Vor dem Spiel am Samstag Fortunas Trainer will seine Spieler „im roten Bereich“ sehen

Düsseldorf · Gewonnene Zweikämpfe sollen der Schlüssel zu einem Erfolg am Samstag gegen die TSG Hoffenheim werden. Der emotionale Anführer Kaan Ayhan ist wieder dabei. Uwe Rösler lobt Zack Steffen für dessen gesellschaftliches Engagement.

 Trainer Uwe Rösler.

Trainer Uwe Rösler.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Wie viele Punkte braucht Fortuna denn nun noch für den Klassenerhalt? Fast jeder Fan und fast jeder Beobachter der Szene befasst sich mit dieser Frage, und entsprechend häufig bekommen die Verantwortlichen des Klubs sie auch gestellt. Bei Uwe Rösler kann man sich die Mühe indes sparen. Als er im Vorfeld des Heimspiels gegen die TSG Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr, Arena) abermals darauf angesprochen wird, verweigert Fortunas Trainer schlicht die Aussage. „Bei mir hat es nur zum Grundkurs Mathe gereicht“, sagt er schmunzelnd. „Folglich bin ich nicht der Lage, mir das auszurechnen.“

Weit lieber befasst er sich mit dem, was er seinen Spielern tatsächlich konkret mit auf den Weg geben kann. „Wir können in der Bundesliga nur Spiele gewinnen, wenn wir in den roten Bereich kommen“, heißt seine Devise. „Das müssen wir auch jetzt wieder schaffen, gerade gegen Hoffenheim. Wir haben diese Mannschaft gründlich analysiert. Dabei war eindeutig zu sehen, dass sie extrem spielstark ist – wenn man sie lässt. Unsere Aufgabe ist somit, sie nicht zu lassen.“

Uwe Rösler von Manchester City als Trainer zu Fortuna Düsseldorf
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Das ist Uwe Rösler

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Foto: dpa/Daniel Karmann

Was so simpel klingt, ist in der Praxis schwer umzusetzen. Der frühere Fortune Ihlas Bebou und Christoph Baumgartner sind in exzellenter Form, haben die Kraichgauer sogar wieder in Reichweite der Europa-League-Plätze geschossen. Rösler will gegen Spieler wie sie die Härte sehen, die er beim 0:5 gegen die Bayern in einigen Szenen vermisste – im Rahmen des Erlaubten, versteht sich. „Wir müssen Hoffenheim aber nicht nur bekämpfen“, fordert der 51-Jährige, „sondern auch bespielen. Die Qualität dafür haben wir.“

Nicht zuletzt deshalb, weil Kaan Ayhan wieder mitwirken kann. In München musste Fortunas Abwehrchef und emotionaler Anführer wegen muskulärer Probleme pausieren, hat diese aber auskuriert. „Kaan ist ein Zweikämpfer vor dem Herrn und kann die ganze Mannschaft mitreißen“, betont der Chefcoach. „Daher ist er ein unglaublich wichtiger Spieler für uns, zumal er auch technisch sehr beschlagen ist.“

Ob Torhüter Zack Steffen in dieser Saison noch einmal so fit wird, dass Rösler ihm einen derartigen sportlichen Kranz winden kann, ist eher fraglich. Der US-Amerikaner ist immer noch im Aufbautraining nach seiner Knieverletzung, aber ein Lob des Trainers bekommt er dennoch schon jetzt: wegen seines Engagements gegen Rassismus und seiner Kritik an US-Präsident Donald Trump in Folge der brutalen Polizeiaktion in Minneapolis, durch die der 46-jährige George Floyd ums Leben gekommen war. „Es ist immer eine individuelle Sache, ob man sich zu gesellschaftlichen und politischen Dingen äußern will“, sagt Rösler. „Aber ich begrüße es, wenn Spieler sich derart stilvoll äußern und Flagge zeigen. Ich bin stolz, dass wir solche Profis in unserem Kader haben.“

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