Düsseldorfs ehemaliger OB Thomas Geisel wollte Fortuna-Boss werden

Bad Leonfelden · Nachdem Thomas Röttgermann bekannt gegeben hatte, seinen Vertrag bei Fortuna nicht verlängern zu wollen, suchte der Klub im Winter einen neuen Vorstandsboss. Neben Alexander Jobst soll auch der ehemalige Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel auf der Liste gestanden haben.

 Thomas Geisel.

Thomas Geisel.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Alexander Jobst ist seit dem 1. Februar Vorstandschef bei Fortuna Düsseldorf. Dass er nicht der einzige Kandidat war, ist kein Geheimnis. Nun steht auch fest, wer die Notlösung geworden wäre, wenn Jobst dem Düsseldorfer Zweitligisten abgesagt hätte.

Wie die „Bild“ am Freitag berichtete, führte der ehemalige Oberbürgermeister Thomas Geisel intensive Gespräche mit Fortunas Aufsichtsrat. Seitens des Klubs heißt es indes, dass sich der Spitzenpolitiker selbst für diese Stelle ins Gespräch gebracht hatte.

Geisel kontert aber gegenüber „Bild“: „Das stimmt nicht, ich wurde von Fortuna eingeladen, hatte auch erst gar nicht damit gerechnet, dass es um diesen Job geht. Plötzlich saß ich vorm kompletten Aufsichtsrat, wir hatten gute Gespräche“, verrät er.

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Das SPD-Mitglied weiter: „Ich fand die Idee sehr spannend, hätte mir die Aufgabe sehr gut vorstellen können. Der Verein hat sich dann aber anders entschieden, und er hat mit Jobst einen sehr guten Vorsitzenden gefunden.“

Geisel soll es indes tatsächlich unter die beiden letzten Kandidaten um den begehrten Job geschafft haben. Am Ende entschied sich der Aufsichtsrat mit Björn Borgerding und Sebastian Fuchs an der Spitze aber für Jobst. Innerhalb des Klubs sollen die Aussagen Geisels nach Informationen unserer Redaktion recht amüsiert zur Kenntnis genommen worden sein.

Zuletzt sorgte Geisel im April durch einen umstrittenen Blogbeitrag zum Krieg gegen die Ukraine auf seiner Internetseite für Aufsehen, den er wenig später auf Bitten von NRW-SPD-Chef Thomas Kutschaty wieder entfernte. Der warf Geisel vor, die Kriegsverbrechen im ukrainischen Butscha zu relativieren. Geisel löschte den Beitrag daraufhin und lud einen neuen Artikel mit dem Titel „Es reicht - auch mit den Shitstorms!“ hoch.

Geisel verteidigte darin seine Positionen, räumte aber auch ein: „Der Überfall auf die Ukraine ist ein Verbrechen, und Gräueltaten bleiben Gräueltaten; Vergleiche mit noch monströseren Verbrechen und Opferzahlen sind da wohl in der Tat nicht angebracht.“

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