Fortuna Düsseldorf Aksoy: "Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen"

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf taumelt, kriecht geradezu, dem Saisonende entgegen. Gegen den VfR Aalen versagte das Team von Interimstrainer Taskin Aksoy erneut. Während Michael Liendl seinem Frust freien Lauf ließ, nahm der Coach seine Spieler in Schutz.

Mittlerweile rieb man sich gar nicht mehr verwundert die Augen. Die Fortuna spielte gegen eine Mannschaft, die akut im Abstiegsstrudel festhängt, und die Düsseldorfer lagen zurück. Und das vollkommen verdient. Nach den blamablen Auftritten in Hamburg gegen den FC St. Pauli (0:4) und bei Greuther Fürth (0:3) versagtedas Team also dieses Mal vor heimischen Publikum. Gegen den VfR Aalen verlor die Fortuna schließlich 0:2.

"Es ist immer wieder die gleiche Scheiße, wir spielen ganz gefällig, aber ohne den nötigen Nachdruck. Dazu fällt dann wieder einmal ein Tor, das normalerweise keiner Schülermannschaft passiert — da haben wir wieder einmal ein Bild unserer Saison", entlud sich der Frust bei Mittelfeldspieler Michael Liendl nach der Partie.

Das 0:1 war auch Sportvorstand Helmut Schulte ein Dorn im Auge. "Der erste Ball aufs Tor war wieder drin nach einem Eckball, wo niemand das Gefühl hatte, dass dieser Ball überhaupt reingehen könnte", so der 57-Jährige. Julian Schauerte half dasbei ordentlich mit. Der Rechtsverteidiger sicherten den Pfosten nur ganz schwach ab, der Treffer konnte man fast schon als Eigentor werten.

"Das 0:1 darf so nie fallen", sagte Aksoy kurz angebunden. Allerdings war seine Analyse nach den größtenteils schwachen 90 Minuten auch ein wenig verwirrend: "Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, Leidenschaft und Willen waren da. Wir spielen mit einem Kühlschrank auf dem Rücken, warum auch immer." Schulte sah das indes anders: "Man muss auch wieder sagen, dass die Leidenschaft im Spiel ein Stück weit gefehlt hat."

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Fortuna - VfR Aalen

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Schauerte auch am zweiten Gegentor beteiligt

In der zweiten Halbzeit agierten die Fortunen dann ein wenig besser und konnten die ein oder andere Chance kreieren — was aber auch mit den Gästen zusammenhing, die deutlich verhaltener und schlechter spielten. "Wenn wir die Leichtigkeit und das Selbstvertrauen hätten, hätten wir unsere Konterchancen besser ausgespielt. Es will im Moment einfach nicht klappen, es fehlt einfach an Qualität im letzten Drittel", analysierte Aksoy das Geschehen.

Beim spielentscheidenden 0:2 war es dann wieder Schauerte, der für Kopfschütteln sorgte. Geradezu diletantisch versuchte er auf Kopfhöhe, den Ball mit dem Fuß zu klären. Er traf seinen Gegenspieler, der Elfmeter wurde in Person von Jurgen Gsula souverän verwandelt. "Beim Elfmeter in der zweiten Halbzeit haben wir auch wieder nicht super clever verteidigt - deshalb ein weiteres, enttäuschendes Ergebnis", so Schulte.

"Die Leier geht mir auch selbst schon auf den Sack"

Alle Fortuna-Beteiligten waren sich aber einer Sache einig. "Für die Zuschauerreaktionen habe ich Verständnis, solange alles im friedlichen Rahmen bleibt", sagte Aksoy. Liendl äußerte sich ähnlich: "Dass es den Fans irgendwann einmal genug ist, verstehe ich auch", fügte aber auch hinzu: "Allerdings macht es sicherlich niemand mit Absicht."

Letztlich kam auch der Österreicher an den üblichen Phrasen nicht vorbei — authentisch wirkte es aber dennoch: "Wir müssen in den beiden Spielen alles reinhauen — auch wenn das schon wieder die gleiche Leier ist, die geht mir auch selbst schon auf den Sack."

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(cfk)
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