Fortuna-Trainer Thioune ist sich sicher Warum das Spiel in Paderborn für Kastenmeier ein echtes Schlüsselerlebnis war

Düsseldorf · In der vergangenen Saison zeigte Fortuna mit einer Rumpftruppe eine tolle Leistung beim SC Paderborn. Bester Mann damals: Keeper Florian Kastenmeier. Für Daniel Thioune war das der Startschuss einer erfreulichen Entwicklung. Was der Trainer vor dem Spiel am Freitagabend sagt.

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Foto: Frederic Scheidemann

Der 12. März 2022 war so etwas wie der Startpunkt einer echten Erfolgsgeschichte. Damals gastierte Fortuna beim SC Paderborn und kassierte in der Nachspielzeit noch den 1:1-Ausgleich. Ein weiterer Paderborner Treffer wurde anschließend noch aberkannt. Wären die Düsseldorfer in einem normalen Spiel sicher unglücklich über den späten Verlust der drei Punkte gewesen, war an diesem Nachmittag alles anders.

Denn Fortuna gastierte damals mit einer echten Rumpftruppe in Ostwestfalen. Mehr als ein Dutzend Profis fiel aufgrund einer Corona-Infektion aus. Und auch Trainer Daniel Thioune mitsamt Co-Trainer Manfred Stefes und Torwarttrainer Christoph Semmler mussten sich die Partie von zu Hause aus anschauen.

Und durch diese widrigen Gegebenheiten war es eben ein Spiel, bei dem so gut wie niemand mit Fortuna rechnete. Doch die Mannschaft spielte sich durch Kampfgeist und Leidenschaft in einen Rausch – und schaffte so auch wieder einen echten Zusammenschluss mit den eigenen Fans, von dem der Klub bis heute zehrt. „Das Spiel hat gezeigt, wie eng die Fortuna-Familie zusammensteht“, sagt Thioune auf Nachfrage unserer Redaktion. „Bei Florian Kastenmeier hatten wir zum Beispiel immer ein bisschen Unruhe gespürt. Seine Leistung gegen Paderborn war eine Eins mit Sternchen. Da ist auch etwas entstanden, er wurde von den Fans gefeiert, stand sogar nach dem Spiel auf dem Zaun. In dem Spiel wurde gezeigt, dass vieles erreicht werden kann, wenn alle zusammenstehen.“

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Wie es das Schicksal nun so will, fällt am Freitagabend (18.30 Uhr) ausgerechnet derjenige aus, der das Spiel im vergangenen Jahr maßgeblich mitgestaltet hatte. Co-Trainer Jan Hoepner, der auf der anschließenden Pressekonferenz Paderborn-Trainer Lukas Kwasniok nach allen Regeln der Kunst abbügelte, wird krankheitsbedingt nicht nach Ostwestfalen reisen können. „Das ist natürlich eine komische Geschichte, da Jan das Ding damals alleine gemeistert hat“, sagt Thioune. „Jetzt ist anscheinend Payback-Time, jetzt sind wir an der Reihe.“

Und natürlich wird auch der Kader ganz anders aussehen. Thioune kann nahezu aus dem Vollen schöpfen, lediglich Christoph Klarer und Dawid Kownacki fehlen aufgrund einer Gelbsperre. Dafür werden aller Voraussicht nach Andre Hoffmann und Rouwen Hennings in die Startelf gespült werden. „Dawid hat in der vergangenen Woche gezeigt, wie facettenreich er ist“, sagt Thioune. „Es wäre zumindest keine große Überraschung, wenn Rouwen nun von Beginn an spielen würde.“

Eine erhoffte Verstärkung blieb in der abgelaufenen Transferperiode aus, obwohl sich der Trainer recht offen einen Zugang für den linken Flügel gewünscht hatte. „Wünsche kann man ja immer äußern, das machen meine Kinder auch relativ oft und ich kann trotzdem nicht alle erfüllen. Und dennoch mögen sie mich weiterhin. Ich bin glücklich mit meinem Kader“, sagt Thioune mit einem Lächeln.

Jenes war den Paderbornern unter der Woche noch gehörig vergangen. Durch einen Last-Minute-Treffer von Serhou Guirassy schieden die Ostwestfalen aus dem DFB-Pokal aus. „Wenn man ehrlich ist, dann war es schon absolut in Ordnung, dass der VfB Stuttgart eine Runde weitergekommen ist“, sagt Thioune. „Dass zwei so späte Gegentreffer etwas mit einem Spieler machen, ist aber auch ganz klar. Aber sie sind Fußballer, sie können das schon einordnen und wollen gegen uns wieder ein anderes Bild abgeben.“

Das wird Fortuna unterdessen versuchen, zu verhindern. Schließlich ist ein Sieg mit Blick auf die Tabelle und dem Abstand auf die Aufstiegsränge fast schon Pflicht. Thioune: „Wir sind natürlich abhängig davon, was die Konkurrenz machen. Wir müssen Gelegenheiten für uns nutzen. Und vielleicht ist jetzt auch mal der Zeitpunkt gekommen, an dem wir nicht besser als der Gegner sind, sondern das richtige Ergebnis holen. Wir werden definitiv auf Sieg spielen und wollen nichts verwalten.“

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