0:2-Niederlage in Hamburg Fortuna verliert gegen HSV bei Rückkehr von Thioune

Hamburg · Fortuna musste sich mit dem letzten Aufgebot dem Hamburger SV 0:2 geschlagen geben. Besonders in der ersten Hälfte war es ein deutlicher Klassenunterschied zwischen den Rheinländern und dem HSV. Zu allem Überfluss reihte sich auch noch Matthias Zimmermann in die Liste der Verletzten ein.

Fortuna Düsseldorf: Die Noten zum Spiel gegen den Hamburger SV
59 Bilder

Diese Noten haben wir und die Fans den Fortuna-Profis gegeben

59 Bilder
Foto: Christof Wolff

Manche Spiele brauchen eine gewisse Aufwärmzeit. Im Top-Spiel der Zweiten Liga war der Hamburger SV dagegen direkt auf Betriebstemperatur. Bereits nach zwei Minuten sollte es wohl dem Düsseldorfer Lager gedämmert haben, dass es ein kniffliger Abend werden dürfte. Der Ex-Gladbacher Laszlo Benes hämmerte den Ball an die Latte – Tim Oberdorf war da zu spät rausgerückt. Es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein, dass die Fortuna-Profis mindestens einen Schritt zu weit entfernt waren.

Und so ging die Vorführung munter weiter. Michal Karbownik wurde auf der linken Seite von Bakery Jatta überlaufen, als habe er noch die Handbremse angezogen. In der 5. Minuten wieder ein hoher Ball in den Strafraum der Gäste, Robert Glatzer erwischte Matthias Zimmermann im Luftkampf voll mit dem Unterarm. Das medizinische Team um Mannschaftsarzt Ulf Blecker musste die stark blutende Platzwunde an der Augenbraue von „Zimbo“ noch in der Kabine mit vier Stichen nähen. Ein weiterer Ausfall in der ohnehin schon absurd langen Liste von Verletzten. Bitter obendrein Schiedsrichter Sven Jablonski empfand die Szene nicht als verwarnungspflichtig.

In der achten Minute meldete sich Benes zurück – erneut mit einem Gewaltschuss aus der Distanz, Florian Kastenmeier mit einer überragenden Parade konnte den Ball noch an die Latte lenken. Doch nur Sekunden später war es dann passiert. Ein mustergültiger Pass in den vollen Lauf von Yatta (der mittlerweile eingewechselte Nicolas Gavory sah nur die Rücklichter), der Hamburger passte in die Mitte – Glatzel traf zur überfälligen Führung. Ein nahezu perfekt vorgetragener Angriff.

HSV - Fortuna: Bilder des Spiels
10 Bilder

HSV - Fortuna: Bilder des Spiels

10 Bilder
Foto: dpa/Michael Schwartz

Der HSV mit einer sehr starken Vorstellung. Und doch hätte es mit etwas Glück am Ende der ersten 45 Minuten vielleicht sogar 1:1 stehen können. Gavory brachte den Ball über seine linke Seite scharf in den Strafraum, Marcel Sobottka war da schon in Stellung gelaufen und verpasste seine Chance nur um wenige Zentimeter. Hätte Jablonski in der Partie wenigstens etwas wie eine Linie gehabt, dann hätte er den zuvor bereits wegen Handspiels verwarnten Ludovit Reis zwingend nach 42 Minuten des Feldes verweisen müssen nach seinem Einstieg gegen Karbownik. Es soll in keinster Weise die Leistung des HSV schmälern, es gab lediglich auch andere Momente.

Größtes Versäumnis der Hamburger im ersten Durchgang? Nicht mindestens das zweite Tor gemacht zu haben. So hatte Düsseldorfs Cheftrainer Daniel Thioune bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte die Chance, taktisch einiges umzustellen. Kristoffer Peterson hatte den Vorzug vor Shinta Appelkamp bekommen, aber einmal mehr enttäuscht. Emmanuel Iyoha war für Felix Klaus eingewechselt worden.

Fortuna Düsseldorf: Das sagen Fortunas Fans zum Akustik-Problem in der Arena​
22 Bilder

Das sagen Fortunas Fans zum Akustik-Problem in der Arena

22 Bilder
Foto: Frederic Scheidemann

Fortuna nahm den Kampf an und konnte sich tatsächlich soweit stabilisieren, dass man nicht nur reagierte, sondern auch zaghafte Versuche anstellte, selbst die Initiative zu ergreifen. Dawid Kownacki lieferte einen beachtlichen Arbeitsnachweis. Er bereitete vor, ging viele Wege und versuchte sich auch im Abschluss. In der 58. war er indes bei einem gut gedachten Pass von Jorrit Hendrix klar im Abseits. Der Niederländer startete seinerseits schwach, wurde dann aber sicherer. Wenngleich er wegen eines überharten Einsteigens eine Minute vor der Pause ständig knapp an der Roten Karten vorbei tänzelte.

Fortuna Düsseldorf: Die besten und schlechtesten Trainer aller Zeiten in der Geschichte
56 Bilder

Das sind die besten und schlechtesten Fortuna-Trainer aller Zeiten

56 Bilder
Foto: Frederic Scheidemann

Die 49.616 Zuschauer im Volksparkstadion (rund 3000 davon aus dem Rheinland angereist) kamen auf ihre Kosten. Beide Teams lieferten sich einen offenen Schlagabtausch. Es sah so aus, als würden sie nicht noch ein weiteres Tor sehen. Was auch an Kastenmeier im Tor der Gäste lag. Einen Schuss des eingewechselten Sonny Kittel lenkte er noch mit den Fingerspitzen an den Pfosten. Doch kurz vor dem Ende war dann auch Kastenmeier machtlos, als Yatta zum 2:0 traf. Ein Abend, an dem den Düsseldorfern deutlich ihre Grenzen aufgezeigt worden sind.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort