3:3 gegen RW Essen Fortunas U23 verspielt eine 3:0-Führung

Düsseldorf · Die Regionalliga-Mannschaft der Düsseldorfer gibt am Mittwochabend im Heimspiel gegen Spitzenreiter Rot-Weiss Essen einen klaren Vorsprung aus der Hand. Nach dem zwischenzeitlichen 3:0 heißt es im Paul-Janes-Stadion am Ende 3:3.

Zweifacher Torschütze: Lex-Tyger Lobinger.

Zweifacher Torschütze: Lex-Tyger Lobinger.

Foto: Frederic Scheidemann

So viel war lange nicht mehr los am Flinger Broich. Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren sahen 1270 Zuschauer die 0:1-Niederlage von Fortunas Regionalliga-Fußballern gegen Rot-Weiss Essen, anschließend hielt sich das Fanaufkommen – wie gewohnt – in Grenzen. Und nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie durfte lange Zeit überhaupt niemand in die Spielstätten der Republik. Am Mittwochabend herrschte zum erstem Mal seit langem wieder reges Treiben auf den Tribünen des Paul-Janes-Stadions, weil erneut die Essener zu Gast bei der „Zwoten“ waren. Ihr Kommen bereuten die 1695 Besucher sicherlich nicht, sie sahen ein spektakuläres 3:3.

Die Mehrheit hielt es mit dem Tabellenführer aus dem Ruhrgebiet, verstummte aber schnell. Zwar wirkten die Flingerner in den Anfangsminuten ein wenig nervös, doch mit einem Mal änderte sich das. Tom Geerkens trieb den Ball ungestört durchs Mittelfeld und setzte Tim Köther in Szene. Der Flügelspieler versetzte Sandro Plechaty, verpasste der Kugel eine eigenartige Flugkurve und erzielte die Fortuna-Führung. Das war nur der Anfang: Fünf Minuten später legte Lex-Tyger Lobinger den zweiten Treffer nach. Innenverteidiger Nikell Touglo hatte zuvor viel Platz und einen herausragenden Flugball in den Rücken der Essener Abwehr gespielt.

Auch die Fortuna-Fans rieben sich verwundert die Augen. Dazu blieb ihnen jedoch nicht viel Zeit, denn kurz darauf rissen sie ihre Arme schon wieder zum Jubeln in die Höhe. Drei Pässe genügten der „Zwoten“, um sich tief aus der eigenen Hälfte zum dritten Tor zu kombinieren. Über Can Özkan, Phil Sieben und Tim Köther landete der Ball wieder bei Lobinger, der ihn eiskalt über die Linie drückte. Die Düsseldorfer führten den Spitzenreiter in dieser Phase vor, weil dieser keinen Zugriff auf das Geschehen bekam und vor allem im Zentrum abenteuerlich große Lücken klaffen ließ.

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Foto: HORSTMUELLER GmbH

Erst zehn Minuten vor der Pause erwachten die Essener aus ihrer Schockstarre, als Simon Engelmann den Rückstand verkürzte. Cedric Harenbrock setzte sich auf der linken Seite durch, und im Strafraum behauptete sich der RWE-Stürmer mit all seiner Klasse. „Zwote“-Keeper Dennis Gorka, der kurz zuvor und wenig später erstklassig parierte, besaß keine Abwehrchance.

Nach dem Seitenwechsel verschnauften die beiden Kontrahenten eine Viertelstunde lang, bevor sie wieder loslegten wie die Feuerwehr. Die erste gute Chance hatte Fortuna-Routinier Oliver Fink, dessen Abschluss Essens Torwart Daniel Davari im Nachfassen entschärfte.

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Auf der Gegenseite lag den Gäste-Fans der Jubelschrei gleich dreimal in kürzester Zeit auf den Lippen: Doch Engelmann scheiterte doppelt an Gorka, in der dritten Situation köpfte er zu hoch. Der eingewechselte Zlatko Janjic machte es nach einer flachen Hereingabe von Plechaty besser und stellte den Anschluss her.

Keine drei Minuten später war die Führung der „Zwoten“ dahin, weil sie immer passiver verteidigte. Der eingewechselte Erolind Krasniqi hämmerte das Kunstleder aus der Distanz aufs Tor und erzielte den Ausgleich. Fortunas U23 steckte aber nicht auf, sie hätte sogar den vierten Treffer nachlegen können; Tim Köther stand die Latte im Weg, Fink köpfte neben das Ziel.

So blieb es nach einem turbulenten Westderby beim Remis.

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