Ducksch noch ohne Liga-Treffer Fortunas teuerster Einkauf ist nur Bankdrücker

Düsseldorf · Fortuna hat für die Dienste von Marvin Ducksch etwa 2,2 Millionen Euro überwiesen – so viel wie für keinen anderen Spieler in der Vereinshistorie. Doch derzeit bekommt der 24-jährige Stürmer keine Einsatzminuten mehr.

 Marvin Ducksch wartet noch immer auf seinen ersten Bundesliga-Treffer für Fortuna.

Marvin Ducksch wartet noch immer auf seinen ersten Bundesliga-Treffer für Fortuna.

Foto: dpa/Timm Schamberger

Friedhelm Funkel nimmt es manchmal ganz genau. „Marvin ist nicht unser Top-Einkauf. Alle Jungs, die im Sommer gekommen sind, waren Top-Einkäufe“, sagt Fortunas Trainer. Diese Spitzfindigkeit sei ihm natürlich gestattet. Funkel kann aber nicht widersprechen, wenn es darum geht, wer der teuerste Einkauf der Klubhistorie ist. Das ist zweifelsohne Marvin Ducksch. Rund 2,2 Millionen Euro haben die Düsseldorfer an den FC St. Pauli für die Dienste des Stürmers überwiesen. Und von einem Stürmer erwartet man in der Regel vor allem eines: Tore. Die konnte der 24-Jährige bisher in Pflichtspielen aber nur im Pokal liefern. In der Liga hat Ducksch noch nicht getroffen.

In den ersten zehn Ligaspielen stand Ducksch regelmäßig auf dem Platz, sechs Mal von Beginn an. Doch mittlerweile haben andere Spieler die Nase vorne. In den vergangenen vier Spielen saß Ducksch jeweils 90 Minuten auf der Bank. „Ich war phasenweise mit seinen Leistungen zufrieden, phasenweise nicht“, begründet Funkel seine Entscheidung und macht dem Angreifer wenig Hoffnung, dass sich das im Spiel gegen Freiburg am Samstag (15.30 Uhr) ändern wird: „Im Moment sind die anderen ein Stück voraus. Da muss er sich wieder heranarbeiten – nicht mehr und nicht weniger.“

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Foto: Christof Wolff

Bei vielen Fans lagen die Angriffs-Hoffnungen vor der Saison vor allem auf Ducksch, der mit der Empfehlung einer herausragenden Zweitliga-Saison nach Düsseldorf kam. Als Leihspieler bei Holstein Kiel traf Duscksch nach Belieben, in 35 Pflichtspielen 19 Mal. Zudem bereitete er zwölf Tore vor. Nun, fünf Monate nach seinem Wechsel, stehen nur drei Tore im Pokal zu Buche und eine Vorlage beim 1:7 in Frankfurt. Nach seinen beiden Treffern im Pokalspiel in Ulm dachten viele Beobachter, der Knoten sei geplatzt. Es folgte das 0:3 in Mönchengladbach. Ducksch spielte 66 Minuten, ehe Kenan Karaman kam – seine bisher letzten Minuten im Fortuna-Trikot.

Seit dem 4:1 gegen Hertha BSC bekommen Dodi Lukebakio und Rouwen Hennings im Sturm den Vorzug. Und bei Einwechslungen bevorzugt Funkel derzeit Benito Raman und Kenan Karaman. Für den Trainer steht diese Situation exemplarisch für Fortunas ausgeglichenen Kader. „Es gibt immer wieder Härtefälle“, sagt Funkel. „Es ist schwer, die 18 Kader-Spieler zu benennen. Immerhin sitzen manche Spieler ja noch auf der Bank. Wenn Andre Hoffmann und Marcel Sobottka zurückkehren, wird es noch enger.“

Marvin Ducksch im Portrait
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Das ist Marvin Ducksch

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Foto: Falk Janning

Die gute Nachricht für Ducksch: Wer Funkel in seiner Amtszeit bei Fortuna verfolgt hat, weiß, dass sich das Blatt schnell wieder wenden kann. „Es wird immer mal andere Namen geben, die draußen sitzen“, sagt der Coach. Und: „Marvin muss weiter an sich arbeiten. Alles andere weiß er. Aber andere Spieler warten auch auf ihre Chance, das ist nicht nur Marvin Ducksch.“

(erer)
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