Fortuna Düsseldorf Hoffmanns Startelf-Debüt ist geglückt

Düsseldorf · Erstmals seit über drei Jahren stand der 24 Jahre alte Innenverteidiger über 80 Minuten lang auf dem Platz. Der ehemalige Junioren-Nationalspieler hofft, dass seine lange Leidenszeit damit vorbei ist.

Fortunas André Hoffmann im Spiel gegen Union Berlin.

Fortunas André Hoffmann im Spiel gegen Union Berlin.

Foto: dpa, rwe hak

André Hoffmann ist ein stiller Genießer. Er hat kein Problem damit, dass sich nach dem 2:2 von Fortuna Düsseldorf gegen Union Berlin fast alles um Özkan Yildirim dreht, der in der Nachspielzeit mit seinem Kopfball zum 2:2 getroffen hat. Und um Kevin Akpoguma, den ansonsten so zuverlässigen Innenverteidiger, dessen kapitaler Schnitzer das 0:2 ermöglicht und damit um ein Haar die drohende Niederlage besiegelt hat.

André Hoffmann steht da und genießt. "Ich bin überglücklich", sagt der Innenverteidiger. Das nimmt ihm jeder ab, der seine Leidensgeschichte kennt. Die begann vor drei Jahren. Am 30. März 2014 absolvierte er sein letztes Erstligaspiel über 90 Minuten. Eine Rote Karte stoppte ihn kurzfristig, doch der Kreuzbandriss im Juni 2014 setzte ihn langfristig außer Gefecht — im Grunde genommen bis Sonntag, wo er erstmals wieder länger auf dem Platz stand: 83 Minuten.

Aber Hoffmann denkt nach dem Schlusspfiff nicht nur an das Spiel und den gewonnenen Punkt, sondern fühlt tiefer: "Es war wirklich beeindruckend, wie der Verein sich um mich bemüht hat. Ich hoffe, dass ich das in mich gesetzte Vertrauen zurückzahle."

Natürlich war Hoffmann, der Länderspiele für alle Nationalmannschaften von der U16 bis zur U21 absolviert hat, die Nervosität bei seinem Startelf-Debüt in Düsseldorf anzumerken. In der ersten Viertelstunde spielte er meist nur Quer- und Rückpässe, suchte immer den erfahrenen Adam Bodzek, der den Spielaufbau übernehmen sollte. Doch der 24 Jahre alte gebürtige Essener, der beim MSV Duisburg in der Jugend spielte, ehe er im Winter 2013 nach Hannover wechselte, wurde immer sicherer. Er arbeitete sich in die Partie hinein.

"Natürlich war ich zu Beginn angespannt", gesteht er. Doch er fand sich an der Seite von Kevin Akpoguma immer besser zurecht. "Kevin hat mir dabei geholfen", berichtet Hoffmann. "Er ist ein hervorragender Innenverteidiger. Über das 0:2 braucht keiner zu reden. So etwas passiert einfach. Heute und morgen schnaufen wir durch, dann beschäftigen wir uns mit Dresden." Akpogumas Schnitzer beurteilt Trainer Friedhelm Funkel genauso: "Das ist ein Fehler, der immer passieren kann. Keiner, nicht ein einziger, hat Kevin einen Vorwurf gemacht. Wie die Mannschaft dann die Ärmel hochgekrempelt hat, das verdient höchsten Respekt."

Hoffmanns Leistung ordnet der Coach ebenfalls richtig ein. "André hat man anfangs angemerkt, dass er erst mal ins Spiel reinkommen musste", sagt Funkel. "Aber das ist normal, schließlich hat er fast zwei Jahre nicht gespielt. Am Ende war er völlig platt. Aber ich weiß, wie wichtig er für uns werden kann." Mit Hilfe Funkels, Geduld und Vertrauen.

(ths)
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