Fortunas Trainer Uwe Rösler „Wir spielen um unser Leben“

Düsseldorf · Fortunas Trainer Uwe Rösler freut sich riesig auf die Partie gegen Mönchengladbach. Der angeschlagene Kaan Ayhan soll am Samstag dabeisein.

 Fortunas Trainer Uwe Rösler bringt für Samstag schon die nötige Derbystimmung mit.

Fortunas Trainer Uwe Rösler bringt für Samstag schon die nötige Derbystimmung mit.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Als Uwe Rösler vor etwas mehr als zwei Wochen sein Amt als Cheftrainer bei Fortuna antrat, legte er sich überraschend deutlich auf eine Zielvorgabe fest. Sechs Spiele, so sagte der 51-Jährige, sollten die Düsseldorfer schon noch gewinnen, wenn sie in der Bundesliga bleiben wollten. Vor seinem zweiten Heimspiel am Samstag (18.30 Uhr) gegen Borussia Mönchengladbach scheut sich Rösler allerdings auch nicht, diese Vorgabe mit einem freundlichen Lächeln wieder beiseite zu schieben. „Weil sich die tabellarische Situation verändert hat“, erklärt er. „Im Moment sieht es so aus, als sollten wir eine Mini-Saison mit nur vier Teams bekommen. Vielleicht brauchen wir da weniger als sechs Siege.“

Vorausgesetzt, man landet sie gegen die richtigen Gegner – und das sind in der Röslerschen „Mini-Saison“ die Abstiegskonkurrenten SC Paderborn, Werder Bremen und FSV Mainz 05. Der Haken an dieser Rechnung ist, dass Fortuna den Rückrundenvergleich mit Bremen bereits verloren hat. Deshalb müssen zwingend auch Kontrahenten bezwungen werden, die nicht zur gefährdeten Zone gehören; so wie zum Beispiel der Samstag-Gegner Mönchengladbach.

Wie viel Niederrhein-Derby denn schon im Sachsen Rösler stecke, wird der Trainer gefragt. Seine Antwort fällt markig aus: „Ich habe Derbys immer geliebt, als Spieler und auch als Trainer. Und am Samstag, das kann ich jetzt schon versprechen, spielen wir um unser Leben, denn wir haben ein Derby. Wir wissen genau, worum es geht und was wir zu tun haben.“

Da werden doch glatt Erinnerungen wach an den 3:1-Sieg Fortunas in der Vorsaison, als der Aufsteiger den Favoriten aus der Nachbarschaft förmlich überrannte und nach 16 Minuten 3:0 führte. Hinterher bekannte der damalige Borussen-Chefcoach Dieter Hecking: „Vielleicht haben wir den Fehler gemacht, das Spiel nicht als Derby anzunehmen.“ Zumindest diesen Lapsus wird Röslers Fortuna sicher nicht begehen.

Doch reicht die Qualität des Tabellensechzehnten aus, um den Champions-League-Aspiranten in die Knie zu zwingen? Da Innenverteidiger Andre Hoffmann gelbgesperrt fehlt, wird viel davon abhängen, ob Abwehrchef Kaan Ayhan auflaufen kann. Der türkische Nationalspieler erlitt beim 1:1 in Wolfsburg am vergangenen Samstag eine Muskelverletzung an der Hüfte und musste noch vor der Pause ausgewechselt werden. Die MRT-Untersuchung ergab jedoch, dass die Blessur an einer Stelle sitzt, die im Fußball in aller Regel nicht übermäßig belastet wird, und so trainierte Ayhan am Donnerstag voll mit. Klar also, dass Rösler auch gegen die Gladbacher mit dem 25-Jährigen plant.

Die Vorfreude des Coachs ist daher ungetrübt. „Ich freue mich einfach, dass das Stadion voll ist und dass meine Jungs auf das Spiel brennen“, sagt er strahlend. „Unsere Fans werden uns brutal unterstützen, ich erwarte richtig viel Power von den Rängen. Aber es liegt natürlich an uns auf dem Rasen, das Feuer zu entfachen.“

Das Spiel ist allerdings nicht das Einzige, worauf sich Rösler freut. Hinterher, so kündigt er an, werde er definitiv einen Kaffee mit Borussias Trainer Marco Rose trinken. „Ich kenne ihn zwar noch nicht persönlich, aber wir haben einen gemeinsamen Freund, einen Journalisten aus Leipzig“, erzählt er. „Und ich freue mich, dass ein Landsmann aus Sachsen seinen Job so gut macht wie Marco.“ Und da stört es doch kaum, dass Rösler eigentlich im thüringischen Altenburg geboren wurde.

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