Düsseldorfs Testspieler im Trainingslager Talent Ofori hofft bei Fortuna auf den Durchbruch

Maria Alm · Bei Fortuna trainiert der 17-jährige Kelvin Ofori mit. Das ghanaische Talent wird von englischen Top-Klubs umworben, will seinen ersten Schritt in Europa aber bei einem kleineren Verein machen.

 Versiert am Ball: Testspieler Kelvin Ofori. Daneben (v.li.) Aymen Barkok, Marcel Sobottka, Robin Bormuth (verdeckt) und Havard Nielsen.

Versiert am Ball: Testspieler Kelvin Ofori. Daneben (v.li.) Aymen Barkok, Marcel Sobottka, Robin Bormuth (verdeckt) und Havard Nielsen.

Foto: Christof Wolff/CHRISTOF WOLFF

Ein flinker Haken, da war Robin Bormuth ausgetanzt. Ein platzierter Schuss mit der Innenseite, da war Michael Rensing geschlagen. Kelvin Ofori hat in seinem ersten Training bei Fortuna schon mal angedeutet, dass er durchaus kicken kann. Der 17-Jährige ist seit Donnerstagmorgen als Testspieler im Trainingslager in Maria Alm dabei. Auch nach der Rückkehr erhält der junge Ghanaer seine Chance, sich zu beweisen.

„Er gilt als eines der größten Talente Ghanas“, erklärt Fortunas Sportvorstand Lutz Pfannenstiel. „An ihm sind auch große Klubs aus der Premier League interessiert.“ In erster Linie Manchester City. Denn Ofori, der in den nächsten Wochen 18 wird, wurde von der Fußballakademie „Right to Dream“ im Südwesten Ghanas geholt. Die Akademie wird vom Klub von Ex-Bayern-Coach Pep Guardiola subventioniert – und steht wegen der undurchsichtigen Struktur in der Kritik.

Ab August ist Kelvin Ofori offiziell vereinslos. Beraten wird das Talent vom deutschen Ableger der Spielerberater-Agentur Stellar. „Kelvin verbindet ein großes Talent mit einem klaren Kopf und toller Einstellung. Diese Kombination ist sehr wichtig“, sagt Stellar-Deutschland-Geschäftsführer Roy Rajber, der vormals für den Deutschen Fußball-Bund gearbeitet hat. „Wir hoffen, dass er sich in den nächsten Tagen bei Fortuna gut präsentiert und dann seine ersten Schritte im europäischen Fußball machen kann.“

Die ersten Eindrücke am Donnerstag in Maria Alm waren in jedem Fall sehr ansprechend. Der dribbelstarke Offensivspieler bestach zuvorderst durch eine gute Technik. „Er spielt vor allem als zweite Spitze um einen zentralen Stürmer herum“, sagt Pfannenstiel, der weiter auf dem Transfermarkt tätig werden will.

Gesucht wird vor allem noch ein robuster Innenverteidiger, der mit körperlicher Präsenz die Abwehr dicht macht. Die Verhandlungen mit Marcin Kaminski sind zum Stillstand gekommen. Der polnische Nationalspieler, der in der vergangenen Saison vom VfB Stuttgart an Fortuna ausgeliehen war, war nicht bereit, seine Gehaltsforderungen dem Fortuna-Gefüge anzupassen. Das kolportierte Interesse an Kaminskis Stuttgarter Mannschaftskollegen Timo Baumgartl verwies Pfannenstiel ins Reich der Fabeln: „Das ist finanziell nicht darstellbar.“

Dem Vernehmen nach wollen die Düsseldorfer noch zwei bis drei Spieler holen und etwa ebenso viele Spieler abgeben. Davor Lovren und Jannick Theißen sollen verliehen werden. Gleiches gilt womöglich für Johannes Bühler, der sich aber im Gegensatz zu den anderen beiden noch in Maria Alm präsentieren darf. Zudem sucht die Fortuna noch nach einem Abnehmer für Havard Nielsen.

Bei den Trainingseinheiten waren am Donnerstag 22 Feldspieler und drei Torhüter dabei. Der am Mittwoch angereiste US-Nationaltorhüter Zack Steffen hat noch mit dem Jetlag zu kämpfen. Er soll langsam an die höhere Belastung herangeführt werden und trainierte deshalb noch individuell. Auch Dawid Kownacki fehlte. Er erlitt einen kleinen Muskelfaserriss noch im Training in Düsseldorf. Sein Zustand wird täglich neu bewertet. Die Hoffnung ist, dass er am Wochenende wieder mit Lauftraining beginnen kann. Zudem musste Diego Contento (Hüftbeschwerden) beim Nachmittagstraining passen.

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