1:7-Debakel gegen Eintracht Fortuna versagt in Frankfurt

Frankfurt · Fortuna Düsseldorf hat gegen Eintracht Frankfurt eine 1:7 (0:3)-Klatsche hinnehmen müssen. Die Funkel-Elf bot eine ungenügende Vorstellung und steht nun auf dem letzten Tabellenplatz.

Eintracht Frankfurt - Fortuna Düsseldorf: die Bilder des Spiels
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Foto: dpa/Arne Dedert

Es läuft die 34. Minute an diesem Freitagabend in Frankfurt. Friedhelm Funkel lehnt mit verschränkten Armen an der Trainerbank. Stoisch verfolgt der Coach von Fortuna Düsseldorf wie Eintracht-Stürmer Sebastien Haller im Strafraum Geleitschutz von fünf Fortunen bekommt und den Ball zu Luka Jovic lupft. Der Serbe drischt den Ball aus 16 Metern in die Maschen. Es ist das 3:0 für die Eintracht in einem Fußballspiel zweier Mannschaften, die einen klaren Klassenunterschied aufweisen. Und es ist der Beginn einer wahren Schmach für Fortuna. Jovic trifft weitere vier Mal und am Ende heißt es 7:1 für die Hessen gegen völlig desolat auftretende Düsseldorfer. Es ist die vierte Niederlage in Serie für Fortuna, die schnellstens wieder an die bereits gezeigten stärkeren Leistungen anknüpfen muss, will sie den Kampf um den Bundesliga-Klassenerhalt nicht frühzeitig verlieren.

Was sich unter der Woche bereits angedeutet hatte, wurde am Freitagvormittag Gewissheit: Die Risswunde im linken Unterschenkel bei Niko Gießelmann verhinderte einen Startelf-Einsatz. Deshalb kam es zur bereits von Funkel angekündigten Rochade. Jean Zimmer wechselte die Seite und verteidigte links in der Fünferkette, Matthias Zimmermann übernahm den Part gegenüber. Auf den freien Platz im zentralen Mittelfeld rückte Kevin Stöger, der neben Marcel Sobottka und Alfredo Morales für kreative Momente sorgen sollte. Dazu sollte er aber keine Gelegenheit bekommen.

Bundesliga 2018/19, 8. Spieltag: Reaktionen der Trainer
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8. Spieltag: Reaktionen der Trainer

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Foto: dpa/Jan Woitas

Die Eintracht machte von der ersten Minute an klar, wer Herr im eigenen Hause ist. Die Gäste konnten von Glück sagen, dass Haller seine Füße nicht schnell genug sortiert bekam, sonst hätte der Torreigen vermutlich früher seinen Anfang genommen. Für den Startschuss sorgte dann Deniz Aytekin. Der Schiedsrichter entschied nach Videobeweis auf Handelfmeter – zur Überraschung nahezu aller 51.000 Zuschauer. Denn die Szene, in der Adam Bodzek der Ball gegen die Hand gesprungen war, lag schon eine Weile zurück. Haller war es egal, der Franzose verwandelte zur Führung. Torhüter Michael Rensing berührte den Ball noch, konnte ihn aber nicht abwehren.

Fortuna hatte bis zu diesem Zeitpunkt ihre eigene Maßgabe für diese Saison, mutig zu spielen, völlig vernachlässigt. In den kurzen Perioden, in denen die Düsseldorfer den Ball mal in den eigene Reihen halten durften, fehlte es an allem: Tempo, Spielwitz und Technik. Dafür verfielen die Fortunen nach dem Rückstand in ein bekanntes Muster: Sie verloren völlig die Ordnung. Und Frankfurt, strotzend vor Selbstvertrauen, erntete das bereitete Feld genüsslich ab. Jovic erzielte mit einem artistischen Volleytreffer - der in der Wahl zum Tor des Monats gute Chancen haben dürfte - das 2:0, ehe er nur sechs Minuten später das 3:0 folgen ließ.

Bundesliga 18/19: Frankfurt - Fortuna: die Fortunen in der Einzelkritik
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Eintracht Frankfurt - Fortuna: die Fortunen in der Einzelkritik

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Foto: RP/Christof Wolff

Dass es zur Halbzeit aus Fortuna-Sicht nicht noch aussichtsloser aussah, lag an Rensing und am Aluminium, das zweimal half.

Funkel reagierte mit dem Seitenwechsel und brachte Dodi Lukebakio und Aymen Barkok, der somit in seiner Geburtsstadt und bei seinem Stammverein das Pflichtspieldebüt im Fortuna-Trikot feierte. Es half aber nichts. Dass Lukebakio zwischenzeitlich per Einzelleistung das 1:4 erzielte, sorgte allenfalls für einen klitzekleinen Glücksmoment bei den 3000 mitgereisten Fortuna-Fans, die dennoch ihren Verein und sich feierten. Respektabel, denn eigentlich gaben ihnen die elf sich in ihr Schicksal ergebenden Männer in Weiß auf dem Rasen wahrlich keinen Grund dazu. Die Eintracht hingegen feierte das Fest, wie es fiel: Haller und ein Hattrick vom Mann des Spiels, Luka Jovic, machten die Schmach für Fortuna perfekt.

Frankfurt: Trapp (58. Rönnow) - Abraham, Hasebe, Ndicka - Torro (46. Stendera) - da Costa, de Guzman, Gacinovic, Kostic - Haller, Jovic (86. Hrgota). - Trainer: Hütter

Düsseldorf: Rensing - Ayhan, Bodzek (46. Lukebakio), Kaminski - Sobottka (46. Barkok), Morales - Matthias Zimmermann, Zimmer - Stöger - Ducksch, Raman. - Trainer: Funkel

Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)

Tore: 1:0 Haller (20. Elfmeter), 2:0 Jovic (26.), 3:0 Jovic (34.), 4:0 Haller (50.), 4:1 Lukebakio (53.), 5:1 Jovic (55.), 6:1 Jovic (69.), 7:1 Jovic (72.)

Zuschauer: 51.000

Gelbe Karten: - Ayhan (2), Stöger (2)

(erer)
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