Aufsichtsrat spricht Vertrauen aus Fortuna-Chef Röttgermann darf weitermachen

Düsseldorf · Thomas Röttgermann soll in seiner Funktion als Fortunas Vorstandschef einer geschäftlichen Nebentätigkeit nachgegangen sein. Nach einer Untersuchung spricht der Aufsichtsrat Röttgermann sein Vertrauen aus.

Das ist Thomas Röttgermann von Fortuna Düsseldorf
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Das ist Thomas Röttgermann

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Foto: Frederic Scheidemann

Die Vorwürfe gegen Thomas Röttgermann wogen schwer. Der Vorstandschef war in die Schlagzeilen geraten, weil er mit Hertha-Vorstand Ingo Schiller und dem Ex-Wolfsburger Felix Welling die Idee einer kommerziellen Fußball-App entwickelt hatte, ohne Fortunas Aufsichtsrat davon zu informieren. Das hatten Recherchen des „Handelsblatts“ und des „Spiegels“ ergeben.

Der Aufsichtsrat kündigte daraufhin eine Untersuchung an. Die dauerte nun rund fünf Wochen. Jetzt veröffentlichte der Verein eine Mitteilung auf der Homepage, in der es heißt, die Vorwürfe seien „gründlich aufgearbeitet und analysiert“ worden. Dabei habe sich die Version von Röttgermann bestätigt, „dass er aus der unternehmerischen Zusammenarbeit mit dem Beginn seiner Tätigkeit bei Fortuna Düsseldorf ausgestiegen ist und in der Folge nur noch unterstützend tätig war.“

Daraus ergibt sich für den Aufsichtsrat, Röttgermann weiter das Vertrauen als Vorstandschef von Fortuna auszusprechen. Der Verein sei „weiter davon überzeugt, dass Röttgermann zusammen mit seinen Vorstandskollegen Lutz Pfannenstiel und Christian Koke der Richtige ist, um Fortuna auf dem eingeschlagenen Weg weiter nach vorne zu bringen“, heißt es.

Röttgermann selbst ließ mitteilen: „Ich freue mich, dass der Aufsichtsrat sich sehr gründlich mit den Themen beschäftigt und letztlich meine Darstellung bestätigt hat. Ich bedanke mich für den fairen Umgang. Nun müssen wir dringend wieder mit aller Kraft daran arbeiten, unser Saisonziel mit der Fortuna zu erreichen und die wichtigen Voraussetzungen für die weiteren Entwicklungen des Vereins zu schaffen.“

Der 59-Jährige verfolgte bereits vor seinem Job bei Fortuna die Idee einer Fußball-App, die Fans aufzeigen soll, welche Spiele bei welchen Anbietern im Fernsehen oder Internet zu sehen sind. Mit seinem Amtsantritt in Düsseldorf Mitte April hatte er dann zwei Wahlmöglichkeiten: Er gibt sein Baby – wie er die App-Idee selbst nennt – auf, oder er meldet seine Nebentätigkeit beim Aufsichtsrat an, auf die Gefahr hin, dass sie nicht genehmigt wird. Röttgermann wählte den gefährlichen Mittelweg in die Grauzone.

In vom „Handelsblatt“ zitierten Mails an TV-Sender aus dem Juni und Juli sprach Röttgermann in der Wir-Form. Es wirkte nicht so, als hätte er sich nur noch als Vermittler der App-Idee für seine Kompagnons Ingo Schiller und Felix Welling gesehen, wie er behauptete.

Der Aufsichtsrat ist nach seiner Aufarbeitung zur Auffassung gekommen, dass Röttgermann sich in der Tat aus dem operativen Teil der App-Idee herausgehalten habe. „Es hat sich dabei herausgestellt, dass die anderen Mitwirkenden zur Entwicklung der App-Idee die Darstellung von Thomas Röttgermann bestätigt haben, dass er aus der unternehmerischen Zusammenarbeit mit dem Beginn seiner Tätigkeit bei Fortuna Düsseldorf ausgestiegen ist und in der Folge nur noch unterstützend tätig war“, heißt es in der Mitteilung.

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