Aufteilung unter 36 Klubs So viel TV-Geld bekommt Fortuna

Düsseldorf · Es ist der Zankapfel unter den 36 Profiklubs in der 1. und 2. Liga. Wie sollen die TV-Einnahmen aus der Vermarktung aufgeteilt werden. Die eine Fraktion will, dass alles so bleibt. Andere erhoffen sich Veränderungen und eine gerechtere Verteilung. Ein Überblick.

Fortuna Düsseldorf: Klub kassierte 17 Millionen Euro TV-Geld
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Fortuna auf dem dritten Platz in der TV-Geld-Rangliste 2021/2022

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Foto: Frederic Scheidemann

Kurz nach Ausbruch der Corona-Pandemie ist es zum Abschluss der neuen Medienverträge gekommen. Seit längerer Zeit konnte die DFL kein Wachstumsplus für die nächsten vier Jahre verkünden. Im Schnitt wird die DFL demnach 1,1 Milliarden Euro aus der nationalen und 200 Millionen Euro aus der internationalen Vermarktung verteilen. Am 7. Dezember will das DFL-Präsidium mit Sprecher Christian Seifert an der Spitze in einer virtuellen Mitgliederversammlung den 36 Profi-Clubs den heftig diskutierten Verteilungsschlüssel des neuen Fernsehvertrags präsentieren.

Durch die Bundesliga droht ein gewaltiger Riss zu ziehen. Bei einem von Karl-Heinz Rummenigge initiierten Gipfel in Frankfurt haben 15 der 36 Profiklubs über die wichtigen Zukunftsthemen des deutschen Fußballs diskutiert. Der Vorstandsboss des FC Bayern München hatte bewusst jene Klubs nicht eingeladen, die in einem Positionspapier die Umverteilung der TV-Gelder angemahnt hatten.

Diese hatten sich für einen neuen Verteilerschlüssel bei den TV-Geldern ausgesprochen. Diese Klubs würden Druck auf das Präsidium der Deutschen Fußball Liga machen, um eine Veränderung in der Geld-Verteilung zu erreichen. „Wir wollen das nicht“, betonte Rummenigge ausdrücklich.

Andere aber schon. „Wir sind erstaunt, dass sich 15 Klubs zu einem institutionalisierten Austausch getroffen haben, um strategische Inhalte und ein gemeinsames Vorgehen in zentralen Fragen der Bundesligen zu besprechen. Dies ist die originäre Aufgabe der DFL-Mitgliederversammlung mit allen 36 Klubs“, sagt Thomas Röttgermann, Vorstandvorsitzender von Fortuna. „Dass Vereine untereinander diskutieren und gemeinsame Interessen zusammenfassen, ist normal und auch gelebte Praxis. So gehört auch Fortuna Düsseldorf zu den Urhebern des Impulspapiers, das kürzlich an das DFL-Präsidium als Denkanstoß versendet wurde. Dass sich aber Klubs zu einem organisierten Treffen verabreden, entspricht nicht dem Solidargedanken der Bundesliga.“

Der „Kicker“ hatte zu Beginn der Woche eine Rangliste der TV-Geld-Verteilung für die aktuelle Spielzeit veröffentlicht. In der Bundesliga bezieht Rekordmeister FC Bayern München aus nationaler und internationaler Vermarktung der DFL in dieser Saison mit 105,4 Millionen Euro den größten Anteil, gefolgt von Borussia Dortmund (94,95) und Bayer Leverkusen (88,07). Arminia Bielefeld (34,31), Union Berlin (37,07) und der VfB Stuttgart (45,71) sind mit den geringsten Beträgen an den Vermarktungserlösen beteiligt.

In der Zweiten Liga führt Fortuna die Liste an. Mit 24,14 Millionen Euro sind die Düsseldorfer der Unterhaus-Krösus. Gefolgt von Hannover 96 (23,6) und dem Hamburger SV (22,59). Letzter ist Eintracht Braunschweig (9,42).

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