · Bei der Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg erreichte kaum ein Fortuna-Spieler Normalform. Michal Karbownik war einer der wenigen Düsseldorfer, der gegen die Franken überzeugen konnte. Und das sowohl als Linksverteidiger als auch als Mittelfeldspieler. Was Trainer Daniel Thioune dazu sagt.

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Daniel Thioune ist ein sehr detailverliebter Trainer. Und bei Michal Karbownik gefällt ihm eine Sache so gar nicht. Denn der Pole mag es überhaupt nicht, den Ball mit dem linken Fuß anzunehmen. Viel lieber stoppt er den Pass mit dem rechten Außenrist. Das sieht nett aus, ist aber auch anfälliger für Stockfehler.

Bereits einige Male hat der 21-Jährige einen Anpfiff dafür kassiert. So auch gegen Nürnberg am Samstag. „Ich will ihm seine Stärke da auch gar nicht nehmen. Wenn man Mesut Özil damals gesagt hätte, er soll auch mal den rechten Fuß nehmen, hätte er wahrscheinlich den Scheibenwischer gemacht“, sagt Thioune auf Nachfrage unserer Redaktion zwar, aber: „Michal bringt sich häufig in Schwierigkeiten, wenn er nicht den ersten Kontakt auf der Bahn mit dem linken Fuß wählt. Darüber ärgere ich mich, aber es sind nur kleine Details.“

Es ist nur eine Kleinigkeit in seinem Spiel, das er in den kommenden Wochen und Monaten noch verbessern kann. Ansonsten ist die Leihgabe von Brighton & Hove Albion bislang voll bei Fortuna eingeschlagen. Seine Vielseitigkeit ist es, die ihn für Fortunas Trainer derzeit so wertvoll macht. In den vergangenen Spielen überzeugte er auf der linken Abwehrseite durch seinen Offensivdrang. Gegen Nürnberg beorderte Thioune ihn im Laufe der zweiten Halbzeit dann ins zentrale Mittelfeld.

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Foto: HD/Scheidemann/HD/Frederic Scheidemann

Und auch in der Düsseldorfer Schaltzentrale war Karbownik höchst auffällig unterwegs. Wenn es ein Spieler schaffte, das Nürnberger Bollwerk mit Tempodribblings zu beschäftigen, dann war er es. „In der ersten Halbzeit haben wir nicht die Abläufe gespielt, die wir spielen wollten. Ich hatte schon darüber nachgedacht, in der Halbzeit Dinge zu verändern“, erklärt Thioune. „Nach der Nürnberger Führung hat sich dann die Statik des Spiels verändert. Da brauchte ich im Mittelfeld einen Spieler, der mit Tempo und guten Dribblings auch mal Raum überwindet.“

Gut möglich also, dass Karbownik auch in den kommenden Spielen wieder zwischen den Positionen wechseln wird. Möchte Fortuna Druck über die Flügel kreieren, gibt er den offensiven Außenverteidiger. Will Fortuna in der Zentrale für mehr Tempo sorgen, übernimmt Nicolas Gavory die Linksverteidiger-Position, und Karbownik rutscht ins Mittelfeld. Thioune: „Er hat es gut gemacht. Dafür waren wir dann auf links nicht mehr ganz so stark, wie wir es vorher mit ihm waren.“

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