Spezial-Brillen für Torhüter Bei Fortuna haben sie nicht mehr den Durchblick

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat in den ersten sieben Saisonspielen bereits zehn Gegentreffer kassiert. Da kann es zumindest nicht schaden, weiter am Torwartspiel zu arbeiten. Torwarttrainer Christoph Semmler hat beim Training sein „Spezialwerkzeug“ mitgebracht.

 Strobo-Brille auf der Nase: Florian Kastenmeier bei der Arbeit.

Strobo-Brille auf der Nase: Florian Kastenmeier bei der Arbeit.

Foto: Frederic Scheidemann

Und plötzlich wirkte Florian Kastenmeier nicht mehr ganz so sicher. Die Nummer eins musste sich erst einmal daran gewöhnen, durch die Spezial-Brille zu blicken. Torwarttrainer Christoph Semmler hat die drei Schlussleute Kastenmeier, Raphael Wolf und Anton Wladimirowitsch Mitrjuschkin beim Training unter erschwerten Bedingungen unter Dauerbeschuss genommen und dafür allerlei Spezialwerkzeug eingesetzt.

Zunächst setzte Semmler einen visuellen Reiz. Durch die Brille soll der Ernstfall so realistisch wie möglich trainiert werden. Eine Strobobrille ist eine sogenannte Shutterbrille, die dem Träger teilweise visuelle Informationen vorenthält. Dies geschieht dadurch, dass die Brillengläser abwechselnd dunkel und wieder hell werden. Das Gehirn des Nutzers muss lernen, ohne vollständige visuelle Information, trotzdem das Gewollte auszuüben.

Wahrnehmung, Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit sollen so geschult werden - und dem Torhüter für den Spielbetrieb Zeit geben, weil er schlicht schneller in brenzligen Situationen reagieren kann. Kastenmeier und Co. hatten sichtlich Spaß an der Übung und stellten sich immer besser drauf ein.

Semmler hatte aber noch eine weitere Übung für das Trio dabei. Mit einem Ball-Reflector, vereinfacht gesagt ein Schild, mit dem man Bälle präzise und mit enormer Wucht auf das Tor spielen kann, in der Hand „quälte“ er sie noch etliche Male.

Zwischendurch präsentierte Flo Kastenmeier indes, dass er ein solches Gerät nicht braucht, um den Ball ins Tor zu befördern. Immer mal wieder schoss er aus der Distanz auf den Kasten - und traf erstaunlich oft vorbei an Kollege Wolf direkt in den Winkel. Eigentlich ist Kastenmeier ausgezeichnet am Ball – mal großzügig abgezogen seine Aktion im Auswärtsspiel in Hannover.

Fortuna Düsseldorf: Oliver Fink trainiert mit dem Team von Trainer Uwe Rösler
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Fink trainiert mit dem Profi-Kader

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Foto: Frederic Scheidemann

Die Feldspieler trainierten übrigens ganz „traditionell“. Mit dabei endlich auch wieder Edgar Prib. Alfredo Morales und Leonardo Koutris. Der Grieche ließ immer mal wieder aufblitzen, dass er ein echter Gewinn für Fortuna werden könnte.

Die wichtigste Erkenntnis am Ende der Trainingseinheit: kein Spieler hat sich verletzt.

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