1:1 gegen Eintracht Frankfurt Gegentor in letzter Sekunde verhagelt Rösler-Debüt

Düsseldorf · Drei Tage nach der Entlassung von Friedhelm Funkel spielt Fortuna 1:1 gegen Eintracht Frankfurt. Ein spätes Gegentor verhindert so einen gelungenen Einstand für den neuen Trainer Uwe Rösler.

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Fortuna - Frankfurt: die Bilder des Spiels

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Foto: RP/Falk Janning

Nach 1414 Tagen saß am Samstagnachmittag erstmals wieder ein anderer Trainer als Friedhelm Funkel auf der Fortuna-Trainerbank. Uwe Rösler feierte sein Debüt und musste direkt einen herben Rückschlag hinnehmen. Kaan Ayhan verwandelte in der 79. Minute einen Freistoß zum 1:0 gegen Eintracht Frankfurt. In der Nachspielzeit traf Timothy Chandler dann doch noch zum unverdienten Ausgleich.

Drei Tage nach der Entlassung des beliebten Aufstiegstrainers gab es vor Spielbeginn etwas überraschend keine größeren Spruchbänder oder anderweitige Aktionen, die den kolportierten Unmut der Anhänger über den Trainerwechsel zum Ausdruck brachten. Zur zweiten Halbzeit entrollten die Ultras dann ein Banner: „Die Leute vereint und den Verein geprägt. Friedhelm, wir verneigen uns.“

Fortuna Düsseldorf gegen Eintracht Frankfurt: Fortuna in der Einzelkritik
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Fortuna - Frankfurt: die Fortunen in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Rösler wurde seinem Ruf, forsch und mutig aufzustellen direkt gerecht. Der 51-Jährige setzte auf ein 3-5-2, das auf dem Papier aber für die Frankfurter wie ein System mit Viererkette aussehen sollte. Der Überraschungseffekt sollte den Düsseldorfern helfen. Der etatmäßige Linksverteidiger Markus Suttner spielte überraschend in der Dreierkette neben Andre Hoffmann und Kaan Ayhan. Das zentrale Mittelfeld, welches unter Funkel häufig als zu defensiv ausgerichtet kritisiert wurde, war schon nominell deutlich offensiver: Nur ein Sechser mit Alfredo Morales, davor spielten Kevin Stöger und Valon Berisha, der nur drei Tage nach seiner Verpflichtung direkt sein Startelfdebüt feierte. Auf den Außenbahnen gab es links eine offensive Variante mit Erik Thommy, rechts sollte Matthias Zimmermann die Kreise von Filip Kostic einengen. Den flotten Flügelmann hatte Rösler als gefährlichste Waffe der Eintracht ausgemacht. In der Doppelspitze begann Nana Ampomah neben Rouwen Hennings.

Der Überraschungseffekt gelang auch. Gut eine Viertelstunde wusste die Eintracht nicht so recht, wie sie die stürmenden Düsseldorfer in Schach halten soll. Allerdings schaffte es Fortuna auch nicht, aus ihren Angriffen für richtige Gefahr zu sorgen. Matthias Zimmermanns Schuss, der über das Gehäuse ging, war die einzig nennenswerte Chance. Auf der Gegenseite hatte Fortuna bei einem Konter Glück, dass Timothy Chandler die Gäste nicht in Führung brachte. Kastenmeier war auf dem Posten.

Nach der Anfangsphase verflachte die Begegnung zusehends. Kevin Stöger versuchte weiter das Spiel zu ordnen, spielte einig kluge Pässe, verlagerte teils schön die Seite. Die Angriffe versandeten meist dennoch schon weit vor dem Strafraum der Frankfurter. Die beste Chance hatte Rouwen Hennings nach einer schönen Kombination mit Nana Ampomah. Seine Direktabnahme kam aber auch nicht aufs Tor, so dass Kevin Trapp keinen Ball im ersten Durchgang halten musste.

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Foto: AFP/ODD ANDERSEN

Fünf Minuten nach Wiederbeginn explodierte die mit 45.018 Zuschauern gefüllte Arena. Nana Ampomah erzielte nach herrlichem Außenristpass von Berisha das 1:0 – dachten alle, auch Schiedsrichter Frank Wilenborg. Der Videoschiedsrichter korrigierte aber die Entscheidung, da Ampomah knapp im Abseits stand. Auch danach blieb Fortuna das gefährlichere Team gegen Frankfurter, die alles vermissen ließen, was sie sonst auszeichnet.

Für den couragierten Auftritt belohnten sich die Hausherren zunächst knapp zehn Minuten vor dem Ablauf der regulären Spielzeit. Der eingewechselte Dawid Kownacki holte 20 Meter vor dem gegnerischen Tor einen Freistoß heraus. Kaan Ayhan sprintete direkt nach vorne und ließ sich den Ball von Kevin Stöger aushändigen. Der Schuss des Abwehrchefs wurde von der Frankfurter Mauer so abgefälscht, dass Trapp dem Ball nur noch hinterhergucken konnte – 1:0. Auch danach blieb Frankfurt weitgehend ungefährlich. Und als erst Kastenmeier kurz vor Schluss Andre Silvas Kopfball festhielt, dachten alle, dass Fortunas Anhänger nach einer emotionalen Woche den ersten Sieg in der Rückrunde feiern dürfen.

Doch in der Nachspielzeit verursachte Ayhan einen unnötigen Freistoß, den Frankfurt zum Ausgleich nutzte. Ein ganz bitteres Ende für Fortuna, die es sich auch selbst zuzuschreiben hatte, da sie ihre vielen Kontergelegenheiten fahrlässig liegenließ.

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