Vor dem Saisonfinale Fortunas Trainer Friedhelm Funkel fordert mehr Gehalt für seine Profis

Düsseldorf · Nur wenn man am Gehaltsgefüge schraube, könne man wichtige Spieler halten, sagt der Chefcoach. Fortuna Düsseldorf ehrt am Samstag nach der Partie gegen Hannover die Spieler, deren Verträge auslaufen.

 Trainer Friedhelm Funkel.

Trainer Friedhelm Funkel.

Foto: dpa/Marius Becker

Am Samstag gegen 17.20 Uhr endet für Fortuna eine Saison, die sich der Bundesliga-Aufsteiger in seinen kühnsten Träumen nicht so positiv hätte ausmalen können. Doch wenn die nächste ähnlich erfolgreich sein soll, müsse der Verein in den Geldbeutel greifen, fordert Trainer Friedhelm Funkel: „Wir haben eine sehr gute Chance, wieder eine starke Mannschaft zu haben. Aber wenn wir gute Spieler halten wollen, müssen wir ein Stück weit am Gehaltsgefüge schrauben.“

An wen der 65-Jährige dabei in erster Linie denkt, ist klar. Zwar haben Kaan Ayhan, Kevin Stöger und Benito Raman für die nächste Saison noch einen Vertrag in Düsseldorf, Ayhan (bis 2021) und Raman (2022) sogar darüber hinaus. Doch da diese Spieler wie viele ihrer Kollegen in der erfolgreichen Spielzeit beste Eigenwerbung betrieben haben, sind finanzkräftigere Klubs auf sie aufmerksam geworden. Und so sickerte durch, dass zum Beispiel Raman seinen Kontrakt gern sogar noch weiter verlängern würde – allerdings nur gegen eine Aufbesserung seines Salärs, das derzeit auf rund 700.000 Euro geschätzt wird.

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Funkel hat dafür vollstes Verständnis. „Ich bin sicher, dass wir auch in der kommenden Saison eine gute Mannschaft an den Start bekommen“, sagt er. „Aber es ist unabdingbar, dass der finanzielle Aufwand dafür steigen muss. Fortuna hat das Ziel, sich mittelfristig in der Bundesliga zu etablieren. Aber auf demselben finanziellen Niveau können wir die Bundesliga nicht ein weiteres Jahr erhalten.“

Doch obwohl der Trainer den Blick bereits vorauswirft, steht ja noch das Hannover-Spiel an. Und mit dem Schlusspfiff der finalen Partie gegen Hannover 96 ist am Samstag auch immer noch nicht ganz Schluss. Fortuna verabschiedet sich vor der Südtribüne von den sechs Profis, deren Verträge mit dem Saisonende auslaufen: Jaroslav Drobny, Markus Suttner, Marcin Kaminski, Takashi Usami, Dawid Kownacki und Dodi Lukebakio.

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Foto: Horstmueller/HORSTMüLLER GmbH

Mit Ausnahme von Drobny handelt es sich ausschließlich um ausgeliehene Spieler, und eine Feststellung ist bei dieser Feierstunde ganz wichtig: Womöglich ist es bei manchem nur ein Abschied auf Zeit. Zumindest Kownacki möchten Sportvorstand Lutz Pfannenstiel und Funkel sehr gern fest verpflichten, doch muss der Verein eine kreative Lösung finden, die Ablöseforderung von Sampdoria Genua zu erfüllen. Im Raum stehen bislang zwischen neun und zwölf Millionen Euro. „Wir bitten die Fans, für diese Verabschiedung im Stadion zu bleiben“, sagt Fortuna-Sprecher Kai Niemann – eine Bitte, die die Anhänger sicher gern erfüllen werden.

In den 90 Spielminuten zuvor können sie sich Funkel zufolge auf „ein sehr interessantes Spiel“ einstellen: „Hannover ist zwar schon abgestiegen, aber nur, weil es sein Potential viel zu spät abgerufen hat. Aus den jüngsten vier Spielen hat 96 sieben Punkte geholt und ist wie wir in sehr starker Form.“

Ob Alfredo Morales positionsgetreu für den gesperrten Adam Bodzek in die Startelf rücken wird, lässt Funkel noch offen. „Meine Logik ist oft etwas anders als die der meisten“, sagt der Coach lächelnd. Marcel Sobottka jedenfalls sei nach seinem Muskelfaserriss noch keine Option für die Startelf.

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