Fortunas neuer Sportvorstand Pfannenstiel „Wir machen keine Panikkäufe“

Düsseldorf · Lutz Pfannenstiel hat seinen Dienst angetreten. Der 45-Jährige will Fortuna als Sportvorstand voranbringen. Dafür steht er gerne schon um 4.40 Uhr auf.

Lutz Pfannenstiel bei Fortuna Düsseldorf als Sportvorstand vorgestellt
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Lutz Pfannenstil bei Fortuna vorgestellt

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Foto: Falk Janning

Schlafen hält Lutz Pfannenstiel für einigermaßen überbewertet. Nur rund fünf Stunden macht Fortunas neuer Sportvorstand nachts die Augen zu. „Manchmal aber auch weniger“, sagt er. Um 4.40 Uhr klingelt jedenfalls der Wecker, dann geht es mit Labrador-Hündin Dana um den Block. Um 5 Uhr ist für ihn dann Dienstbeginn. Dass in der Düsseldorfer Arena zu dieser Zeit die Türen in der Regel aber noch verschlossen sind, stört Pfannenstiel nicht. „Keine Sorge“, sagt er. „Ich habe mir schon zwei Schlüssel besorgt.“

Bei seiner Vorstellung macht der gebürtige Niederbayer einen lockeren und entspannten Eindruck – zwischen die fachlichen Ausführungen setzt er pointierte Sprüche. Kein Wunder, denn die soziale Komponente hat bei der Auswahl eine mitentscheidende Rolle gespielt. „Da ist uns ein guter Fang gelungen“, betont Aufsichtsrats-Chef Reinhold Ernst. Und Vorstandsboss Robert Schäfer hebt vor allem Pfannenstiels „internationale Fachkompetenz“ hervor. Die guten Kontakte des Weltenbummlers sollen kurz- wie langfristig helfen.

Was den kurzfristigen Part beim Tabellen-16. der Bundesliga angeht, liegt er immerhin schonmal auf einer Wellenlinie mit Friedhelm Funkel, den er am vergangenen Donnerstag kennengelernt hat. „Wir werden keine Alibi- oder Panikkäufe machen“, sagt Pfannenstiel und spricht damit dem Trainer aus der Seele. Funkel hat auch am Montag noch einmal betont, dass man den Kader in der Spitze und nicht in der Breite verstärken müsse.

Was hingegen noch nicht ganz geklärt scheint, ist die Tatsache, wo sich Pfannenstiel denn während der Spiele aufhalten wird: Auf der Tribüne oder auf der Ersatzbank. „Das werdet ihr ja dann morgen Abend gegen Dortmund sehen“, erklärt der ehemalige Torhüter, der in der Zeit zwischen 1991 und 2011 das Trikot von insgesamt 26 Vereinen trug.

Für Pfannenstiel, der bis Dezember 2021 unterschrieben hat, ist es der erste Job in einer Führungsposition. Nervös macht ihn das nach eigenem Bekunden aber nicht. Er habe schließlich auch bei seinem vorherigen Arbeitgeber, der TSG Hoffenheim, bei der er seit 2011 als Scout und Leiter für internationale Beziehungen angestellt war, reichlich Entscheidungen treffen müssen.

Die Karrierestationen des Lutz Pfannenstiel
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Foto: picture-alliance/ dpa

In den kommenden Tagen will sich  Pfannenstiel einarbeiten, vor allem das Scouting-Team um Kaderplaner Uwe Klein kennenlernen und die vorhandenen Listen potentieller Zugänge mit seinen eigenen – gerade in Bezug auf Leihgeschäfte – abgleichen. „Gerade im Winter ist der Markt aber ja begrenzt“, sagt er, der zwar noch nie in NRW tätig war, aber zu Fortuna dennoch eine Bindung hat: Pfannenstiel kommt aus dem selben Ort (Zwiesel) wie Ex-Fortune Josef „Sepp“ Weikl, der 1979 und 1980 mit Düsseldorf den DFB-Pokal gewann. „Der Sepp saß in meiner Kindheit bei uns regelmäßig auf der Couch“, erzählt Pfannenstiel. „Damals habe ich in seinen Arag-Trikots geschlafen.“ Und das war die Zeit, in der der Wecker noch nicht um 4.40 Uhr klingelte.

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