Vor dem Spitzenspiel beim HSV Warum Fortuna in dieser Woche keinen freien Tag hat

Düsseldorf · Ein kürzerer Abstand zwischen zwei Ligaspielen wäre nur in englischen Wochen möglich: Am Sonntag gegen Hannover, bereits am Freitag beim HSV. Diese Terminierung bringt Besonderheiten mit, was die Wochenstruktur anbelangt. Worum es geht und welcher positive Effekt eintreten könnte.

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Foto: Moritz Mueller

Die Wochenstruktur während der Saison und außerhalb der Länderspielpausen folgt im Lager der Fortuna im Grunde stets demselben Muster: Am Morgen nach einer Partie bittet Trainer Daniel Thioune all jene seiner Schützlinge, die tags zuvor gar nicht oder nur kurz zum Einsatz gekommen sind, zum obligatorischen Spielersatztraining auf den Rasen im Arena-Sportpark, während der Rest des Teams im Mannschaftsquartier regeneriert. Anschließend wartet ein freier Tag auf die Düsseldorfer, in seltenen Fällen sogar ein zweiter, ehe anschließend die Vorbereitung auf den kommenden Gegner beginnt.

In dieser Woche ist jedoch alles anders – und das hat in erster Linie nicht damit zu tun, dass die Thioune-Truppe als nächstes beim Hamburger SV, dem derzeit zwar schwächelnden, aber doch chronischen Aufstiegsfavoriten zu Gast sein wird. Vielmehr tragen die Spieltagsplaner der Deutschen Fußball-Liga (DFL) die Schuld daran, dass Fortuna diesmal auf einen freien Tag verzichten muss. Denn zwischen dem Duell mit Hannover 96 (1:1) am Sonntag und der Begegnung beim HSV am Freitag (18.30 Uhr) liegt nicht einmal eine ganze Arbeitswoche.

„Wir werden keinen freien Tag machen, am Dienstagnachmittag trainieren und dann schon in Inhalten unterwegs sein, weniger in der Belastung, was sinnvoll ist“, kündigt Chefcoach Thioune angesichts der Terminlage an. „Es wird eine aktive Erholung sein, eher etwas für den Kopf, alles schon auf Hamburg ausgelegt.“ Und noch etwas ändert sich in dieser Woche: „Es wird keine Videoanalyse des Hannover-Spiels geben, die machen wir normalerweise immer nach dem freien Tag. Wir haben am Montag über das Spiel gesprochen und freuen uns jetzt auf Freitagabend.“

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Vielleicht hat es sogar etwas Gutes, dass die Vorbereitung auf das zweite Spitzenduell innerhalb von sechs Tagen nahtlos an die Erkenntnisse – positive wie negative – des vor allem im zweiten Durchgang starken Auftritts gegen die Niedersachsen anknüpft. „Die zweite Hälfte war ein Schritt nach vorne und zeigt, dass wir gerade sehr ausgewogen Fußball spielen. Und Hannover ist keine Laufkundschaft“, sagt Thioune.

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Foto: dpa/David Inderlied

In der Tat, und daher hing ein Manko, das besonders im ersten Abschnitt zutage getreten ist und an dem es nun zu arbeiten gilt, auch mit der Stärke des Gegners zusammen: die vielen, einfachen Ballverluste. „Ich habe mit Stefan (Leitl, 96-Trainer, Anm. d. Red.) gesprochen, die Hannoveraner haben sich auf unser Mittelfeld eingestellt, sie wollten uns wenig Raum geben. Das ist ihnen auch gelungen“, konstatiert Thioune.

Und noch ein Defizit hatte mit der Qualität der Niedersachsen zu tun: dass knapp 40 Fortuna-Flanken in den Strafraum von 96-Torwart Ron-Robert Zieler geflogen, aber nur höchstselten tatsächlich bei Angreifer Vincent Vermeij gelandet sind. „Manchmal wird einfach ein Ball reingespielt, um ihn reinzuspielen, ohne Zettel dran“, sagt der Chefcoach und übt damit vorsichtige Kritik an die Adresse der Flankengeber, aber nicht, ohne ebenso die defensive Besetzung der 96er hervorzuheben: „Bright Arrey-Mbi, Phil Neumann und Marcel Halstenberg – Vince einen Vorwurf zu machen, sich da nicht durchzusetzen, wäre mir jetzt auch zu einfach.“

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Foto: Moritz Mueller

Gänzlich ungeschoren lässt er seinen Stürmer aber doch nicht davonkommen. „Wir haben schon gesehen, dass Vince es kann, und ein bisschen mehr Durchschlagskraft würde auch ich mir wünschen. Gerade in den Momenten, in denen er den Ball mal am Fuß hat“, betont Thioune. In Hamburg gibt es zeitnah die Gelegenheit, es besser zu machen. Auch ohne freien Tag.

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