Fortuna Düsseldorf Aksoy mit klaren Vorgaben, Verein weiter auf Trainersuche

Heidenheim · Taskin Aksoy feiert im ersten Spiel einen 2:1-Erfolg in Heidenheim. "Jeder hat von mir einen klaren Plan an die Hand bekommen", sagte Fortuna Düsseldorfs Interimstrainer nach dem erfolgreichen Einstand. Die Trainersuche geht derweil weiter.

Fortuna Düsseldorf: Die Einzelkritik
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Heidenheim - Fortuna: Einzelkritik

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Es war ein Spiel mit Pokalcharakter, ein echter Kampf. Die Fortuna benötigte dringend die drei Zähler und trat von der ersten Minute an entsprechend auf. Interimstrainer Taskin Aksoy, der am Mittwoch die Mannschaft des beurlaubten Oliver Reck übernommen hatte, hatte das Team entsprechend eingestellt. Doch entscheidend war neben der fußballerischen Qualität vor allem die mentale Stärke. Sie ermöglichte es der Mannschaft, auch einen 0:1-Rückstand wegzustecken. Bruno Soares hatte den Zweikampf gegen Robert Leipertz verloren, der die Gastgeber in Führung brachte.

Liendl bereitet beide Treffer vor

Doch nach wenigen Minuten kämpften sich die Gäste zurück ins Spiel. Michael Liendl, der in den vergangenen Wochen weit unter seinen Möglichkeiten geblieben war, bereitete beide Tore vor. Zunächst schlug er einen Eckball genau auf den Kopf von Oliver Fink, der den Ausgleich erzielte. Nach einer Stunde steckte er den Ball wunderschön auf Axel Bellinghausen durch, der das 2:1 erzielte. "Das war ein guter Laufweg von Axel", gab Liendl das Kompliment weiter. "Wichtig ist nicht nur, dass der Ball gespielt wird, sondern einer auch den Laufweg anbietet."

Der Regisseur machte keinen Hehl daraus, dass ihm das offensive Spiel der Fortuna entgegengekommen ist. "Ich habe viele Bälle bekommen, das war in letzter Zeit nicht so. Da wurde zu viel in die Breite gespielt, heute hingegen nach vorne." Damit erfüllte die Mannschaft eine Forderung von Taskin Aksoy. Zudem hatte der der Interimstrainer "den Spaß am Fußball wecken" und das Selbstbewusstsein der Spieler stärken wollen. Auch das ist ihm geglückt. "Nach dem 0:1 haben wir nicht die Köpfe hängen lassen", erklärte Mittelfeldspieler Sergio da Silva Pinto treffend. "Wir sind ruhig geblieben und haben an uns geglaubt. Wenn es gut läuft, gewinnen wir auch 3:1 oder 4:1. Aber entscheidend sind die drei Punkte."

"Es hatte an Vorgaben gefehlt"

Doch wenn es ziemlich dumm gelaufen wäre, hätte die Fortuna in der Schlussphase den Ausgleich kassiert, als sie sich zu sehr in die Abwehr drängen ließ. "Ja, aber das ist in der Schlussminute auch schwer zu verteidigen, wenn der Gegner alles nach vorne wirft", sagte Aksoy, der unter dem Strich natürlich zufrieden war. "Wir haben verdient gewonnen, vielleicht etwas glücklich. Wir hätten das 3:1 und den Sack zumachen müssen. Aber ich freue mich über die drei Punkte. Wenn ich dazu einen kleinen Teil beigetragen habe, freut es mich."

Vielleicht war der Teil auch ein wenig größer. Eine sogar naheliegende Vermutung, die der Trainer nährte. "Es hatte an Vorgaben gefehlt", erklärte der Interimscoach, "jeder hat von mir einen klaren Plan an die Hand bekommen. Das war hilfreich. Und das gestärkte Selbstvertrauen war der Brustlöser."

Wenig Einfluss auf die Trainersuche

Sportvorstand Helmut Schulte fasste seine Eindrücke mit treffenden Allgemeinplätzen zusammen: "Wir waren heute tüchtig. Und der Tüchtige hat auch das notwendige Glück." Doch wie geht es nun weiter mit der Fortuna und ihrem Interimstrainer? Hat das Ergebnis des Spiels Einfluss auf die Trainersuche? "Nur insofern, dass wir eine größere Ruhe haben, was sicherlich von Vorteil ist", erklärt Helmut Schulte. "Denn Hektik und Aktionismus sind weder hilfreich noch zielführend."

Wird Taskin Aksoy die Mannschaft auch am Freitag im Heimspiel gegen den VfL Bochum betreuen? Das weiß er nicht einmal selbst. Er rettete sich in den Lieblingsspruch des Fußballkaisers Franz Beckenbauer. "Schaun mer mal", sagte Aksoy.

(RP)
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