Vor dem Aachen-Spiel Welche Frage King Manu bei Fortunas U23 aufwirft

Düsseldorf · Der 19-Jährige ist bislang einer der Lichtblicke in der ansonsten enttäuschenden Saison von Fortunas Regionalliga-Mannschaft. Im kommenden Heimspiel gegen Alemannia Aachen ist der Youngster bei der „Zwoten“ sowohl hinten als auch vorne gefragt. Welche Überlegungen Trainer Nico Michaty hat.

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Foto: Frederic Scheidemann

Eigentlich schien eine Karriere als Fußballer für ihn nicht vorgesehen. Bereits früh wurde King Manu in der Jugendabteilung von Borussia Mönchengladbach aussortiert und wechselte zurück nach Düsseldorf zur SG Unterrath. Über Ratingen fand er den Weg in die Oberliga zum MSV Düsseldorf, wo er in seiner ersten Saison im Herrenbereich so sehr zu überzeugen wusste, dass ihn Fortunas U23 in diesem Sommer verpflichtete. Mit 19 Jahren ist Manu also doch noch im Leistungsfußball angekommen und ist in der „Zwoten“ jetzt sogar doppelt gefragt.

In der vergangenen Partie gegen den FC Gütersloh änderte Trainer Nico Michaty die Spielweise seiner Mannschaft: Weg von einem flachen Aufbauspiel durchs Zentrum und hin zu langen Bällen in die Spitze. Grund dafür waren die vielen Fehler, die in den vorherigen Spielen zu Gegentoren geführt hatten, sodass Michaty das Risiko minimieren wollte. Zwar ging das Spiel mit 0:1 verloren und die offensive Durchschlagskraft fehlte weiterhin, defensiv war aber durchaus ein Fortschritt zu erkennen.

Da der U23 derzeit alle Stürmer verletzt fehlen, nahm King Manu in dem neuen Ansatz eine tragende Rolle ein. Als nomineller Innenverteidiger rückte er im Aufbau an die Seite der alleinigen Spitze Mechak Quiala Tito und agierte als Zielspieler für die langen Bälle. Der großgewachsene Teenager machte in der ungewohnten Rolle ein auffälliges Spiel, warf sich in viele Kopfballduelle und ließ seine feine Technik mehrfach aufblitzen.

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Foto: Moritz Mueller

Auch sein Trainer zeigte sich nach der Partie zufrieden mit Manus Auftritt: „Er hat es in Gütersloh auf der Position gut gemacht. Er ist auch sehr vielseitig, kann verschiedene Positionen spielen: Innenverteidiger, Sechser und Zehner.“ Michaty deutet an, dass die Variante mit Manu auf der Zehn auch für die kommende Partie am Sonntag gegen Alemannia Aachen (14 Uhr, Paul-Janes-Stadion) eine Alternative ist: „Das ist durchaus eine Option, die wir jetzt haben. Aachen spielt etwas anders als Gütersloh, von daher wollen wir da auch selbst variabel sein in unserem Spiel.“

Zum Problem könnte die Sperre von Seymour Fünger werden. Der Innenverteidiger bekam in Gütersloh nach seiner Auswechslung noch die Gelb-Rote Karte gezeigt, da er sich auf der Bank aufregte und mit einer Wasserflasche spritzte. Den offenen Platz neben Kapitän Tim Corsten in der Innenverteidigung dürfte normalerweise King Manu einnehmen, wenn dieser nicht auch in der Offensive gefragt wäre.

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Foto: Christof Wolff

Auf eine Lösung hat sich Michaty noch nicht festgelegt, auch weil er noch nicht genau weiß, was er und sein Team von Aachen erwarten können. Der Aufstiegsaspirant hatte nach enttäuschendem Start seinen Trainer Helge Hohl entlassen und Neu-Coach Heiner Backhaus gab erst vergangene Woche beim 1:0 Erfolg über Rödinghausen sein Debüt an der Seitenlinie. Backhaus begann die Saison noch beim BFC-Dynamo, verließ die Hauptstadt aber für den neuen Job in Aachen.

Die Spielvorbereitung fällt für Michaty also etwas anders als gewohnt aus: „Ich habe mir nicht nur das letzte Spiel angeguckt von Aachen gegen Rödinghausen, sondern auch ein Spiel von Dynamo Berlin. Einfach um mal einen Eindruck zu bekommen und möglichst gut vorbereitet zu sein.“

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Foto: Benefoto

In den Plänen des Trainers wird Nico Petritt sicher keine Rolle einnehmen. Der Rechtsverteidiger war vergangene Woche bereits beim Aufwärmen umgeknickt, spielte aber trotzdem die 90 Minuten durch – wie sich unter der Woche herausstellte mit einem Bänderriss. Personell geht die „Zwote“ also erneut schwer dezimiert in die Partie, was die Aufgabe zusätzlich erschwert.

Dabei wartet für Michaty auch ohne Verletzungspech schon eine große Herausforderung am Sonntag: „Aachen war selbst ernannter Aufstiegsfavorit, hat ja das klare Ziel ausgegeben. Sie haben viele neue Spieler geholt und einen guten Kader.“ Der 50-Jährige sieht aber auch eine Parallele zwischen der Alemannia und seinem Team: „Es zeigt auch: Es muss sich alles erst mal finden und braucht auch seine Zeit mit vielen neuen Spielern.“ Zeit, die die Teams nicht mehr haben. Beide brauchen dringend drei Punkte am Sonntag.

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