Fortuna Düsseldorf Trainer Köstner beweist Mut und spricht vom Klassenerhalt

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf muss heute beim FSV Frankfurt ( 13 Uhr/Live-Ticker) höchstwahrscheinlich ohne Torjäger Charlison Benschop auskommen.

 Lorenz-Günther Köstner: "Wir sind noch nicht über dem Berg."

Lorenz-Günther Köstner: "Wir sind noch nicht über dem Berg."

Foto: rpo, Falk Janning

Fortuna Düsseldorf muss heute beim FSV Frankfurt (13 Uhr/Live-Ticker) höchstwahrscheinlich ohne Torjäger Charlison Benschop auskommen.

Lorenz-Günther Köstner ist ein kühler Analytiker. Gestern versuchte er sich jedoch im Fach Schauspielkunst und bewies durchaus Talent. "Ich bin total unzufrieden", schnaubte der Trainer von Fortuna Düsseldorf. "Mit der Punktausbeute." Sieben Zähler hat die Mannschaft in den sechs Begegnungen unter seiner Führung geholt.

Nach einer kurzen Kunstpause kam jedoch seine Pointe. "So würde ich reden, wenn ich ein Populist wäre; aber ich bin kein Populist. Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir in jedem Spiel hundert Prozent Leistung bringen müssen, sonst geht es nicht. Das ist in einigen Spielen gelungen."

Köstner weiß die Leistung und das Leistungsvermögen seiner Mannschaft einzuschätzen, und er scheut nicht den Konflikt mit jenen Träumern unter Spielern und Fans, die bis vergangenen Sonntag (0:2 gegen St. Pauli) vom dritten Platz sprachen. "Einige sind zu feige, das Wort Klassenerhalt auszusprechen", polterte er. "Wir sind noch nicht über den Berg." Doch dem 62 Jahre alten, erfahrenen Coach liegt es fern, Untergangsstimmung zu verbreiten: "Ich muss das aussprechen können, ohne Angst oder Unsicherheit zu verbreiten."

Die Auffassung von Kapitän Andreas Lambertz, der den Vergleich mit dem Vorjahr abgelehnt hatte, wo Fortuna trotz dicken Punktepolsters abstieg, weil die erste Liga stärker sei, teilt Köstner nicht: "Man sollte ansprechen, wie schnell so etwas zustande kommt."

Realist Köstner orientiert sich an den Fakten. Fortuna tritt in der englischen Woche beim FSV Frankfurt, bei Greuther Fürth und daheim gegen Ingolstadt an. "Wir müssen aufpassen, nicht unten rein zu geraten", warnt Köstner. "In dieser zweiten Liga ist vieles möglich."

Natürlich auch der Klassenerhalt, und Köstner weiß, wie er zu erreichen ist. "Die Spieler müssen Herz und Leidenschaft für den Verein entwickeln", fordert er. "Die Mentalität ist wichtig. Unser Ziel ist es, Kontinuität in die Mannschaft zu bringen, was uns schon gelungen ist. Das hat sich in der Spielweise noch nicht widergespiegelt, aber wir haben schon kompakter gestanden. Das war ordentlich, nicht gut."

Bei allem Streben nach Kontinuität wird er wahrscheinlich zwei Veränderungen vornehmen. Die eine freiwillig, denn Kapitän Andreas Lambertz wird nach seiner Sperre ob der fünften gelben Karte wieder ins Team zurückkehren; die andere unfreiwillig, denn für den angeschlagenen Torjäger Charlison Benschop kommt der Einsatz in Frankfurt zu früh. "Wir haben keinen solchen Spieler, der Charlie ersetzen kann", sagt Köstner. So wird "Jimmy" Hoffer als einzige Spitze aufgeboten, der dank seines Antritts Stärken als Konterspieler hat. Aristide Bancé sitzt wegen Trainingsrückstands auf der Bank, Martin Latka und Oliver Fink fehlen weiterhin.

(RP)
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