Fortuna gegen Nürnberg Uwe Rösler hält Lobrede auf Dawid Kownacki

Düsseldorf · Der 23-Jährige ist für Fortunas Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg am Sonntag einer der größten Hoffnungsträger. Polens Trainer berief ihn jetzt auch wieder in die Nationalmannschaft. Kapitän Adam Bodzek bleibt in der Startelf, Edgar Prib erhält eine Verschnaufpause.

Fortuna Düsseldorf: Das ist Dawid Kownacki
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Das ist Dawid Kownacki

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Foto: dpa/Jonas Güttler

So tief hat sich Uwe Rösler selten zuvor in die Karten schauen lassen. Normalerweise beißt jeder auf Granit, der Fortunas Trainer im Vorfeld eines Pflichtspiels Informationen über die Aufstellung zu entlocken versucht. Doch vor dem Zweitliga-Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg am Sonntag (13.30 Uhr) hält es der 52-Jährige überraschenderweise anders.

„Manchmal ist es gut, Eddy Prib eine Verschnaufpause zu geben“, verrät Rösler ganz offen. „Er kann auch ganz wichtig für uns sein, wenn er von der Bank kommt.“ Und wo er einmal bei der Sache ist, packt der Sachse dann gleich weiter aus: „Adam Bodzek hat unserem Spiel in Heidenheim Struktur und Sicherheit gegeben. Er hat eine sehr gute Leistung gebracht, und ich kann schon sagen, dass er gegen Nürnberg von Beginn an spielen wird.“

Da auch Marcel Sobottka seine Portion Zuspruch erhält („Cello hat einfach eine Nase dafür, wann er den Abschluss suchen muss“), steht damit im Grunde die Vierer-Mittelfeldachse. Denn auf der rechten Seite geht an Thomas Pledl kaum ein Weg vorbei, da sowohl Felix Klaus als auch Shinta Appelkamp ausfallen – Ersterer wegen einer Zerrung voraussichtlich nur noch am Sonntag, Zweiterer eher langfristig, da der Münchner Spezialist Florian Pfab den andauernden Muskulaturproblemen des 20-Jährigen mit einer „Dry-Needling-Therapie“ zu Leibe rücken soll.

Bleibt der linke Flügel; und in diesem Zusammenhang hält der Trainer eine Lobrede auf den Spieler, der beim 2:3 in Heidenheim wegen einer Gelbsperre so schmerzlich vermisst wurde. „So einen fitten und dynamischen Dawid Kownacki habe ich noch nie gesehen, seit ich Trainer bei der Fortuna bin“, schwärmt Rösler. „Ich gebe zu: Vor ein paar Monaten noch habe ich ihn ausschließlich als zentralen Stürmer gesehen. Aber zuletzt hat er sich mit der richtig guten Physis und Mentalität, die er sich erarbeitet hat, zu einer echten Option für die linke und auch die rechte Seite entwickelt.“

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Foto: Christof Wolff

Beim 0:2 gegen Kiel überzeugte der polnische Nationalstürmer als Einwechselspieler auf dem rechten Flügel, kam allerdings zu spät, um der Partie noch eine Wende geben zu können. Im folgenden Heimspiel gegen Hannover (3:2) war der 23-Jährige dann als linker Mittelfeldspieler – wobei er die Position allerdings sehr offensiv interpretierte – bester Düsseldorfer.

Die linke Seite ist für den jungen Familienvater ohnehin die naheliegendere, da Kownacki sie auch in der Nationalmannschaft zumeist spielen musste. Dort gibt es in der Zentrale an Weltfußballer Robert Lewandowski kein Vorbeikommen. Kownackis Wert hat Nationaltrainer Paulo Sousa dennoch erkannt: Der Portugiese berief den Düsseldorfer ins vorläufige Aufgebot für die Länderspiele in Ungarn (25. März), gegen Andorra (28. März) und in England (31. März).

Einen Lewandowski gibt es bei Fortuna zwar nicht, schon gar nicht angesichts der wechselhaften Form von Kenan Karaman und Rouwen Hennings – aber wenn die Rösler-Truppe im Schlussspurt der Saison noch etwas erreichen will, wird sie ihr Heil wohl mit allen drei Angreifern suchen müssen. „Dawid hat sich mit seiner Vielseitigkeit in eine Position gespielt, die seine Chancen auf einen Startelf-Einsatz erhöht“, betont der Trainer.

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Foto: Frederic Scheidemann

Viel Offensive also gegen den „Club“, der nach seiner Last-Minute-Rettung in der Relegation vor einem Jahr die zweite krass enttäuschende Saison in Folge spielt. Dennoch hält Rösler viel von seinem Nürnberger Kollegen Robert Klauß, der früher bei ihm in England hospitierte. „Robert arbeitete damals in der Leipziger Nachwuchsabteilung, und deswegen erinnert mich der Spielstil des ,Club’ auch an Leipzig“, erklärt Rösler. „Es wird ein ganz wichtiger Faktor am Sonntag, ob es uns gelingt, das Nürnberger Umschaltspiel zu unterbinden.“

Es ist die wahrscheinlich letzte Chance, doch noch in den Aufstiegskampf einzugreifen, und Rösler glaubt fest daran: „Unsere nächsten beiden Spiele werden sehr entscheidend sein.“

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