Beim 1:3 gegen Gladbach II So kurios lief das Debüt von Nick Otto für Fortunas U23
Analyse | Düsseldorf · Die „Zwote“ hat ihren Heimauftakt ins neue Pflichtspieljahr gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach mit 1:3 verloren. Winterzugang Nick Otto stand dabei sofort im Fokus – allerdings nicht ganz freiwillig. Wie er sein Debüt erlebte und was sein Trainer Nico Michaty dazu sagte.

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Seinen ersten Einsatz für Fortunas Regionalliga-Fußballer, nur fünf Tage nach seiner Verpflichtung, hatte sich Nick Otto sicherlich ganz anders vorgestellt. Knapp 20 Minuten waren beim 1:3 gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach im Paul-Janes-Stadion gespielt, als die Leihgabe aus Verl den Ball im Strafraum abfing und festhielt. Das Problem: Otto wurde nicht verpflichtet, um Bälle zu halten, im Tor stand nämlich Jungprofi Dennis Gorka – sondern als Verstärkung für die Innenverteidigung.
Der gebürtige Wolfsburger hatte sich vom Linienrichter verunsichern lassen, der ohne erkennbaren Grund die Fahne gehoben hatte; ein Pfiff von Schiedsrichter Felix Weller ertönte allerdings nicht. Letzteres erst im Anschluss an die kuriose Aktion, die zum Strafstoß für die Gladbacher führte und der das 0:1 entsprang. Absurder hätte Ottos Debüt kaum beginnen können.
„Ich sehe, dass der Linienrichter gefühlt zwei Minuten die Fahne hebt. Ich dachte dann: ,Warum spielen denn alle weiter?‘“, erzählte der 23-Jährige hinterher. „Aber da lerne ich draus, das passiert mir wahrscheinlich nie wieder. Jetzt ist es halt bitter.“ Trainer Nico Michaty zeigte indes Nachsicht für den Aussetzer seines Schützlings: „Klar, die Situation war unglücklich, aber insgesamt hat Nick das heute sehr ordentlich gemacht.“

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An den weiteren Gegentreffern war Otto dann auch unbeteiligt. Das 1:2 fiel durch einen Sonntagsschuss von Ex-Fortune Steffen Meuer, der den Ball aus 25 Metern satt traf und Keeper Gorka keine Chance ließ. Auch dem dritten Treffer der Gladbacher eine Viertelstunde vor Schluss war eine ansehnliche Einzelaktion vorausgegangen: Der kurz zuvor eingewechselte Phil Beckhoff setzte sich im Strafraum gegen Takashi Uchino durch und traf ins lange Eck.
Aufseiten der „Zwoten“ lief offensiv hingegen wenig zusammen. Das einzige Tor fiel nach einem individuellen Fehler von Gladbachs Oscar Fraulo, den der insgesamt auffällige Jona Niemiec eiskalt mit dem zwischenzeitlichen 1:1 bestrafte. Gerade nach der Pause kam die Michaty-Elf kaum vor das gegnerische Tor. Der Trainer begründete dies einerseits mit der hohen Qualität des Gegners, andererseits „haben unsere drei Offensiven viel gearbeitet, da hat hinterher vielleicht die Kraft gefehlt, und wir konnten auch keinen klassischen Stürmer nachlegen“.

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Dass zumindest die Defensive in nächster Zeit sicherer steht und Innenverteidiger Otto die dafür dringend benötigte Verstärkung sein kann, ließ die Partie am Samstag bereits erhoffen. „Nach zwei Einheiten fehlt in der einen oder anderen Situation noch ein bisschen die Abstimmung, aber Nick hat viele Zweikämpfe und Kopfbälle gewonnen und war präsent“, sagte Michaty. Tatsächlich strahlte Otto einiges an Souveränität aus und bekannte nach dem Spiel: „Es hat Spaß gemacht, wieder auf dem Platz zu stehen.“
In Verl hatte der Defensivakteur zuletzt keine Rolle mehr gespielt, weshalb sich für die „Zwote“ die Option auftat, den 23-Jährigen auf den letzten Drücker noch auszuleihen. „Es ist normal, dass man erst wieder reinkommen und seinen Rhythmus kriegen muss“, sagte Otto, blickte aber positiv in die Zukunft. „Wenn das dann wieder läuft, werde ich alles geben, um der Mannschaft zu helfen, dass wir in der Liga bleiben. So schnell wie möglich.“ Einen solch kuriosen Handelfmeter wie gegen die Gladbacher wird er jedenfalls kein zweites Mal verursachen.