Thioune über HSV-Spiel So stellt sich Fortunas Trainer den perfekten Freitagabend vor

Düsseldorf · Wer an diesem Freitag noch motiviert werden muss, der hat seinen Beruf verfehlt. 51.200 Zuschauer in der ausverkauften Arena, ein Spiel um die letzte Chance auf Spannung für die Zweite Liga – viel mehr geht nicht. Was sich Daniel Thioune vor dem Topspiel gegen den HSV wünscht.

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Foto: Frederic Scheidemann

Zum ersten Mal seit mehr als drei Jahren ist die Düsseldorfer Arena bei einem Heimspiel der Fortuna ausverkauft. Der Rahmen passt also beim Spiel am Freitagabend gegen den Hamburger SV, das für die gesamte Zweite Liga ein besonderes ist. „Wir sind dazu angehalten, alles wieder ein bisschen spannender zu gestalten“, erklärt Fortunas Trainer Daniel Thioune. „Die Liga grundsätzlich würde sich freuen, wenn wir als Sieger hervorgingen. Da geht es gar nicht ausschließlich um den HSV, sondern auch um die Mannschaften, die darüber stehen, dass da noch ein paar Teams im Rückspiegel sind. Da spreche ich vielleicht auch für meine Kollegen, die auf den Plätzen fünf bis sieben unterwegs sind.“

In der Tat: Angesichts der Lücke von derzeit sieben Punkten zwischen Relegationsplatz drei, der vom HSV belegt wird, und dem Rest des Klassements hält die viertplatzierte Fortuna die letzte Chance auf Spannung in ihren Händen. Bliebe der Tabellengraben auch nach dem Abpfiff gleich oder würde er gar noch breiter – der Aufstieg wäre wohl nur noch eine Sache des Spitzentrios SV Darmstadt 98, 1. FC Heidenheim und Hamburg.

Im Falle eines Fortuna-Sieges dürften dagegen auch noch der FC St. Pauli, Mannschaft der Stunde mit acht Siegen in Folge, der SC Paderborn und Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern ein bisschen träumen. In erster Linie kämpft die Thioune-Truppe aber natürlich für sich selbst. „Wenn wir noch in irgendeiner Form den Finger heben wollen, um in den letzten Wochen noch eine Rolle spielen zu können, dann bleibt der Freitag für uns“, betont Thioune, „dass wir das Spiel so angehen, dass wir am Ende des Tages drei Punkte verkürzt haben auf den HSV.“

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Foto: dpa/Angelika Warmuth

Ergebnistechnisch wäre das der perfekte Abend für Fortuna; aber wie will der Trainer diesen erreichen? „Die ersten 50 Minuten aus Rostock würde ich ganz gerne nochmal nehmen, das war schon nahezu perfekt.“ Kein Wunder, denn zu diesem Zeitpunkt führten die Düsseldorfer an der Ostsee 4:0 und hatten Gastgeber FC Hansa bis dahin fachgerecht zerlegt. Unterm Strich stand dann nach einer vorübergehenden Wackelphase ein letztlich souveräner 5:2-Erfolg.

In solchen Sphären denken für das HSV-Spiel indes weder die Düsseldorfer Profis noch ihr Trainer. „Am Ende geht es darum, ein Tor mehr geschossen zu haben als der Gegner“, fasst der 48-Jährige nüchtern zusammen. „Das darf der Anspruch sein. Ich muss niemanden motivieren, der vor dieser Kulisse spielt.“

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Foto: Frederic Scheidemann

Einer Kulisse, zu der freilich auch mindestens 13.000 Hamburger gehören, deren Supporters Club seinen 30. Geburtstag mit einem Sieg am Rhein feiern möchte. Thioune setzt dennoch voll auf Rückendeckung der Fans: „Ich würde mir wünschen, dass jeder Düsseldorfer viel Gas gibt, wenn er ins Stadion kommt, weil er seine Farben unterstützen will, weil er Bock auf uns hat. So wie wir es gegen Heidenheim hatten nach dem 0:1, als das Stadion sofort wiedergekommen ist. Diesmal vielleicht von der ersten Minute an – und dann ist es ein Fußballfest. Und wenn wir am Ende drei Punkte mehr auf dem Konto haben, würde ich sagen, dass es ein nahezu perfekter Abend war.“

Mit dieser Ansicht dürfte er dann gut 38.000 Menschen im Stadion auf seiner Seite haben.

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