Fortuna Düsseldorf Aksoy und die Suche nach der Aufbruchstimmung

Düsseldorf · In der ersten Einheit legte Fortuna Düsseldorfs Interimstrainer Taskin Aksoy bei den Spielformen wert auf ein hohes Tempo. Die Mannschaft wieder aufzurichten, gleicht einer Herkulesaufgabe. Der Vorstand ist weiter auf Trainersuche.

Taskin Aksoy leitet erstes Training bei Fortuna Düsseldorf
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Taskin Aksoy leitet erstes Training bei Fortuna

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Taskin Aksoy hat bei Fortuna Düsseldorf das Sagen. Das haben die Spieler am Mittwochmorgen sofort zu spüren bekommen. Um 10 Uhr ist Trainingsbeginn. Die Einheit beginnt jedoch mit einer längeren An- und Aussprache. Um 10.38 Uhr ist der erste Redebedarf gestillt, dann rollt der Ball. Der Platz neben der Esprit-Arena gleicht einem Parcours, den Aksoy zuvor errichtet hat. Mit verschiedenen Spielformen versucht er, die Mannschaft zu lockern. Der Trainerstab sowie Manager Helmut Schulte stehen an der Seitenlinie und können die Sonnenstrahlen genießen, die zwischen den Wolken hervorkommen.

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Um 11.54 Uhr endet die erste Einheit unter neuer Leitung. Der Coach ist zufrieden: "Der Eindruck der ersten Einheit war gut, sehr positiv. Es hat viel Spaß gemacht, und es geht ja derzeit auch um das Kennenlernen. Wir wollen den Spaß am Fußball wecken, und das konnte man sehen, wir haben viel mit dem Ball gemacht. Die Jungs haben das gut umgesetzt, es war viel Feuer und Tempo drin. Erst in den kommenden Einheiten geht es an die taktischen Geschichten."

Spieler teils enttäuscht

Taskin Aksoy spricht kurz, bringt es auf den Punkt. Er wirkt lebendig, voller Tatendrang, ganz anders als ein Großteil der Spieler. Charlison Benschop, ansonsten ein Spaßvogel, gibt sich nachdenklich. "Der Trainerwechsel hat uns überrascht", sagt der Torjäger. "Natürlich haben wir als Mannschaft auch Fehler gemacht. Das wir enttäuscht sind, ist doch normal. Aber das wird sich ändern."

Ob der Trainerwechsel das erhoffte Signal ist und die notwendige Aufbruchstimmung erzeugt, bleibt abzuwarten. Bei Kapitän Adam Bodzek ist davon am Mittwoch noch nichts zu spüren. "Taskin Aksoy hat die U23 trainiert, man kennt sich also", sagt Bodzek. Unter dem beurlaubten Trainer Oliver Reck hatte Bodzek zuletzt in der Innenverteidigung gespielt und oft nicht gerade gut ausgesehen. Im Training spielt der defensive Mittelfeldspieler wieder auf seiner erlernten Position. "Die Trainer will ich nicht vergleichen, jeder hat seinen eigenen Stil."

Aufbruchtimmung abhängig von den Ergebnissen

Bodzek, der bei Reck neben Segio Pinto und Michael Liendl als eine der Korsettstangen gesetzt war, macht einen niedergeschlagenen Eindruck. "Wir müssen nach den letzten Leistungen eine Schippe drauf legen, egal, wer Trainer ist", sagt er. Ob eine Aufbruchstimmung erzeugt werde, hänge von den Ergebnissen ab, meint er. Doch hier irrt er. Sie muss dringend vor dem Anpfiff am Sonntag in Heidenheim entstehen. Ein hartes Stück Arbeit für Aksoy.

Derweil befindet sich Helmut Schulte weiter auf Trainersuche. Einer der Kandidaten ist Alex Zorniger, der aber auch schon beim VfB Stuttgart gehandelt wird, obwohl Huub Stevens dort noch im Amt ist. Ein weiterer Kandidat ist Friedhelm Funkel, der gegen Nürnberg auch auf der Tribüne saß. Der 61 Jahre alte Neusser gehört zwar nicht zur Garde junger, aufstrebender Fußballlehrer, ist jedoch der erfolgreichste Zweitliga-Trainer. Fünf Mal hat er Vereine in die Bundesliga geführt: Uerdingen (1992, 1994), Duisburg (1996), Köln (2003) und Frankfurt (2005). Mit dem VfL Bochum scheiterte er 2011 in der Relegation äußerst knapp an Borussia Mönchengladbach. Nach der Odyssee mit Mike Büskens, Lorenz-Günther Köstner und Oliver Reck dürfte das Verlangen nach Stabilität groß sein.

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