Gesundheitsamt lehnt Quarantäne-Verkürzung ab So lange muss Fortuna auf Karaman verzichten

Düsseldorf · Nach seinem positiven Corona-Test hat der türkische Nationalspieler Kenan Karaman bislang nur leichte Symptome. Doch die kritische Phase hat er noch nicht überstanden. Fortuna wird noch etwas länger auf den Angreifer verzichten müssen. Was der 27-Jährige beachten muss.

Kenan Karaman im Porträt
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Das ist Kenan Karaman

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Foto: Frederic Scheidemann

Noch vor wenigen Tagen war die Welt für Kenan Karaman in Ordnung. Er posierte im Kreis der türkischen Nationalmannschaft – alle standen euphorisch in der Kabine zusammen, ohne Abstand, fast alle ohne Masken. 4:2-Sieg gegen die Niederlande – das Team blieb auch anschließend in der WM-Qualifikation ungeschlagen. Der Erfolg hatte aber seinen Preis. Es ist zu mehreren positiven Corona-Fällen gekommen. Einer von ihnen: Karaman.

Was Fortunas Trainer nicht so witzig fand: Die Abstellung war ein einziges Wirrwarr. Erst wurde Karaman erlaubt, einen Tag länger in Düsseldorf zu bleiben, um das Spiel gegen den VfL Bochum noch absolvieren zu können. Dann wurde der Plan kurzerhand vom türkischen Verband revidiert, Karaman musste doch bereits früher ins Flugzeug steigen. Grund dafür, soll laut des Verbandes gewesen sein, dass vier Spieler – unter anderem Burak Yilmaz – die in Frankreich unter Vertrag stehen, nicht einreisen durften. Das Problem: Yilmaz stand dann im ersten Spiel gegen die Niederlande auf dem Feld und erzielte drei Treffer. „Das hat mich geärgert“, sagt Rösler. „Das war gegen die Vereinbarung, die wir hatten.“

Doch zurück zu Karaman. Der 27-Jährige stand schon jetzt immer unter besonderer Beobachtung, da er aufgrund einer Vorerkrankung als Risikopatient eingestuft wird. Vor 15 Monaten hatte er eine schwere Lungenentzündung. Nach Informationen unserer Redaktion geht es Karaman den Umständen entsprechend bislang gut. Gleichwohl hat er die kritische Phase noch nicht überstanden. Sollte sein Zustand bis Ende der Woche stabil bleiben, dürfte es zu keinen größeren Komplikationen mehr kommen.

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Foto: Christof Wolff

Natürlich geht es zunächst einzig und alleine um die Gesundheit von Karaman. Und doch blickt sein Arbeitgeber mit mindestens einem Auge auch auf den Saisonverlauf und würde sich eine baldige Rückkehr von Angreifers wünschen. Doch daraus wird nichts. Nach Informationen unserer Redaktion hat das Düsseldorfer Gesundheitsamt deutlich gemacht, dass es keinerlei Verkürzung der Quarantäne in diesem Fall geben wird.

Die konkreten Auflagen:

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Foto: imago images/Martin Hoffmann/Martin Hoffmann Berliner Str.31 via www.imago-images.de
  • Karaman steht bis zum 15. April in Quarantäne
  • Auch seine Ehefrau ist davon betroffen
  • Spaziergänge verboten
  • Selbst Gassi gehen mit dem Hund ist nicht erlaubt
  • Bis zu 20.000 Euro Strafe bei nicht Einhaltung
  • Frühstens am Wochenende leichtes Training auf dem Hometrainer oder ähnlichem erlaubt
  • Gegen den Karlsruher SC (10. April) und VfL Osnabrück (18. April) fällt er damit sicher aus

Für Karaman sind das gravierende Einschränkungen, Grundlage dafür sind verschärfte Verordnungen. Demnach ist ein sogenanntes Frei-Testen bei einer festgestellten Infektion nicht mehr möglich. Dieser Riegel ist festgelegt worden, um die britische Mutation des Virus besser unter Kontrolle zu bekommen. Nach Ablauf der offiziellen Quarantäne kann Karaman erst wieder ins Mannschaftstraining einsteigen, wenn er zwei negative Testergebnisse vorweisen kann.

Solche Prognosen sind derzeit indes noch weit entfernt. Aktuell geht es vor allem darum zu hoffen, dass Karaman einen möglichst milden Verlauf der Infektion erlebt.

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