Kritik an Afrika-Aussage Fortuna-Klubchef Röttgermann wäre an Tönnies Stelle zurückgetreten

Düsseldorf · Thomas Röttgermann findet die Aussagen von Clemens Tönnies über Afrika eindeutig rassistisch. Aus den Worten spreche Geringschätzung für andere Gruppen. Er selbst hätte aus dem Vorfall andere Konsequenzen als Tönnies gezogen.

 Fortuna Düsseldorfs Vorstandsvorsitzender Thomas Röttgermann.

Fortuna Düsseldorfs Vorstandsvorsitzender Thomas Röttgermann.

Foto: Falk Janning

Fortuna Düsseldorfs Klubchef Thomas Röttgermann hat die teilweise als rassistisch bewerteten Aussagen von Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies scharf kritisiert. „Ich bin nicht Clemens Tönnies. Für mich kann ich aber sagen: Ich wäre zurückgetreten“, sagte Röttgermann der Deutschen Presse-Agentur. „Beim Thema Rassismus und Diskriminierung gibt es für mich keine Puffer. Wenn jemand so etwas gesagt hat, steckt hinter diesen Worten Geringschätzung gegenüber anderen Gruppen. Wenn man sich diesen Satz zuvor überlegt, steckt ja Substanz dahinter. Dann ist diese Aussage definitiv rassistisch“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Fußball-Bundesligisten.

Tönnies, der Aufsichtsratsvorsitzende des FC Schalke 04, hatte in einer Rede beim „Tag des Handwerks“ in Paderborn Steuererhöhungen im Kampf gegen den Klimawandel kritisiert. Stattdessen solle man lieber jährlich 20 Kraftwerke in Afrika finanzieren, sagte Tönnies. „Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren.“

Tönnies nehme „in seiner Wahrnehmung vielleicht eine Rolle ein, die es ihm nicht erlaubt zurückzutreten. Vielleicht auch, weil er selbst erschrocken darüber ist, dass ihm eine solche Aussage vor Augen gehalten wird. Ihm dürfte vielleicht nicht klar gewesen sein, welche Geringschätzung aus den Aussagen spricht“, sagte Röttgermann.

(rent/dpa)
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