Bei 4:1-Erfolg gegen Bielefeld Diesen Fingerzeig gibt Fortuna-Juwel Appelkamp seinen Kritikern

Düsseldorf · Er gilt als das größte Talent Fortunas. In den vergangenen Wochen haben die Leistungen des 21-Jährigen indes Kritik auch von Trainer Daniel Thioune hervorgerufen. Beim 4:1 gegen Bielefeld hat sich der Deutsch-Japaner eindrucksvoll zurückgemeldet. Und eine klare Ansage gemacht. Was ihn ärgert.

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Das sagen die Fortunen nach dem vierten Heimsieg der Saison

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Foto: Frederic Scheidemann

Shinta Appelkamp steht im Bauch der Düsseldorfer Arena, als hätte er mit seinem Arbeitgeber Fortuna eine empfindliche Heimniederlage kassiert. Es ist nicht das Gesicht eines Fußballprofis, der in den vorausgegangenen 90 Minuten eine herausragende Leistung abgeliefert hat – gekrönt mit zwei eigenen Treffern und einer Torvorlage. Wie sehr es in ihm gebrodelt haben muss, zeigte sich indes schon während des Jubels nach dem zwischenzeitlichen 3:1 gegen Arminia Bielefeld. Demonstrativ legte er den Zeigefinger über seine Lippen.

Ein deutlicher Fingerzeig an seine Kritiker. Und von denen sind viele in den vergangenen Wochen aus den Ecken gekrochen. „Es hat einfach nur Spaß gemacht heute. Ich weiß, dass ich Fußball spielen kann. Ich wollte einfach nur der Mannschaft helfen. Ich denke, wir haben es sehr gut gemacht“, sagt der 21-Jährige. Und wen hat er mit seiner Geste gemeint? „Ich denke, die Leute fühlen sich angesprochen, die ich meine. Deshalb gibt es da auch nichts weiter zu sagen.“

Ganz so wortkarg zeigt er sich dann aber doch nicht. Appelkamp sagt: „Ich habe heute meine Tore gemacht, eine Vorlage geliefert. Groß verändert habe ich an meinem Spiel nichts. Ich habe gute Bälle in den richtigen Räumen bekommen, wo ich auch stark bin. Ich hatte Freude, so komme ich auch in meine Aktionen rein. Es war sicherlich ein gelungener Tag für alle.“

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Diese Noten haben die Fans und wir den Fortuna-Profis gegeben

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Foto: Frederic Scheidemann

Fühlt er sich ungerecht behandelt? „Mit meiner Kritik ist nicht das Stadion oder die Fans gemeint, ich weiß, dass die Fans hinter mir stehen. Natürlich gibt es auch immer Leute, die in einer guten Phase direkt zu dir wollen, aber in schlechten Phasen dich fallen lassen. Ich kann das gut trennen. Gerade in den Zeiten habe ich genau gemerkt, wer hinter mir steht.“

Ob er diesen Sieg noch genießen kann? „Wir haben 4:1 gewonnen, ich bin total glücklich, für mich, aber vor allem auch das Team. Ich habe diesen Moment gebraucht, vielleicht kann ich das alles gerade noch nicht so verarbeiten und deshalb zeigen. Das kommt hoffentlich in den nächsten Tagen.“

2. Bundesliga: Fortuna Düsseldorf gegen Arminia Bielefeld - die Bilder des Spiels
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Fortuna - Bielefeld: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Wird zu viel von ihm erwartet? Ist der Druck, der auf seinen Schultern lastet, vielleicht zu groß? Oder auch einfach nicht fair, weil er das alles gar nicht leisten kann? Appelkamp: „Ich denke, das gehört zum Fußball dazu. Aber es wird manchmal einfach zu weit gegangen. Ich bin noch ein junger Spieler, ich will einfach nur meinen Fußball spielen und Spaß haben. Natürlich gehört dann auch so eine Phase dazu.“

Mit solchen Leistungen könnte er, wenn konstant vorgetragen, auch wieder ein Thema für den WM-Kader werden. Allerdings für Japan. Ein Thema noch für ihn, vielleicht auf den letzten Drücker ein Ticket für Katar zu ergattern? „Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht – ich will auch für Japan spielen.“ Übelnehmen kann ihm das niemand: Bei der deutschen U21 hatte er zuletzt keinen Platz mehr, für das A-Team dürfte er in keinem Fall in Frage kommen.

„Mal schauen, was passiert“, sagt Appelkamp. „Wenn man es realistisch sieht, es steht schon der Kern des WM-Kaders, deshalb gibt es da nicht viel zu verändern.“

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