Nach Nürnberger Zeitspiel Fortunas Sportdirektor Weber mit deutlicher Kritik am Schiedsrichter

Düsseldorf · Der 1. FC Nürnberg hat drei Punkte aus Düsseldorf entführt. In den letzten 30 Minuten nutzte der Gast jede Gelegenheit, um Zeit von der Uhr zu nehmen. Christian Weber brachte aber nicht das Nürnberger Verhalten, sondern die Spielleitung des Schiedsrichters auf die Palme. Was Fortunas Sportdirektor störte.

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Foto: HD/Scheidemann/HD/Frederic Scheidemann

Man sah Christian Weber während der Partie zwischen Fortuna und dem 1. FC Nürnberg an, dass ihn etwas gewaltig nervte. Nach Abpfiff marschierte er schnurstracks in Richtung von Schiedsrichter Wolfgang Haslberger. Der Grund: das permanente Zeitspiel der Franken in der zweiten Halbzeit. Nach der Führung durch Kwadwo Duah waren die Nürnberger verstärkt damit beschäftigt, sich den Rasen der Düsseldorfer Arena näher anzuschauen.

Fortunas Sportdirektor brachte aber nicht das Verhalten der Gäste auf die Palme, sondern er war nicht glücklich über das Handling des Schiedsrichters. „Wir haben nicht deshalb verloren, aber ich war über seine Spielleitung unzufrieden“, sagte er auf Nachfrage unserer Redaktion. „Jeder im Stadion hat gesehen, dass die Nürnberger ab der 55. Minute angefangen haben, liegen zu bleiben oder langsam vom Platz zu gehen.“

In der Tat nutzte die Mannschaft von Markus Weinzierl jede Gelegenheit dazu, etwas Zeit von der Uhr zu nehmen. „Dafür hat es sechs Minuten Nachspielzeit gegeben, damit hat es sich erledigt“, sagte der Nürnberger Trainer auf Nachfrage zwar, Weber war das aber nicht genug. „Am Ende des Tages ist es natürlich ein legitimes Mittel des Gegners. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass der Schiedsrichter etwas mehr Spielrhythmus aufkommen lässt und das Spiel beschleunigt. Das hat er aber anders gesehen.“

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Wenn es nach Fortunas Sportdirektor gegangen wäre, hätte Haslberger also schon frühzeitig mit Gelben Karten demonstrieren sollen, dass Zeitspiel unter seiner Leitung nicht gern gesehen wird. Stattdessen drückte der 29-jährige Referee oftmals noch ein Auge zu und beließ es bei einer mündlichen Ermahnung – von der sich die Nürnberger Spieler aber natürlich nicht wirklich abschrecken ließen.

So verging bei jeder Auswechslung wertvolle Zeit. Und auch bei Behandlungsphasen griff der Schiedsrichter nicht konsequent durch. „Wir erhalten vor einer Saison Regelschulungen, und da wird uns gesagt, dass ein Spieler an der nächstmöglichen Stelle das Feld verlassen muss. Die Nürnberger sind über den gesamten Platz getrabt“, befand Weber.

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Und auch die lange Leine für Torhüter Christian Mathenia störte Fortunas Sportdirektor. „Der ist irgendwo über den Platz gelaufen, um die Bälle einzusammeln, anstatt die zu nehmen, die er von unseren Balljungen bekommt. Dann klopft er sich noch dreimal die Schuhe ab, nachdem er schon ermahnt wurde. Das sind Dinge, die mich persönlich stören.“

In den kommenden Partien würde es den Fortunen also gut zupasskommen, wenn sie einen Spielleiter hätten, der ein Spiel gern an der langen Leine hält, gleichzeitig aber auch darauf bedacht ist, Zeitspiel konsequent zu ahnden. „Wir sollten dahinkommen, dass die Schiedsrichter die Intention haben, das Spiel so schnell wie möglich stattfinden zu lassen“, sagt Weber. „Wir hatten zuletzt den Eindruck, dass sie nicht wirklich daran interessiert sind, dass Spielfluss aufkommt. Sie wollen das Spiel einfach nur schnellstmöglich über die Bühne bringen. So etwas hemmt unser Spiel natürlich extrem.“

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