Drei Jahre und länger ist es her So liefen Fortunas letzte Spiele vor ausverkauftem Haus
Düsseldorf · Am Freitag wird die Arena endlich mal wieder randvoll sein, wenn es für die Fortuna im richtungweisenden Topspiel gegen den Hamburger SV geht. Wie die bislang letzten ausverkauften Heimspiele liefen und was das Spiel gegen die Hanseaten so besonders macht.

Die ausverkauften Heimspiele der Fortuna seit 2018
Ausverkauft! Mit diesem Adjektiv begann die Pressemitteilung Fortunas, nachdem klar war, dass für das Spiel gegen den Tabellennachbarn Hamburger SV kein einziges Ticket mehr im freien Verkauf erhältlich war. Lediglich auf dem Zweitmarkt könnten Mitglieder des Vereins mit Glück noch eine Karte ergattern und damit für Freitagabend (18.30 Uhr) den letzten Tropfen in ein eh schon volles Haus gießen.
Sehnlichst fiebert Fortuna der Partie entgegen, wie auch der Vorstandsvorsitzende Alexander Jobst herausstellte: „Die Vorfreude auf das erste ausverkaufte Spiel nach der Corona-Zeit ist riesengroß. Die Mannschaft, unsere Fans und die ganze Stadt haben eine volle Arena verdient.“ Der letzte Satz trifft genau ins Schwarze, denn mehr als drei Jahre mussten die Anhänger der Fortuna auf ein ausverkauftes Heimspiel warten.
Damals, in der Saison 2019/20, hieß der Gegner Borussia Mönchengladbach – und das Ganze fand in der Bundesliga statt. Im Niederrhein-Derby unterlagen die Düsseldorfer am 15. Februar 2020 vor 51.000 Besuchern 1:4. Einziger Torschütze der Gastgeber: Erik Thommy. Es war die erste Niederlage im vierten Pflichtspiel unter dem damals neuen Trainer Uwe Rösler, nachdem die ersten drei Begegnungen zwei Liga-Remis und einen Pokalerfolg beim 1. FC Kaiserslautern gebracht hatten.

So sieht das Restprogramm von Fortuna und den anderen Spitzenteams aus
Friedhelm Funkel war kurz zuvor als Trainer des Tabellenletzten in den zwischenzeitlichen Ruhestand geschickt worden. Die Niederlage gegen Gladbach bedeutete für Fortuna in der Tabelle damals den Relegationsplatz – allerdings nicht den, um den die Fortuna jetzt kämpft, sondern den 16. Platz in der Bundesliga.

Das große Fortuna-Ostergewinnspiel
Das bislang letzte ausverkaufte Heimspiel in der Zweiten Liga liegt indes noch etwas länger zurück; logisch, war doch während der Hochzeiten der Pandemie ein volles Haus komplett undenkbar. Am 6. Mai 2018 war’s, als die mehr als 50.000 Zuschauer (die genaue Zahl für „ausverkauft“ schwankt stets ein bisschen wegen unterschiedlich festgelegter Sicherheitszonen) ein 1:1 gegen Holstein Kiel sahen.
Benito Raman hatte die seinerzeit bereits als Aufsteiger feststehende Fortuna in der 75. Minute in Führung gebracht, zwei Minuten später glich Marvin Ducksch für die Gäste zum Endstand aus. Der Kieler Torschütze trug in der Folgesaison das Düsseldorfer Trikot, sorgte aber an jenem 33. Spieltag dafür, dass sein künftiger Klub erst einmal die Tabellenführung an den 1. FC Nürnberg verlor. Ein Fauxpas, den Fortuna beim Saisonfinale an der Noris mit einem furiosen 3:2-Sieg wieder wettmachte.

So viele Gästefans sind zu den Heimspielen von Fortuna gekommen
Diesmal ist ein Sieg gegen den HSV Pflicht, will man in dieser Saison nochmal auf den dritten Platz schielen. Die Hanseaten befinden sich nämlich aktuell mit sieben Punkten Vorsprung auf die Rot-Weißen genau auf jenem Relegationsrang. Das hätte das Spiel auch ohne einen einzigen Zuschauer im Stadion höchst brisant gemacht.
Die Gäste tragen indes einen nicht allzu kleinen Teil dazu bei, dass am Freitagabend die Bude voll wird. Fortuna rechnet mit 13.000 Hamburger Anhängern, die die etwa 400 Kilometer lange Fahrt nach Düsseldorf auf sich nehmen werden. Der Grund: Am 28. März feierte der Supporters Club der Gäste seinen 30. Geburtstag, und aus diesem Anlass strömen so viele Auswärtsfans in die Stockumer Arena wie bislang bei keinem Heimspiel in dieser Saison. Bisheriger Rekordhalter war der 1. FC Kaiserslautern, der rund 9000 Unterstützer in die Landeshauptstadt mitbrachte. Das Spiel gegen die Pfälzer, das Fortuna 1:2 verlor, war mit 44.500 Zuschauern ihr bis dato meistbesuchtes Heimspiel in dieser Saison.

So viele Punkte reichten in den vergangenen Jahren für Platz zwei und drei
Chefcoach Daniel Thioune ist jedenfalls heiß auf das Spiel gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber: „Die Freude ist immens groß, wenn man vor über 51.000 Zuschauern spielen darf.“ Und er ergänzt angesichts der vielen Gästefans: „Es liegt dann ja auch eher an uns, wie laut das Stadion sein kann.“ Denn übertönen lassen, wie teilweise gegen Lautern geschehen, wollen sich die Fortunen sicher kein zweites Mal.