0:3 in Gladbach Fortunas Handelfmeter-Drama geht weiter

Mönchengladbach · Fortuna Düsseldorf verliert bei Borussia Mönchengladbach mit 0:3. Zum dritten Mal in Folge sorgte ein Handelfmeter-Pfiff des Unparteiischen für den 0:1-Rückstand der Düsseldorfer.

 Kaan Ayhan erwischte einen schwachen Tag.

Kaan Ayhan erwischte einen schwachen Tag.

Foto: dpa/Marius Becker

Aufsteiger Fortuna Düsseldorf muss sich in dieser Saison sicher nicht den Vorwurf gefallen lassen, von den Bundesliga-Schiedsrichtern bevorteilt zu werden. Nach den Strafstößen beim 1:7 in Frankfurt und beim 0:3 gegen Wolfsburg war es in Mönchengladbach das dritte Mal in Folge, dass ein Handelfmeter-Pfiff des Unparteiischen für den 0:1-Rückstand der Düsseldorfer sorgte. Die Entscheidung von Felix Brych und das Schweigen von Videoschiedsrichter Günter Perl nach einem vermeintlichen Handspiel von Kaan Ayhan waren dabei mehr als fragwürdig. Am Ende stand mit 0:3 die sechste Niederlage in Serie für Fortuna. Besonders bitter, da das Team von Trainer Friedhelm Funkel eine Partie auf Augenhöhe bot.

"Für mich war es einfach kein Elfmeter. Ich weiß nicht, wo die Spieler die Hände hinstecken sollen. Davon sind wir das dritte Mal in dieser Saison betroffen. Es ist wohl so, dass bei uns immer gepfiffen wird und beim Gegner nicht. Dafür habe ich kein Verständnis", sagte Funkel nach dem Abpfiff bei Sky.

Borussia Mönchengladbach gegen Fortuna Düsseldorf: Fortuna-Fans zünden Pyrotechnik
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Fortuna-Fans zünden Pyrotechnik

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Foto: dpa/Marius Becker

Funkel vertraute im mit 54.022 Zuschauern ausverkauften Borussia-Park der Elf, die im DFB-Pokalspiel unter der Woche den Viertligisten SSV Ulm mit 5:1 in die Schranken gewiesen hatte. Damit setzte der Trainer - der gerne betont, dass die offensive oder defensive Ausrichtung eines Teams nichts mit der Formation zu tun habe - auch nominell auf Angriff. In Rouwen Hennings, Marvin Ducksch, Takashi Usami und Dodi Lukebakio standen erstmals in dieser Saison vier Offensivspieler in der Startelf. Das zeigte sich auch auf dem Rasen. Es ging nach Ballgewinnen deutlich mehr Gefahr für das gegnerische Tor aus als noch in den vergangenen Liga-Partien. Auch wenn bei den meisten Angriffszügen der letzte, entscheidende Pass fehlte.

In der ersten Halbzeit stand besonders der Mann mit der Nummer 28 auf dem Rücken im Fokus: Rouwen Hennings, der unermüdliche Arbeiter, sorgte bei den Fortuna-Anhängern einige Male mit Ballgewinnen und gelungenen Kopfballverlängerungen für Applaus - vor allem aber sorgte der Stürmer fürs Haareraufen. Alles fing in der 23. Minute an, als der 31-Jährige aus elf Metern völlig frei zum Kopfball kam und mit missratenem Timing die Kugel übers Tor bugsierte. Es folgten drei teils haarsträubende Fehlpässe, die hervorragende Kontersituationen zunichtemachten. Frustriert schloss Hennings schließlich einen Angriff mit einem Drehschuss ab, statt den besser postierten Takashi Usami zu bedienen. Und zwischendurch musste Hennings in seiner Funktion als Kapitän dann auch noch zu den etwa 6000 mitgereisten Düsseldorfer Fans und um Mäßigung bitten. Schiedsrichter Felix Brych war der übermäßige Einsatz von Pyrotechnik im Gästeblock ein Dorn im Auge.

Borussia Mönchengladbach - Fortuna Düsseldorf: Bilder des Spiels
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Zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff war es dann der Mann im knallroten Dress, der das bis dahin ausgeglichene Spiel in eine Richtung drängte: Schiedsrichter Brych zeigte auf den Elfmeterpunkt, nachdem der Gladbacher Raffael aus kurzer Distanz den Ball an die kaum vom Körper abgespreizte Hand bei angelegtem Arm von Kaan Ayhan schoss. Warum Videoschiedsrichter Günter Perl nicht wenigstens den Hinweis gab, dass Brych sich die Szene nochmal ansehen sollte, bleibt fraglich. Michael Rensing war am strammen Schuss von Thorgan Hazard zwar dran, konnte ihn aber nicht abwehren.

Auch nach dem Rückstand präsentierte sich Fortuna zunächst mutig, hatte durch Hennings zwei weitere Gelegenheiten zum Ausgleich. Doch spätestens nach Ayhans kapitalem Fehler vor dem 0:2 durch Jonas Hofmann (67.) war die Partie entschieden. Ayhans schwarzer Tag wurde beim 0:3 abgerundet, als der Abwehrchef Hazards Schuss mit dem Fuß unhaltbar für Rensing abfälschte (82.).

Statistik:
Mönchengladbach: Sommer - Lang, Ginter, Elvedi (46. Jantschke), Wendt - Strobl - Neuhaus, Hofmann (85. Stindl) - Hazard, Raffael (64. Johnson), Plea. - Trainer: Hecking

Düsseldorf: Rensing - Zimmer, Ayhan, Bormuth, Gießelmann - Matthias Zimmermann, Morales - Lukebakio, Usami (78. Lovren) - Ducksch (66. Karaman), Hennings. - Trainer: Funkel

Schiedsrichter: Felix Brych (München)

Tore: 1:0 Hazard (48., Handelfmeter), 2:0 Hofmann (67.), 3:0 Hazard (82.)

Zuschauer: 54.022 (ausverkauft)

Beste Spieler: Ginter, Hazard - Lukebakio, Zimmer

Gelbe Karten: Plea - Lukebakio (2), Ayhan (3)

Torschüsse: 21:12

Ecken: 10:4

Ballbesitz: 56:44 %

Zweikämpfe: 84:100

(erer)
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