Komplette zweite Hälfte in Unterzahl Fortunas U23 verliert deutlich beim Wuppertaler SV
Wuppertal · Nach vier Auswärtssiegen in Folge beim Wuppertaler SV reißt die Serie von Fortunas Regionalliga-Mannschaft. Die „Zwote“ spielt nach dem Platzverweis gegen Kingsley Marcinek mehr als eine Hälfte lang in Unterzahl und kassiert eine 1:4-Niederlage.

Diese Ex-Profis sind in Fortunas U23 gewechselt
Es war der große Tag des Wiedersehens mit der eigenen Vergangenheit. Gleich sieben Akteure aus dem Spieltagskader des Wuppertaler SV trugen bereits das Trikot von Fortunas Regionalliga-Fußballern: Torwart Franz Langhoff, Kevin Hagemann und Moritz Montag vor gar nicht allzu langer Zeit noch, Serhat-Semih Güler, Tobias Peitz, Bastian Müller und Jeron Al-Hazaimeh dagegen in mittlerweile grauer Vorzeit. WSV-Ersatzkeeper Sebastian Patzler stand zwar nie bei den Düsseldorfern unter Vertrag, hielt sich zwischenzeitlich aber bei ihnen fit.
Es war allerdings auch der Tag der Serien. Während die Wuppertaler ihre vergangenen vier Pflichtspiele – den Sieg im Niederrheinpokal-Achtelfinale gegen den Mülheimer FC mit eingeschlossen – allesamt gewannen, entschied die „Zwote“ jedes ihrer zurückliegenden vier Auswärtsspiele beim ehemaligen Bundesligisten für sich. Eine dieser Serien musste also reißen, das stand von vornherein fest. Letztlich war es jene der Mannschaft von Trainer Nico Michaty, die mehr als eine Hälfte lang in Unterzahl agieren musste und mit 1:4 verlor.
Nach einer verhaltenen Anfangsphase sorgte ausgerechnet einer der Ex-Fortunen dafür, dass der Nachmittag für die Flingerner nach einer Viertelstunde eine unheilvolle Wendung nahm. Eine Hereingabe von Lukas Demming bekam Niko Vukancic nicht geklärt, sodass sich Hagemann an seinem Geburtstag artig bedankte und den Ball unhaltbar in den Winkel zirkelte. Keine fünf Minuten später dröhnte das Torjingle erneut durch das Stadion am Zoo: Nachdem „Zwote“-Torhüter Dennis Gorka an der Kugel vorbeigetreten hatte, verzögerte Güler, der Teile seiner Jugendzeit in Düsseldorf verbrachte, kurz und schloss dann überlegt ab – 0:2.

Das ist der Kader von Fortunas U23 für die Saison 2022/23
In der Defensive wackelten die Wuppertaler zeitweise allerdings auf bedenkliche Art und Weise. Ohne viel eigenes Zutun kamen daher auch die Rot-Weißen zu aussichtsreichen Offensivaktionen. Die mit Abstand beste Gelegenheit vergab Justin Seven, als er plötzlich frei vor Langhoff stand, sein Schuss aber beinahe im Seitenaus gelandet wäre. Der 19-Jährige zerbrach daran jedoch nicht, sondern nutzte die erstbeste Gelegenheit, um seinen Fehler wettzumachen. Nach einer halben Stunde bereitete er den etwas überraschenden Anschlusstreffer mit einem geschickten Zuspiel auf Robin Bird vor.
Die Geschichte der ersten Hälfte war damit gleichwohl nicht zu Ende geschrieben, denn Rechtsverteidiger Kingsley Marcinek sorgte aus Sicht der „Zwoten“ für den dritten negativen Höhepunkt. Nach einem rüden Foul an Hagemann sah Marcinek zu Recht die Gelbe Karte; es war allerdings seine zweite, weil er vorher in der Folge einer völlig überflüssigen Diskussion bereits verwarnt worden war. Die Michaty-Elf lief ihrem Rückstand fortan also in Unterzahl hinterher.

Das sind die Rekordspieler von Fortunas U23
Und nach der Halbzeit wuchs die Hypothek ins schier Unermessliche. Anfangs ließ der WSV die „Zwote“ am Leben, weil er zu umständlich spielte. Eine starke Einzelaktion von Ex-Premier-League-Spieler Marco Stiepermann krönte Güler dann aber mit seinem zweiten Treffer. Und der ehemalige Düsseldorfer hätte das Ergebnis sogar rasch in eine ähnliche Höhe treiben können wie vor Wochenfrist beim 1:6 Fortunas gegen Preußen Münster. Beim ersten Mal scheiterte er am Pfosten, beim zweiten an Gorka.
Doch die „Zwote“ steckte nicht auf, sondern stellte ihre Formation um. Mit der Hereinnahme von Maximilian Adamski wechselte Trainer Michaty auf eine Dreierkette um, beorderte Kevin Brechmann vom linken auf den rechten Flügel und Tom Geerkens wieder ins Zentrum, nachdem der Kapitän bis dato Marcinek ersetzt hatte. Auch diese Maßnahme half jedoch nicht. Stattdessen landete ein Hagemann-Schuss erst an der Latte und dann hinter der Linie, aber nicht auf der Anzeigetafel, weil Schiedsrichter Tobias Severins und sein Team den Ball nicht im Tor gesehen hatte.
Direkt danach hielt Gorka erstklassig gegen den eingewechselten Montag. Kurz vor dem Ende konnte allerdings auch der Keeper den zweiten Treffer Hagemanns nicht mehr verhindern. Kein schöner Tag des Wiedersehens aus Sicht der „Zwoten“.