Düsseldorf feiert Zweitliga-Meisterschaft Fortuna setzt i-Tüpfelchen auf die Saison

Düsseldorf · Die Düsseldorfer lassen nach dem 3:2-Sieg in Nürnberg keinen Zweifel daran, dass das große Selbstbewusstsein des "Clubs" sie stark motiviert hat. Vor allem der Ex-Fürther Niko Gießelmann grüßt FCN-Trainer Michael Köllner herzlich.

Meister 2018 der 2. Bundesliga: Fortuna Düsseldorf feiert Zweitliga-Titel
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Fortuna feiert Zweitliga-Titel

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Foto: Falk Janning

Der erste Profi, der in der Interviewzone des Nürnberger Stadions erscheint, trägt zivil. "Ich hab' gehört, hier gibt's was zu trinken", sagt Fabian Giefer lachend - und macht sich auf in die noch verlassene Fortuna-Kabine.Während die Mannschaft noch vor der Gästekurve mit den Düsseldorfer Fans die Zweitliga-Meisterschaft feiert, freut sich der ehemalige Fortuna-Torhüter, aktuell in Diensten des Bundesligisten FC Augsburg, schon auf den Empfang der früheren Kollegen. Zwar stehen von denen, die schon zu Giefers Zeiten bei Fortuna waren, nur noch Adam Bodzek, Oliver Fink und Michael Rensing in Düsseldorf unter Vertrag - aber der 27-Jährige kennt ja noch eine Menge Leute aus dem Umfeld, wie etwa Co-Trainer Axel Bellinghausen.

Am Tag, als die Meisterschaft zementiert wird, hätten die völlig losgelösten Fortunen aber wohl fast jedem ein Bierchen ausgegeben. Mit einer Ausnahme vielleicht: Dass Nürnbergs Trainer Michael Köllner für sie nicht gerade ein Kandidat als Mann des Jahres ist, machen die Profis nach dem Last-Minute-Sieg im Max-Morlock-Stadion sehr deutlich. "In Nürnberg gewinne ich als früherer Fürther natürlich besonders gern", gibt Niko Gießelmann zu. "Dass ich zu unserem 3:2-Sieg auch noch einen Treffer und eine Vorlage beisteuern konnte, ist ein nettes Zubrot."

„So geht der Köllner“ und „So geht der Friedhelm“

Wichtiger ist dem Linksverteidiger an diesem Tag jedoch etwas anderes. "Ich bin der Meinung, dass wir die bessere Mannschaft als Nürnberg sind und waren", betont der 26-Jährige. "Ich denke, dass wir heute auch einem gewissen hier anwesenden Trainer gezeigt haben, wer die fußballerisch bessere Mannschaft ist." Das Grinsen, das Gießelmann bei diesem Satz zeigt, hätte selbst einem Jack Nicholson zur Ehre gereicht. Und auch gestern bei der Aufstiegsfeier sendet der 26Jährige am Mikrofon einen Gruß nach Nürnberg: "So geht der Köllner", singt Gießelmann, während er und seine Kollegen eine gebückte Haltung einnehmen. "Und so geht der Friedhelm", hallt es über den Rathausplatz, als alle aufspringen und einen Jubeltanz aufführen.

Auch andere Spieler wie der Siegtorschütze Kaan Ayhan lassen durchblicken, dass das selbstbewusste Auftreten Köllners in den vergangenen Wochen viel zu ihrer Motivation für das "Finale" in Nürnberg beigetragen hat.

Bodzek, der den verletzten Fink erneut als Kapitän vertrat, drückt es so aus: "Wir wollten unbedingt Meister werden. Das ist das i-Tüpfelchen auf unsere überragende Saison, das wir uns verdient haben." Er sei "einfach nur happy und stolz auf diese Jungs", ergänzt der 32-Jährige. "Wir haben jetzt die Meisterfelge und jeder von uns eine Medaille, das ist was fürs Leben." Und es soll noch nicht der letzte Coup dieser Truppe gewesen sein.

"Es wird noch etwas dauern, bis wir Zugänge verkünden", sagt Trainer Friedhelm Funkel, "aber es werden gute Leute sein. Uwe Klein, Robert Palikuca und Co. haben bisher richtig gute Arbeit geleistet, und das werden wir alle wieder tun." An diesem Abend in Nürnberg glauben es ihm alle.

(jol)
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