Fortuna Düsseldorf Bellinghausen: "Wir haben das Ding verkackt"

Düsseldorf · Im Vorfeld ließ Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel keine Gelegenheit aus, um zu betonen, wie heiß seine Spieler auf das Abstiegsduell in Duisburg seien. Davon war am Freitagabend aber nicht viel zu spüren. Der MSV kämpfte, er arbeitete für das 2:1, ohne spielerisch zu glänzen. Fußballerische Feinkost war ohnehin nicht gefragt.

Duisburg - Fortuna: Reaktionen
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Foto: dpa, rwe sab

Nervöse Düsseldorfer hatten dem kaum etwas entgegenzusetzen. Sie kamen nicht wie angekündigt auf Temperatur. Funkel sprang nach wenigen Minuten an der Seitenlinie hin und her, dirigierte, brüllte, stieß aber auf taube Ohren. Axel Bellinghausen brachte es nach dem Schlusspfiff auf den Punkt: "Wir haben das Ding verkackt." Die Hoffnung auf den Klassenerhalt bleibe trotzdem.

Julian Schauerte erklärte, ihm würden "die Worte fehlen", bevor es doch aus ihm heraussprudelte: "Die ersten 25 Minuten waren ganz schlecht von uns, wir sind wieder nicht ins Spiel gekommen", sagte der Düsseldorfer Rechtsverteidiger. "Nach dem Tor haben wir alles versucht, sind angerannt — vielleicht war das nicht genug." Es war eindeutig nicht genug.

Kerem Demirbay sprach Klartext: "Wir müssen nächste Woche das Spiel gegen Frankfurt gewinnen, alles andere ist scheißegal." Auch Marcel Sobottka, der beim 1:1 gegen den FC St. Pauli noch als Staubsauger vor der Abwehr überzeugte, fehlte in Duisburg der Strom. Die Mannschaft sei "zu spät aufgewacht", analysierte der Sechser mit hängendem Kopf.

Trainer Funkel bemängelte "viele Fehler", der Erfolg des MSV sei "nicht unverdient". Trotz der "unnötigen und bitteren Niederlage" bleibt der 62-Jährige optimistisch und ist weiter felsenfest davon überzeugt, dass die Mannschaft ihr Ziel erreichen wird. "Wir müssen in den beiden ausstehenden Spielen alles raushauen", betonte der Fortuna-Vorsitzende Robert Schäfer. Möglicherweise reicht sogar ein Heimsieg gegen den FSV Frankfurt, um den Klassenerhalt schon am kommenden Sonntag unter Dach und Fach zu bringen.

Ausgelassen war die Stimmung bei den Duisburgern, die nach dem Sieg nur noch ein Punkt von der Fortuna trennt. "Ich bin stolz auf unsere Mannschaft. Es war geil, hier heute Trainer zu sein", sagte Ilia Gruev, der ein "tolles Derby vor ausverkauftem Haus" sah. Torschütze Kingsley Onuegbu stellte fest: "Man hat gesehen, dass wir den Sieg mehr wollten als Düsseldorf." Mittelfeldmann Kevin Wolze bejubelte den "bestandenden Charaktertest".

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