0:3-Niederlage Fortuna verliert auch gegen Wolfsburg deutlich

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg 0:3 verloren. Die Mannschaft ist nun seit fünf Partien ohne jeden Punktgewinn und steckt im Tabellenkeller fest.

Fortuna - Wolfsburg: die Bilder des Spiels
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Fortuna - Wolfsburg: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Marius Becker

Es war das Duell der beiden formschwächsten Mannschaften der Bundesliga, und das war Fortuna Düsseldorf und dem Gast VfL Wolfsburg auch anzumerken. Die Niedersachsen hatten zuvor sechs Ligaspiele in Folge nicht gewonnen, Fortuna deren fünf. Entsprechend niedrig war das Niveau der Partie, doch das konnte Wolfsburg am Ende egal sein: Die Truppe von Trainer Bruno Labbadia gewann trotz mäßiger Leistung vor 38.043 Zuschauern mit 3:0 und vergrößerte damit die Sorgen der Düsseldorfer, die nun fünf Punktspiele in Folge verloren haben.

Trainer Friedhelm Funkel hatte sein Team gegenüber dem 1:7-Desaster bei Eintracht Frankfurt gehörig durcheinandergewirbelt. In einem Falle unfreiwillig: Marcel Sobottka, Dauerläufer und verlässliche Größe im defensiven Mittelfeld, musste wegen einer Reizung der Patellasehne passen. Für ihn blieb Adam Bodzek in der Startelf, rückte aber aus der Abwehrzentrale eine Linie nach vorn und gab dort den einzigen Sechser.

Die übrigen Wechsel waren dagegen taktisch beziehungsweise formbedingt. Robin Bormuth feierte anstelle des polnischen Nationalspielers Marcin Kaminski sein Comeback in der Innenverteidigung, Dodi Lukebakio stürmte über den rechten Flügel, wofür Jean Zimmer eine Position nach hinten in die Rechtsverteidigung ging.

Fortuna -Wolfsburg: Noten der Fortuna-Spieler
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Fortuna - Wolfsburg: Die Fortunen in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Marius Becker

Matthias Zimmermann verstärkte dafür das defensive Mittelfeld, da der linke Flügel mit Benito Raman ebenfalls sehr offensiv besetzt war. Unterm Strich ergab das ein 4-1-4-1-System, das sich bei Ballbesitz in ein 4-3-3, jeweils mit dem ebenfalls in Frankfurt pausierenden Rouwen Hennings in der Angriffsmitte, verwandelte.

Lukebakios Hereinnahme zeigte durchaus Wirkung, denn der junge Belgier versuchte immer wieder mit viel Engagement, die Wolfsburger Deckung auszuhebeln. Nicht jede Flanke fand ihren Abnehmer, aber insgesamt war die Leihgabe des FC Watford vor dem Wechsel der beste Düsseldorfer. Das lag aber auch daran, dass seine Kollegen gegen einen schwachen Gegner kaum zum Zuge kamen. Fortuna hatte mehr Ordnung in ihrer Defensive als noch in Frankfurt – was allerdings nach der desolaten Vorstellung dort auch dringend nötig war.

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Foto: dpa/Swen Pförtner

Dennoch ging es mit einem Rückstand in die Pause, und das ausgesprochen unglücklich. Nach einem Freistoß von De Asevedo Furtado bekam der in der Mauer postierte Hennings den Ball an den – allerdings leicht angewinkelten – Ellbogen. Schiedsrichter Daniel Schlager entschied auf Handelfmeter, und den verwandelte Wout Weghorst zur Wolfsburger Führung. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hätte noch der Ausgleich fallen können, doch nach einer Hereingabe von Raman rettete Jerome Roussillon mit letztem Einsatz vor dem einschussbereiten Lukebakio.

Am Bemühen, den Rückstand zu egalisieren, mangelte es nach der Pause ganz sicher nicht – wohl aber an der nötigen Qualität. Fortuna ackerte um jeden Zentimeter Boden, stand in der Deckung weiter ordentlich, schaffte es aber nicht, klare Torchancen herauszuspielen. Dafür kam dann doch zu wenig aus dem Mittelfeld, so dass der bis zuletzt sehr eifrige Lukebakio die Bälle häufig nach vorn tragen musste. Bei den Spitzen Hennings und Marvin Ducksch, der nach 65 Minuten für Bodzek auf den Platz lief, kam nichts Verwertbares an, und auch die Flanken von beiden Seiten segelten zu unpräzise in den Strafraum.

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Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Als dann Josip Brekalo knapp 20 Minuten vor Schluss ungehindert auf 0:2 erhöhte, war die Ernte für die Niedersachsen eingefahren. Funkel brachte noch Aymen Barkok und Takashi Usami in die Begegnung, doch dies geschah viel zu spät, um noch Wirkung zeigen zu können – zumal Daniel Ginczek wenig später das 0:3 nachlegte.

Sehr bitter, dass die Düsseldorfer auch gegen einen lange Zeit auf Augenhöhe agierenden Gegner nicht punkten konnten. Nicht auszudenken, wenn es nun auch im DFB-Pokalspiel am Dienstag (18.30 Uhr) beim Viertligisten SSV Ulm nicht zum Sieg reichen sollte.

Düsseldorf: Rensing - Zimmer, Ayhan, Bormuth, Gießelmann - Bodzek (66. Ducksch) - Matthias Zimmermann, Morales (78. Barkok) - Lukebakio (78. Usami), Hennings, Raman.

Trainer: Funkel

Wolfsburg: Casteels - William, Tisserand, Brooks, Roussillon (87. Itter) - Arnold (84. Rexhbecaj), Gerhardt - Steffen (84. Malli), Brekalo - Weghorst, Ginczek.

Trainer: Labbadia

Schiedsrichter: Daniel Schlager (Hügelsheim)

Tore: 0:1 Weghorst (41., Handelfmeter), 0:2 Brekalo (73.), 0:3 Ginczek (80.)

Zuschauer: 38.043

Beste Spieler: Bormuth, Lukebakio - Weghorst, Arnold

Gelbe Karten: Morales (3), Hennings (2), Gießelmann (2) - William (3), Arnold (2), Weghorst (3), Brooks (3), Ginczek (3), Steffen (2)

Torschüsse: 8:18

Ecken: 4:9

Ballbesitz: 43:57 %

Zweikämpfe: 104:104

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