Fortuna Düsseldorf Taktik stimmt, die Umsetzung nicht

Düsseldorf · Fortuna verliert in Fürth mit 1:3 (0:2), weil die Düsseldorfer ihren verunsicherten Gegner durch eine schlampige Darbietung ins Spiel bringen. Trainer Friedhelm Funkel kündigt Umstellungen an.

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Drei bis fünf Änderungen in der Startelf hatte Fortunas Trainer Friedhelm Funkel für die Englische Woche angekündigt. Die meisten davon muss er sich allerdings für das kommende Heimspiel gegen Jahn Regensburg (Mittwoch, 18.30 Uhr) und beim FC St. Pauli (Samstag, 13 Uhr) aufgehoben haben, denn am Sonntag gab es lediglich eine. Davor Lovren musste wegen eines grippalen Infekts passen, für den 18-jährigen Kroaten rückte Lukas Schmitz ins Team.

Ansonsten schickte Funkel die gleiche Formation wie beim 3:2 gegen Union Berlin aufs Feld, also auch Benito Raman, die Leihgabe des belgischen Erstligisten Standard Lüttich. Ein vergleichbar gutes Ergebnis erreichte er damit allerdings nicht: Nach einer schwachen Vorstellung unterlag Fortuna verdient 1:3 und rutschte von Platz eins auf drei ab.

Das gleiche Personal muss in dieser Saison nicht zwingend die gleiche Taktik bedeuten. So übernahm Niko Gießelmann diesmal den offensiven Part auf der linken Seite — auf den ersten Blick überraschend, hatte der 25-Jährige doch bislang stets links in einer Dreier- oder Vierer-Abwehrkette agiert. Funkels Idee kam indes keineswegs aus dem Nichts, hatte Gießelmann doch gerade im Fürther Ronhof schon eine Reihe glänzender Partien auf der linken Angriffsseite gezeigt, als er noch das Trikot der Spielvereinigung trug.

"Wir haben überhaupt keinen Zugriff mehr bekommen"

Gießelmanns Beförderung ist typisch für die Idee, die Funkel und sein Assistent Peter Hermann in dieser Saison von ihrer Mannschaft haben. Positionen sind nicht mehr so fest, Systeme nicht mehr so starr wie früher. So war es in der Grundordnung in etwa ein 4-1-4-1, das die Düsseldorfer den Mittelfranken entgegenstellten, das sich aber bei Ballbesitz oft in ein 4-3-3 mit Raman und Gießelmann als Außenstürmern verwandelte.

Soweit die Idee — die Umsetzung ist jedoch eine ganz andere Kiste. Und dazu gehört nun einmal Konzentration, die die Düsseldorfer gestern nicht in ausreichendem Maße aufbrachten. Das eklatanteste Beispiel lieferte der zweite Gegentreffer. Da spielte Raman einen schlampigen Pass aus der eigenen Abwehr heraus, den Gießelmann und auch Jean Zimmer aber womöglich dennoch hätten erreichen können — sie taten es nicht, Florian Neuhaus verhinderte die anschließende Flanke nicht, und Marco Caligiuri köpfte ungehindert zum 2:0 ein. Ein Lehrbeispiel dafür, dass die beste Taktik nichts nutzt, wenn die Spieler schlafen.

"Wir haben zwar ganz gut angefangen, dann aber überhaupt keinen Zugriff mehr bekommen", sagte Mittelfeldspieler Marcel Sobottka enttäuscht, und Funkel ergänzte: "Wir werden die Lehren daraus ziehen und am Mittwoch mit weniger Fehlern und möglicherweise anderem Personal auftreten. Es wird möglicherweise auch überraschende Umstellungen geben." Hauptsache, die Leistung ist dann nicht erneut eine negative Überraschung.

(jol)
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