Verlängerung bis 2025 Darum hat sich Thioune langfristig für Fortuna entschieden

Düsseldorf · Einen Tag vor dem Rückrundenauftakt gegen den 1. FC Magdeburg hat Fortuna publik gemacht, was schon seit geraumer Zeit herumgeisterte. Daniel Thioune bleibt bis mindestens 2025 Cheftrainer von Fortuna. Welche Schritte man zusammen gehen will. Was die Beteiligten zum Vertrag sagen.

Fortuna Düsseldorf: Das ist der neue F95-Trainer Daniel Thioune
43 Bilder

Das ist Daniel Thioune

43 Bilder
Foto: Christof Wolff

Es gibt da diesen Spruch im Fußball. Langfristige Verlängerungen mit Trainern, so heißt es, bringen selten Ruhe, sie kosten vor allem viel Geld. Daniel Thioune ist sich durchaus bewusst, wie die Zeitrechnung in seiner Branche funktioniert. „In diesem Fußballzirkus ist die Verweildauer für einen Trainer deutlich geringer“, sagt der 48-Jährige. „Die Quote bei Vertragsverlängerungen liegt, glaube ich, bei unter 50 Prozent. Da laufen dann in der Regel Verträge aus oder der Übungsleiter kommt überhaupt nicht bis zum Ende. Für mich ist das hier eine Chance.“

Und die geht bis mindestens 2025 in Düsseldorf weiter. Einen Tag vor dem Rückrunden-Start gegen den 1. FC Magdeburg (Freitag, 18.30 Uhr) verkündete Fortuna offiziell, was unsere Redaktion und auch die „Bild“ im Vorfeld bereits vermeldet hatten. Der Kontrakt enthält übrigens keinerlei Klauseln – weder verlängert er sich automatisch bei Erreichung eines bestimmten Ziels, noch bietet sich für Thioune ein frühzeitiger Ausstieg an.

„Daniel Thioune passt mit seiner Art und Weise perfekt zu Fortuna Düsseldorf“, sagt Sportvorstand Klaus Allofs. Die etwas längere Vertragslaufzeit begründete er simpel: „Weil wir von dem Konstrukt überzeugt sind. Deshalb ist es für uns absolut vertretbar und sogar sinnvoll, dass wir anders agieren, als wir es vielleicht in der Vergangenheit gemacht haben.“ Auch die Verträge mit den Co-Trainern Jan Hoepner und Manfred Stefes wurden bis zum 30. Juni 2025 verlängert.

Das Funktionsteam (Trainer, Analysten, Scouts, Vorstand) bei Fortuna
38 Bilder

Fortunas Team hinter dem Team

38 Bilder
Foto: dpa/Bernd Thissen

Allofs vertraut Thioune den weiteren Weg der Mannschaft an. Zwischen beiden gibt es eine besondere Beziehung. „Das wusste ich gar nicht“, sagt der 66-Jährige, als er kurz nach Verkündung der Vertragsverlängerung mit Thioune von unserer Redaktion erfuhr, dass der Trainer in der Jugend ein Allofs-Poster im Zimmer hängen hatte. Problematisch in der Zusammenarbeit oder bei den Vertragsverhandlungen sei das aber nie gewesen, versicherte der ehemalige Nationalspieler Allofs.

„Auch wenn man vorher vielleicht das Idol war und über einem schwebte, über die Jahre ist man auf Augenhöhe. Wenn man zusammen arbeitet, geht das schnell“, sagt er. „Mir ging es früher auch so. Als ich jünger war, hatte ich auch mit Idolen zu tun. Da schluckt man vielleicht erst, aber dann merkt man schnell: Die sind auch nur aus Fleisch und Blut.“

Fortuna Düsseldorf: Mögliche Zugänge - die Kandidaten für einen Winter-Transfer
39 Bilder

Diese Spieler sollte Fortuna auf dem Zettel haben

39 Bilder
Foto: RP/F95

„Es ist alles sehr wertschätzend abgelaufen. Für mich war das letztlich eine sehr einfache Entscheidung. Ich habe vom ersten Tag an das Vertrauen von allen gespürt. Wir liegen inhaltlich sehr häufig auf einer Wellenlänge. Wenn nicht, dann diskutieren wir sehr kontrovers“, bekundet Thioune. „Ich sehe es auch ein Stück weit als Anerkennung für das, was wir bisher geleistet haben. Aber natürlich auch als Auftrag, weiterzumachen. Die Signale sind eindeutig, dass wir sportlich gemeinsam etwas erreichen können.“

So oder so ähnlich habe es alle Beteiligten an diesem Tag umschreiben, auch Sportdirektor Christian Weber, der im zweiten Teil der Pressekonferenz den Platz von Klaus Allofs eingenommen hat. Das Wort „Aufstieg“ nimmt an diesem Mittag niemand in den Mund. Und doch ist die Botschaft mehr als deutlich zu vernehmen: Fortuna will die Chance wahrnehmen, im Rennen um einen Platz für die Bundesliga ein gehöriges Wort mitzusprechen.

Fortuna Düsseldorf: Das sind die Bilder des Jahres von Zweitligist F95
74 Bilder

Das sind die Bilder des Jahres 2022 von Fortuna

74 Bilder
Foto: IMAGO/Christian Schroedter

Die erste Chance dazu gibt es eben bereits am Freitag. Thioune steht ein Großteil seines Kaders wieder zur Verfügung, nach dem in der vergangenen Woche eine Erkältungswelle fast die komplette Mannschaft aus der Bahn geworfen hatte. Thioune wird indes wohl nicht auf alle Kräfte aus der U23 zurückgreifen, da die zeitgleich ebenfalls eine Partie hat. Entsprechend wird er nicht alle Kaderplätze vergeben.

In der Offensive kann er endlich wieder auf Daniel Ginczek zurückgreifen, der zuvor rund vier Monate ausgefallen war. Von welcher Entscheidung wird Thioune selbst am meisten überrascht sein, dass er sie am Spieltag trifft? Der Trainer lacht. Dann sagt er: „Es wird keine Überraschungen geben. Weil ich die auf den Platz schicke, die die Wahrscheinlichkeit auf den Sieg erhöhen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort