Bei Wahl zum Weltfußballer des Jahres Warum dieser Ex-Fortune nicht für Messi gestimmt hat
Düsseldorf · Seine Wahl war keine Überraschung – Lionel Messi ist erneut zum besten Fußballer der Welt gekürt worden. Kurios dagegen, auf welche Spieler einzelne Stimmen entfallen sind. Und besonders kurios die Auswahl eines ehemaligen Düsseldorfers.
Messi. Messi. Lionel Messi. Wer sonst! Argentiniens Weltmeister-Kapitän hat von der Fifa die Trophäe als bester Fußballer 2022 bekommen. Der 35 Jahre alte Superstar von Paris Saint-Germain setzte sich in der Endausscheidung der The-Best-Gala des Weltverbandes gegen seinen französischen Klub-Kollegen Kylian Mbappé und dessen Landsmann Karim Benzema durch. Für Messi war es im Pariser Salle Pleyel unweit des Triumphbogens am Montagabend die siebte Auszeichnung als Weltfußballer durch die Fifa seit 2009.
Soweit. So normal. Deutlich spannender ist oft, sich einmal genauer anzusehen, auf wen sonst noch so Stimmen entfallen sind – und vor allem, wer sie abgegeben hat. Und da gab es auch in diesem Jahr so einige kuriose Dinge zu beobachten.
In die Fifa-Wahl fließen die Stimmen der Nationaltrainer, Nationalmannschaftskapitäne und je eines ausgewählten Medienvertreters pro Mitgliedsland sowie das Ergebnis einer Fan-Abstimmung im Internet zu je 25 Prozent in die Endabrechnung mit ein.
Das Wahlverhalten gleicht jedes Jahr einem Sportpolitikum. Messi votierte als argentinischer Kapitän für seinen brasilianischen Klub-Kollegen Neymar vor Mbappé und Benzema. Sein Nationalcoach Lionel Scaloni wählte Messi vor Julian Alvarez und Luka Modric. Der französische Kapitän Hugo Lloris stimmte wiederum für Mbappé vor Benzema und Messi. Nationalcoach Didier Deschamps verteilte seine Punkte wie Lloris.
Michael Müller ist in der Wahl seines Favoriten freilich völlig frei gewesen. Der 57-Jährige ist Technischer Direktor des südkoreanischen Fußballverbandes und als solcher für die Stimmabgabe verantwortlich gewesen. Müller? Wer sich an diesen Namen in Sachen Fortuna-Vergangenheit nicht mehr erinnern kann, der muss sich nicht grämen. Gleichwohl gibt es da diese Verbindung.
Denn in seiner Zeit in Deutschland hat er in der Saison 1999/2000 für Fortuna als Scout gearbeitet. Danach folgten Stationen bei Darmstadt 98, Kaiserslautern und vor allem dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), wo er in verschiedenen Funktionen tätig war. Nun also Südkorea. Unlängst hat er Jürgen Klinsmann als Trainer für den WM-Dritten von 2002 gewinnen können.
Und wen hat er nun gewählt? Denn der hatte weder Messi noch Mbappé oder Benzema auf seinem Zettel, wie „Sport1“ zuerst berichtet hat. Stattdessen fiel seine Wahl hinter Jude Bellingham auf Erling Haaland, hinzu kam auf dem dritten Platz in Achraf Hakimi ein weiterer ehemaliger Dortmunder. Muss man sich ja schon ein wenig wundern, warum er, Achtung: Augenzwinkern, nicht auch einen Fortuna-Profi gewählt hat.