Nach umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen Selbstkritik soll Fortuna wieder in die Spur bringen

Düsseldorf · Die höchst umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen überlagern bei Fortuna Düsseldorfs 0:3 gegen Frankfurt zunächst alles. Schnell richtet sich der Blick jedoch auf mögliche Verbesserungen für das Gastspiel in Wolfsburg am Samstag.

 Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel.

Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel.

Foto: Falk Janning

Die Versuchung war groß, alles Unheil auf Robert Hartmann und Felix Zwayer abzuwälzen. Die Entscheidungen, die Schiedsrichter und Videoassistent in Zusammenarbeit mit ihren ebenso unglücklichen Kollegen an den Seitenlinien bei Fortunas 0:3-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt trafen, boten ja auch alle Möglichkeiten dazu. „Die Handspiel-Entscheidungen werden so oder so ausgelegt“, fasste Stürmer Rouwen Hennings zusammen. „Bitter nur, dass es sich am Ende immer gegen uns richtet.“

Auch Dawid Kownackis vermeintliches 1:0 führte Hennings als Beispiel an: Diesem frühen Treffer hatten die Referees zunächst wegen angeblichen Abseits die Anerkennung versagt, ehe sich der vierte Offizielle auf ein Handspiel Dodi Lukebakios als Grund festlegte. Wohl gemerkt, nachdem Fernsehbilder belegt hatten, dass kein Abseits vorlag. „Die wurschteln sich eben im Kölner Keller zusammen, was ganz gut passt“, meinte Hennings resigniert. Da half es auch nicht mehr viel, dass sich Hartmann in der Pause bei Trainer Friedhelm Funkel für den verfrühten Abseitspfiff entschuldigte. „Das habe ich auch angenommen“, berichtete der Coach.

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Foto: AP/Martin Meissner

Bei allem Ärger war dieser Satz zugleich so etwas wie ein Signal, die Schiedsrichter-Entscheidungen abzuhaken und sich an die Aufarbeitung der eigenen Defizite zu machen. Und davon gab es trotz der insgesamt erneut ordentlichen Vorstellung der Düsseldorfer doch einige. „Wir waren in vielen Szenen zu ungenau“, sagte Kapitän Oliver Fink, und der gut aufgelegte Flügelstürmer Benito Raman ergänzte: „Der letzte Pass und der Abschluss waren diesmal das Problem. Das gilt auch für mich, denn meine Chance zum 1:1 hätte ich nutzen müssen.“

Tatsächlich ließ Fortuna in Sachen Einsatz und Leidenschaft nichts vermissen, aber nach Dawid Kownackis Ausscheiden aufgrund eines Muskelfaserrisses im hinteren Oberschenkel war ihr Matchplan dahin. Funkel versuchte zwar, noch leicht abzuwiegeln: „Dodi Lukebakio hat ja schon oft auf der linken Seite gespielt, auch mit Rouwen Hennings in der Mitte; das war nicht spielentscheidend.“ Dennoch war der Schwung der Auftaktviertelstunde dahin, vor allem, weil der zunächst in der Mitte gefährlich auftrumpfende Lukebakio links nur noch wenig Verwertbares produzierte. Fortuna kämpfte und spielte zwar weiterhin mit großem Engagement, aber das Erfrischende und Zielstrebige der vergangenen Wochen ging ihrem Spiel diesmal ab.

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Fortuna - Frankfurt: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Federico Gambarini

„Das wirft uns nicht um“, kommentierte Fink dennoch glaubwürdig. „Es gibt eben solche Phasen, in denen die 50:50-Bälle immer zum Gegner gehen. An anderen Tagen holst du dann trotzdem noch ein besseres Ergebnis.“ Hennings pflichtete dem Kapitän bei: „Meiner Meinung nach haben wir trotz allem ein gutes Spiel gemacht, nur die Chancenverwertung hat nicht gepasst. Ich hoffe, dass das in den nächsten Spielen wieder besser klappt.“

Am Samstag (15.30 Uhr) geht es zunächst zum VfL Wolfsburg, trotz der jüngsten 0:6-Niederlage beim FC Bayern „der nächste schwere Brocken“, wie Funkel betont. Zwar fehlt dann der verletzte Dawid Kownacki, doch dafür kündigte der Chefcoach einen Rückkehrer an: „Kevin Stöger wird dann nach seiner Grippe wohl wieder so weit sein.“

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