Nach Sieg gegen Schalke Fortuna-Coach Rösler mit Kampfansage nach München

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf lebt. Nach einigen Nackenschlägen zuletzt trotz guter Spiele ist der erste Heimsieg 2020 endlich geschafft. Trainer Rösler sieht sein Team nun auch gegen die Top-Teams nicht chancenlos. In der Tat muss die Fortuna auch dort eigentlich punkten.

Fortuna-Trainer Uwe Rösler gestikuliert am Spielfeldrand.

Fortuna-Trainer Uwe Rösler gestikuliert am Spielfeldrand.

Foto: dpa/Martin Meissner

Der Druck bleibt groß bei Fortuna Düsseldorf. Zu lange hat es gedauert, bis der Drittletzte der Fußball-Bundesliga seine guten Leistungen endlich einmal mit einem Dreier krönt. Dass der erste Heimsieg 2020 beim 2:1 (0:0) am Mittwoch gegen den FC Schalke 04 nach zuvor vier Unentschieden am Stück angesichts des heftigen Restprogramms fast zu spät kam, ließ Trainer Uwe Rösler aber nicht gelten. „Wir sind ready for fight und wir werden fighten ohne Ende“, sagte der lange in England beschäftigte Rösler im Überschwang.

„Mit unserem Willen und Moral können wir es auch den Bayern schwer machen. Wir werden einen Schlachtplan entwickeln, der uns hilft, eine Überraschung zu schaffen“, legte Rösler am Donnerstag dann nach. Was anderes als ein forscher Auftritt bleibt der Fortuna auch nicht übrig, denn sie benötigt weiter Punkte. In den kommenden vier Spielen geht es aber unter anderem zum aktuellen und wahrscheinlich erneuten Meister nach München, gegen den Zweiten Borussia Dortmund und zum Dritten RB Leipzig. „Gegen die drei Großen müssen wir versuchen - wenn möglich - ein, zwei oder drei Punkte zu entführen.“

Längst hätten die Rheinländer weg sein müssen aus der Abstiegszone und die Duelle mit den Top-Clubs entspannt angehen können. Nachdem Rösler im Januar Friedhelm Funkel abgelöst hatte, war die Fortuna gegen Frankfurt (1:1), in Wolfsburg (1:1), in Freiburg (2:0), gegen Hertha BSC (3:3 nach 3:0-Führung), in Mainz (1:1), gegen Paderborn (0:0) und in Köln (2:2 nach 2:0-Führung) das bessere Team. Nur im Derby gegen Gladbach (1:4) war sie unterlegen.

„Und mit so einem Fußball, den wir seit einigen Spieltagen auch zeigen, bin ich mir sicher, dass wir nächstes Jahr auch Bundesliga spielen“, orakelte Kenan Karaman, Siegtorschütze gegen Schalke (68.), am Mittwoch. Der Haken: Anstatt 21 Zähler holten die Düsseldorfer in besagten Spielen nur neun Punkte. Anstatt an den Europapokal-Plätzen zu schnuppern, steckt Fortuna nach wie vor im Schlamassel und muss eigentlich auch gegen die Top-Teams punkten. „Ich würde unsere Mannschaft nicht gegen die großen Drei abschreiben. Wir sind zur Zeit schwer zu schlagen“, sagte Rösler fast ein wenig trotzig.

In der Tat schaffte es der neue Coach, die Fortuna zu stabilisieren. Von neun Spielen verlor der Drittletzte nur eins - das aber gegen das vierte Top-Team Gladbach. Möglicherweise kommt der immens wichtige Erfolg gegen Schalke nun zur richtigen Zeit. Nach der herben Enttäuschung am Sonntag, dass Derby in Köln trotz drückender Überlegenheit nicht gewonnen zu haben, ist das Selbstvertrauen nun wieder da. „Uns allen ist heute ein großer Stein vom Herzen gefallen. Das tut extrem gut, das fühlt sich grad so schön an“, sagte Karaman. „Vielleicht können wir die Bayern ja etwas ärgern.“

(eh/dpa)
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