Fortuna-Trainer Funkel kritisiert Rekordmeister „Stimmt nicht mehr so richtig bei den Bayern“

Düsseldorf · Fortunas Trainer hebt nach dem 1:0-Sieg die Leistung seiner Defensive hervor. Dabei zieht der 65-Jährige einen Vergleich zu den Bayern von 2013 heran und kritisiert das aktuelle Defensivverhalten des Rekordmeisters

 Friedhelm Funkel während der Partie gegen den FSV Mainz 05.

Friedhelm Funkel während der Partie gegen den FSV Mainz 05.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Friedhelm Funkel war sichtlich gelöst am Samstagnachmittag. Das 1:0 gegen Mainz 05 am achten Bundesliga-Spieltag war sein erster Sieg überhaupt als Trainer gegen den FSV. Und es war der wichtige zweite Saisonsieg für Fortuna Düsseldorf gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Dementsprechend locker plauderte der 65-Jährige drauflos.

Besonders gefallen hatte Funkel das Defensivverhalten seines gesamten Teams, das erstmals in dieser Spielzeit zu Null spielte. Nur ein einziges Schüsschen ließen die Düsseldorfer in den gesamten 90 Minuten auf den von US-Nationalkeeper Zack Steffen gehüteten Kasten zu.

Funkel gab einen Einblick in die Arbeit mit seiner Mannschaft in der Länderspielpause. „Wir haben in sieben Spielen 14 Gegentore kassiert. Hochgerechnet wären das zum Saisonende rund 70 Gegentore. Damit können wir nur schwer die Klasse halten. Das sind einfach zu viele. Das wissen wir“, sagte der Coach. „Deshalb habe ich meinen Jungs von den Bayern im Jahr 2013 erzählt: Warum waren die in dieser Saison denn so erfolgreich und haben drei Titel geholt? Weil Ribery und Robben da endlich mit nach hinten mitgearbeitet haben.“

Damals gewannen die Münchner unter Trainer Jupp Heynckes das Triple aus Meisterschaft, Pokalsieg und Gewinn der Champions League. Einmal in Fahrt untermauerte Funkel seine Argumentation mit dem Vergleich zur aktuellen Bayern-Mannschaft. „In den vergangenen zwei Jahren stimmt es bei denen defensiv nicht mehr so richtig. Die haben jetzt schon zehn Gegentore bekommen. In der Zeit, als Jupp Trainer war, hat Bayern in der gesamten Saison nur 17 Gegentreffer bekommen“, sagte Funkel und kam dann wieder auf sein eigenes Team zu sprechen. „Also: Du erreichst deine Ziele nur, wenn du eine vernünftige Defensive hast. Darauf kannst du dann dein Offensivspiel aufbauen. Das war schon vor 50 Jahren so. Und heute ist es immer noch so.“

In der vergangenen Spielzeit hatte Funkel nach dem 3:3 mit Fortuna bei den Bayern bereits Jerome Boateng scharf kritisiert: „Da kann kein Trainer der Welt etwas für, wenn Boateng auf Abseits spielt, nur weil er zu bequem ist, hinterherzurennen.“

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