Niederlage in Münster Ohne Fink reißt Siegesserie von Fortunas U23

Münster · Fortunas zweiter Mannschaft fehlt ohne ihren Führungsspieler Oliver Fink bei der 1:2-Niederlage bei Preußen Münster die Balance. Ein Remis wäre dennoch gerecht gewesen, doch so riss die starke Serie der „Zwoten“.

 Kevin Hagemann erzielte im Spiel in Münster kurz vor dem Schlusspfiff den Treffer zum 1:2.

Kevin Hagemann erzielte im Spiel in Münster kurz vor dem Schlusspfiff den Treffer zum 1:2.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Kevin Hagemann suchte gar nicht erst nach irgendwelchen Ausflüchten. „Ja“, sagte der Linksaußen von Fortunas Regionalliga-Fußballern, „meine Chancen müssen rein, ganz klar.“ Der 30-Jährige legte eine kurze Pause ein. „Und dann diskutieren wir auch nicht darüber, dass wir hier zwei Gegentore kassieren.“ Ein wenig grotesk mutete diese harte Selbstkritik nach der knappen 1:2-Niederlage der U23 bei Preußen Münster durchaus an, denn Hagemann war nicht nur ein ständiger Unruheherd, sondern auch der beste Düsseldorfer an diesem kalten Samstag in Westfalen.

Ein Tor hatte der Routinier sogar erzielt, doch sein Anschlusstreffer kam zu spät. Die Situationen, mit denen der gebürtige Recklinghäuser haderte, ereigneten sich in der ersten Hälfte. Zunächst war Hagemann schlicht im Pech, dass sein Freistoß kurz nach Anpfiff knapp über die Latte strich. „Darüber brauchen wir auch, glaube ich, nicht zu reden“, sagte er. Kurz darauf hätte der 30-Jährige die Flingerner nach einem perfekten Zuspiel von Lex-Tyger Lobinger allerdings zwingend in Führung schießen müssen. Doch Hagemann schlug einen Haken zu viel und brachte nicht mehr genügend Präzision in den Abschluss. Und später – nach einem kapitalen Schnitzer der Münsteraner Deckung – blieb er an einem Abwehrbein hängen.

Fortunas Trainer Nico Michaty stellte angesichts dessen fest: „Der Unterschied war heute die Effektivität. Leider gehen wir nicht in Führung. Dann hätte Münster die Taktik ändern müssen, und wir hätten mehr Räume bekommen mit unseren schnellen Leuten.“ In der Tat stellte die Führung des Drittliga-Absteigers den Verlauf der Partie auf den Kopf. Nach einem Ballverlust auf der linken Seite der „Zwoten“ gelangte die Kugel zu Joel Grodowski, der den Pass brillant verarbeitete und trocken abzog. Besonders bitter für die Rot-Weißen: Der zweite Gegentreffer fiel kurz vor der Halbzeit zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt – und aus einer deutlichen Abseitsstellung heraus.

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Obwohl die Michaty-Elf einen sehr engagierten Auftritt ablieferte und dem Aufstiegsaspiranten mindestens ebenbürtig, phasenweise sogar überlegen war, merkte man ihr das Fehlen von Strippenzieher Oliver Fink in der Zentrale deutlich an. Enrique Lofolomo und Tim Köther beschränkten sich auf ihre defensiven Aufgaben, weshalb das strukturierte Spiel nach vorne mitunter lahmte und die Balance zwischen Offensive und Defensive abhandenkam. Davor Lovren, der nach seiner Einwechslung die Angriffsbemühungen ankurbelte, saß zugunsten eines dritten Innenverteidigers zunächst auf der Bank. „Wir haben jetzt zwei englische Wochen, und Davor war lange raus. Die Überlegung war, mit ihm hintenraus noch einmal für frischen Wind zu sorgen“, erläuterte Coach Michaty.

Zu mehr als Hagemanns Anschlusstreffer langte es dennoch nicht, wenngleich die Münsteraner in den letzten Minuten der Partie mächtig wankten. Und um ein Haar hätte Cedric Euschen die fast schon verzweifelte Gegenwehr gebrochen, sein Kopfball ging aber knapp am linken Pfosten vorbei. „Es war eine sehr ärgerliche Niederlage“, resümierte Hagemann. „Wir waren in der zweiten Hälfte am Drücker, da war mehr drin.“

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