Trotz Wintereinbruch Darum kann Fortuna am Montag spielen
Update | Düsseldorf · Das Dach macht’s möglich: Weil die Arena-Betreiber es rechtzeitig vor Eintreffen der Schnee- und Eisregenwelle geschlossen haben, ist die Zweitliga-Partie gegen Holstein Kiel nicht gefährdet. Das heißt aber nicht, dass es am Montag während der Partie muckelig warm bleibt.
Uwe Rösler weiß genau, wo auf seiner Smartphone-Tastatur die fröhlichen Emojis sind. Als Fortunas Cheftrainer nach den Absagen der Partien in Bielefeld und Paderborn die Anfrage unserer Redaktion bekommt, ob denn auch die Zweitligapartie der Düsseldorfer am Montagabend gefährdet sei, schickt er ein paar dankende Hände, einen lächelnden Smiley mit Schweißtropfen auf der Stirn und ein Kleeblatt zurück. Der Text dazu: „Keine Gefahr, das Dach ist zu.“
Fortunas Mediendirektor Kai Niemann kann dann noch die ergänzende Information liefern, dass die Arena-Betreiber frühzeitig die einzig richtige Entscheidung getroffen hatten. Noch bevor die Schnee- und Eisregenwelle am Samstag von Nordosten her heranwehte, hatten sie das Stadiondach geschlossen. So blieb der Winter draußen, und so kann die Topbegegnung mit Holstein Kiel um 20.30 Uhr wie geplant angepfiffen werden.
Das heißt allerdings noch nicht, dass das Spiel nun in muckelig warmer Atmosphäre stattfinden wird. Denn ein Szenario kam in der mittlerweile schon mehr als anderthalb Jahrzehnte langen Arena-Geschichte höchst selten vor: Das Arenadach wurde während eines Pflichtspiels noch kaum geschlossen. Doch warum ist das so? Das liegt an den Bestimmungen der Deutschen Fußball-Liga. Über die eventuelle Schließung des Stadiondaches wird am Tag vor dem Spieltag, spätestens jedoch vier Stunden vor dem angesetzten Spielbeginn durch den Schiedsrichter entschieden.
Grundsätzlich gilt: Das Stadiondach muss geöffnet bleiben, ausgenommen, wenn schlechte Witterungsbedingungen eine Schließung rechtfertigen. Wird beschlossen, das Stadiondach zu schließen, muss das Dach während des gesamten Spieles geschlossen bleiben.
Eine Rechtfertigung zur Schließung des Daches ist nach der Spielordnung also erst gegeben, wenn die prognostizierten Wettervorhersagen für den Zeitraum der geplanten Spielzeit einen Spielabbruch verursachen könnten. Dazu zählen im näheren Sinne weder Regen noch Schnee. Nur bei Gewitter wäre eine direkte Gefahr eines Spielabbruchs gegeben.
Übrigens: Anders als bei den Ligaspielen kann das Dach bei anderweitigen Veranstaltungen geschlossen werden. Sie werden als Eigenveranstaltungen der Fortuna bewertet und unterliegen somit nicht der Spielordnung der DFL. Zumeist wir aber darauf verzichtet, weil die Schließung des Dachs recht teuer ist. Eine Dachfahrt kostet wegen der hohen Wartungsintensität circa 2000 Euro und dauert rund 30 Minuten.
Gleichzeitig ändert sich mit Schließung des Daches der Status der Versammlungsstätte. Bei geschlossenem Dach wird die Düsseldorfer Arena als Halle bewertet, weshalb auch geänderte Vorschriften aus der Versammlungsstättenverordnung greifen.
Fest steht: Das Dach bleibt auch während des Spiels gegen Kiel zu. Durch den anhaltenden Dauerfrost, der im Laufe der Woche immer stärker wird, bleibt das Dach aus Sicherheitsgründen bis auf Weiteres geschlossen.