Nur 1:1 am Flinger Broich Siegesserie der „Zwoten“ reißt gegen Bonn

Düsseldorf · Die vergangenen drei Spiele hat Fortunas U23 allesamt gewonnen. Am Samstag empfing das Team von Trainer Nico Michaty den abstiegsbedrohten Bonner SC – und musste sich mit einem 1:1 begnügen.

 Fortunas U23-Trainer Nico Michaty.

Fortunas U23-Trainer Nico Michaty.

Foto: Frederic Scheidemann

Die kleine Siegesserie ist gerissen. Drei Spiele hatten Fortunas Regionalliga-Fußballer zuletzt gewonnen, am Samstag kamen sie über ein 1:1 gegen den abstiegsbedrohten Bonner SC nicht hinaus. Das Ergebnis spiegelte die hektische und zerfahrene Partie immerhin treffend wider. Den unrühmlichen Höhepunkt setzte eine Rudelbildung kurz vor dem Ende.

Vor dem Anpfiff wartete Trainer Nico Michaty mit einer Überraschung auf. Er beorderte Innenverteidiger Tim Corsten in die Startaufstellung – zum ersten Mal überhaupt. Anderthalb Jahre lang hatte der 19-Jährige an einer Schambeinentzündung laboriert, beim 3:2-Derbysieg gegen die U21 des 1. FC Köln kam er schon in der Nachspielzeit aufs Feld und feierte sein Regionalliga-Debüt. Kapitän Tim Oberdorf drückte stattdessen die Bank; allerdings auch, um ihm vor der Partie gegen den Wuppertaler SV am kommenden Mittwoch eine Verschnaufpause zu gönnen.

Die fehlende Spielpraxis war Corsten anzumerken, alles andere wäre aber verwunderlich gewesen. Zu Beginn der Partie schlichen sich einige Stellungsfehler in den Auftritt des Jungspunds ein, dafür überzeugte er in den Luftduellen und gewann nach und nach an Sicherheit. Viel Luft zum Atmen ließen die Bonner der „Zwoten“ nicht. Sie legten ein enormes Laufpensum an den Tag, führten die Zweikämpfe mit großer Leidenschaft und hatten auch die besseren Chancen. Doch weder Sören Lippert noch Dominik Bilogrevic konnten Glenn Dohn im Tor der Flingerner überwinden.

Das gelang erst Marian Sarr wenige Minuten vor der Halbzeit. Nils Teixeira verlängerte eine Ecke, und das einst hoffnungsvolle Talent von Borussia Dortmund drückte den Ball über die Linie. Mit dem Rückstand musste die Michaty-Elf leben, weil sie sich in der Defensive zu viele Nachlässigkeiten leistete und durch insgesamt sieben Veränderungen der Anfangsformation die Grundstabilität der vergangenen Wochen verloren gegangen war. Außerdem hatte die „Zwote“ durch Steffen Meuer lange Zeit nur eine Torchance.

Die zweite klare Gelegenheit offenbarte sich Vincent Schaub nach einer Stunde – diesmal landete die Kugel im Netz. Routinier Oliver Fink hatte im Zentrum alle Zeit der Welt, schickte Schaub auf die Reise und der Flügelspieler zog mit dem zweiten Kontakt erfolgreich ab. In der Defensive mangelte es den Flingernern jedoch weiterhin an der nötigen Sicherheit. Nachdem sich Corsten massiv verschätzt hatte, parierte Dohn einen Kopfball von Serhat Güler erstklassig.

Für Schaub ging es kurz nach seinem Tor indes nicht weiter. Die Bonner hatten ihre Aggressivität im Vergleich zum ersten Durchgang gesteigert – und langten in den Zweikämpfen noch öfter daneben. Ein so rüdes wie unverantwortliches Einsteigen von David Winke beendete Schaubs Arbeitstag vorzeitig. Deshalb kam auch in der zweiten Hälfte kein vernünftiger Spielfluss zustande. Beinahe hätte Meuer die Winke-Attacke sogar gerächt. Dem Angreifer, der nach der Saison ins Regionalliga-Team von Borussia Mönchengladbach wechselt, versprang allerdings der Ball – er verpasste den späten Siegtreffer.

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