Reaktionen auf „Meine 50 Jahre mit Fortuna“ Fortuna-Fans erzählen von ihrem ersten Mal

Düsseldorf · Am Dienstag hatte unser Fortuna-Reporter Bernd Jolitz von seinem ersten Stadionspiel vor genau 50 Jahren berichtet. Die Reaktionen der Leser darauf sind beeindruckend: Viele haben ihre eigenen Erlebnisse bei ihrer Fortuna-Premiere geschildert. Wir haben einige gesammelt.

Fortuna Düsseldorf: So kamen die Leser der Rheinischen Post als Fans zu Zweitligist F95
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So kamen unsere Leser zu Fortuna Düsseldorf

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Foto: Horstmueller/HORSTMUELLER GmbH

Es gibt Fortuna-Fans, die erst seit kurzer Zeit im Stadion live mit dabei sind – und es gibt Anhänger, die schon seit mehr als einem halben Jahrhundert ihr Leben oder zumindest ihre Freizeit mit der „launischen Diva“ vom Kostenpflichtiger Inhalt Rhein teilen. Viele haben sich angesprochen gefühlt, als unser Fortuna-Reporter Bernd Jolitz von seiner ganz persönlichen Stadionpremiere berichtet hat – vor exakt 50 Jahren beim 0:0 der Düsseldorfer gegen den Hamburger SV mit Uwe Seeler und Willi Schulz. Und sie haben uns als Reaktion auf den Artikel  geschrieben und von ihren eigenen Erlebnissen beim ersten Mal Fortuna erzählt.

Zu den Schreibern gehört auch Thomas Uhling, Rechtsanwalt, Immobilienökonom und Stadtdirektor a.D. Er berichtet in sehr persönlichen Worten von der Zeit Anfang der 1970er-Jahre, als er als Jugendlicher beinahe um seine Fortuna kämpfen musste. „Da ich keine älteren Brüder oder Großväter hatte, die mich mitgenommen hätten, musste ich erst meine (freundlich formuliert) nicht gerade fußball-affinen Eltern überzeugen, mich gehen zu lassen“, schreibt Uhling. „Das gelang mir erst mit knapp 14 Jahren zum Heimspiel in der BL-Saison 71/72 gegen Arminia Bielefeld, also am 13. November 1971, natürlich mit meinem Freund seit Kindertagen, Thomas, und natürlich am Flinger Broich, das Rheinstadion war ja für die WM 74 noch im Bau. Dumm nur, dass die beiden Siege gegen Arminia schlussendlich annulliert wurden, weil Bielefeld ja wegen des BL-Skandals im Sommer 72 zwangsabsteigen musste.“

 Danach habe er so gut wie alle Heimspiele besucht, mit Freund Thomas und dann auch dem jüngeren Bruder Walther. Klare Sache, dass alle drei Pokalendspiele und das Europapokalfinale in Basel auf seinem Programm standen. „Nun sitzen wir, mein Bruder, mein Sohn und ich, schon seit Jahren im Block 103. Rundum fast alles langjährige Dauerkarteninhaber, viele nette Leute, mit denen wir zum Teil uns nun auch schon privat treffen. Schön, dass das alles jetzt wieder geht.“

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Foto: Horstmüller

Lothar Fuhrmann habe viele Gemeinsamkeiten mit unserem Reporter entdecken können, schreibt er. Sogar sein Opa sei genauso alt gewesen. „Auch mein erstes Bundesliga-Spiel ist ziemlich genau 50 Jahre her, und zwar am 25. September 1971 zu Hause gegen Schalke 04 mit all deren damaligen Stars wie Fischer, Fichtel, Nigbur, Rüssmann oder den Kremers-Zwillingen“, erzählt Fuhrmann. „Warum dieses Spiel? Weil mein Vater Schalke-Fan war. Und trotzdem hat mich seitdem der F95-Virus gepackt.“

Der User fobi2015 beschreibt seine Fortuna-Premiere so: „Mein erstes Spiel fand am 30. März1973 im Rheinstadion statt, Fortuna gegen Schalke, 52.000 Zuschauer. Ich stand auf einem von meinem Vater geschnitzten Holzblock und war sieben Jahre alt. Mir ging es genau wie Bernd Jolitz, ich war total angefixt, die Fahnen, der Geruch der Bratwurst, der Zigarettenrauch überall, die derbe Sprache, die Gesänge, und mein Idol, der junge Wolfgang Seel, spielte mit. Und dann natürlich die riesige Enttäuschung über die 0:1-Niederlage (Tor Klaus Fischer), die mich auf viele weitere Enttäuschungen in den nächsten 48 Jahren vorbereiten sollte.“

Enttäuschungen – aber eben auch positive Erlebnisse, allesamt sehr prägend. So wie der User buttermaker berichtet: „Das erste Spiel im Rheinstadion bei mir war als Zehnjähriger gegen Mönchengladbach 1977, da habe ich weniger schöne Erinnerungen dran, weil ein halbstarker ,Fan’ des Gegners meinen Schal klauen wollte und nur abhaute, weil der Vater meines Freundes, der mich mitgenommen hatte, ihm ein paar freundliche Worte entgegnete.“ Die Liebe zur Fortuna habe er indes nie verloren: „Wenn wir nur gewinnen wollten, wären wir Bayern-Fans geworden. Gottseidank ist dieser Kelch an mir vorbeigegangen.“

Ähnlich sieht es der User bagface, bei dem ebenfalls viele Erinnerungen aus den 1970ern hochkamen. Er sei 1976 im damals fast neuen Rheinstadion eingestiegen, berichtet er: „Schulkollegen hatten mich mitgenommen, Stehplatz für Schüler fünf Mark unter der Anzeigetafel. Eine Stunde Anfahrt mit der Straßenbahn aus Bilk. Es war BuLi-Spiel gegen Braunschweig, 3:3. Da kam halt das Fortuna-Fieber und hat bis heute angehalten.“

Auch bei Facebook haben viele Leser ihre ersten Erfahrungen mit den Rot-Weißen beschrieben. Wir haben deren Reaktionen einmal zum Durchklicken zusammengestellt.

(jol)
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