Hennings trifft wieder Auf Fortunas St.-Pauli-Schreck ist wieder Verlass

Düsseldorf · Rouwen Hennings, natürlich wieder Rouwen Hennings. Wenn es gegen seinen Ex-Verein FC St. Pauli geht, trifft er am liebsten – so auch beim 1:0 am Samstag. Ein Thema möchte er hinterher jedoch trotz bester Laune so gar nicht diskutieren. Welches das ist und was der Trainer sagt.

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Foto: Frederic Scheidemann

Die Engländer nennen es self-fulfilling prophecy – eine Voraussage, die sich selbst erfüllt. Timo Schultz leistete diesmal eine solche, als der Trainer des FC St. Pauli im Vorfeld des Gastspiels in Düsseldorf seine besondere Furcht vor Fortuna-Stürmer Rouwen Hennings offenbarte. „Ich habe mir vorgenommen, nicht mehr über einzelne Spieler des Gegners zu sprechen. Die letzten Male haben genau diese dann getroffen. Ich hoffe, Rouwen sitzt auf der Bank“, sagte er mit einem Lächeln. Nun, das tat Hennings nicht. Er spielte – und er machte den entscheidenden Treffer zum 1:0-Sieg der Fortuna.

„Das ist doch eine Eins mit Sternchen, wenn der gegnerische Trainer vor ihm Respekt und Angst hat“, kommentiert Fortunas Trainer Daniel Thioune nach dem vierten Pflichtspielsieg seines Teams in Folge. „Und wenn Rouwen dann so zuschlägt, wie er zuschlägt. Top!“

Hennings selbst hatte ebenfalls sichtlich Spaß an seiner Sonderrolle gegen St. Pauli, für das er selbst von 2009 bis 2012 die Schuhe geschnürt hatte. „Ich habe auch eben erfahren, dass ich wohl schon zum achten Mal gegen die getroffen habe“, sagt der Stürmer schmunzelnd. Und dass sein krachender Linksschuss in der 22. Minute exakt so gewollt war, sei ja wohl selbstverständlich, ergänzt er mit einem noch breiteren Grinsen. „Natürlich sollte der genau da unten hin in die kurze Ecke. Wer damals das Dresden-Spiel gesehen hat, der weiß das.“

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Foto: Frederic Scheidemann

Damals in Dresden – 2018 war das, und Hennings‘ damaliger Gewaltschuss in der Nachspielzeit bedeutete nicht nur den Siegtreffer gegen Dynamo, sondern zugleich den Aufstieg in die Bundesliga. Apropos Bundesliga: Hat der Torschütze des Tages eigentlich schon einen Blick auf die Tabelle geworfen, die Fortuna jetzt mit nur noch einem Punkt Rückstand auf Relegationsplatz drei als Fünften ausweist?

„Das wurde mir gerade aufgezwungen“, antwortet er und spielt dabei auf Stadionsprecher André Scheidt an, der ihn kurz zuvor mit dem Mikro in der Hand auf den Tabellenstand angesprochen hatte. Doch auf dieses Thema hat Hennings derzeit noch so gar keine Lust. „Für die nächsten beiden Spiele bedeutet das, dass es da auch jeweils drei Punkte gibt. Im Moment ist die Tabelle ziemlich unwichtig. Wenn es jetzt vorbei wäre, wären wir nicht aufgestiegen.“

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Auch Thioune war seine erfolgreiche Idee für den Moment wichtiger als die Tabelle. „Ich wollte den Sturmplatz neben Dawid Kownacki sowieso verändern“, erklärt der 48-Jährige. „Ich hatte einen richtig guten Eindruck von Rouwen, in den letzten zwei Wochen schon. Er gibt halt viel Gas und wirkt dann doch frischer als der eine oder andere, der zuletzt viel gespielt hat. Mit Rouwen kann man aggressiv anlaufen, weil er die Wucht dafür entwickelt. Und er hat ein Näschen für Situationen; da muss man halt Lösungen finden, wie man ihn auf den Platz bekommt.“

Zum Glück für Fortuna hat Thioune am Samstag eine Lösung gefunden.

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