Auftaktniederlage gegen Augsburg Fortunas schmerzhafte Erfahrungen mit dem Videobeweis

Düsseldorf · Für den Bundesliga-Aufsteiger ist das technische Hilfsmittel der Referees noch neu. Bei der 1:2-Niederlage gegen den FC Augsburg freundeten sich die Düsseldorfer ganz sicher nicht mit den Entscheidungen per Bildschirm an.

 Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel diskutiert mit dem Schiedsrichtergespann.

Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel diskutiert mit dem Schiedsrichtergespann.

Foto: dpa/Ina Fassbender

Fortuna zurück in der Bundesliga – das bedeutet auch erste Berührungen mit dem Thema Videobeweis. Im deutschen Fußball-Oberhaus ist er auch ein Jahr nach seiner Einführung immer noch ein ganz heißes Eisen, und das zeigte sich auch bei der 1:2-Heimniederlage des Aufsteigers gegen den FC Augsburg. Einmal rief Schiedsrichter Markus Schmidt auf Anraten des Videoassistenten im Kölner Keller das elektronische Hilfsmittel tatsächlich an, zwei weitere Male hätte der Stuttgarter es tun können, verzichtete aber darauf. Jedes Mal gingen diese Entscheidungen und Nicht-Entscheidungen gegen die Düsseldorfer aus, die folglich mit der für sie neuen Methode nicht glücklich waren.

In erster Linie ging es dabei um das Augsburger Ausgleichstor durch Martin Hinteregger in der 57. Minute. Zuvor war Fortunas Torschütze Benito Raman nach einem Zweikampf mit Daniel Baier zu Boden gegangen – laut Friedhelm Funkel ein Foulspiel des Augsburgers. „Ich habe mir die Szene noch mal auf Video angeschaut“, berichtete der Düsseldorfer Trainer. „Das kann man auch anders entscheiden, als Herr Schmidt das getan hat. Baiers Ellbogen ist zu hoch, das ist ein Foul. Wenn man nur die Originalszene hat, dann ist das schwer zu sehen, dann müssen wir mit dem Tor leben. Aber wenn der Schiedsrichter schon zum Videobeweis hinausläuft und sich das anguckt, dann muss er es pfeifen.“

Schmidt tat es nicht, ebenso wenig wie in der Schlussphase, als die Düsseldorfer Fans unter den 40.996 Zuschauern zweimal Handelfmeter forderten. Wahrscheinlich war es richtig, weiterlaufen zu lassen, aber wie Referee und Videoassistent mit diesen Szenen umgingen, brachte die Gastgeber dennoch auf die Palme. In der Tat machte Schmidt eine sehr schlechte Figur, als er eine gute Minute lang einfach nur dastand, die Ausführung eines Eckballs durch Niko Gießelmann mit Handzeichen verhinderte und angestrengt lauschte, ob da Hinweise aus Köln kommen.

„Sowas kann man schneller klären“, schimpfte Fortunas Angreifer Rouwen Hennings. „Dann muss es ein klares Ja oder Nein geben, das muss nicht so lange dauern.“ Zudem ärgerte Hennings, dass Schmidt einen Ausrutscher von Hinteregger als Foul des Düsseldorfers wertete, so dass Kenan Karamans vermeintliches 2:1 keine Anerkennung fand. „Ich bin der Meinung, dass ich Hinteregger nicht gefoult habe“, versicherte der Stürmer. Eine Videoüberprüfung fand erneut nicht statt – Fortuna musste sich also auch in dieser Hinsicht erst einmal schmerzhaft an die Bundesliga gewöhnen. Es ehrte jedoch alle Beteiligten, dass sie in diesen strittigen Szenen keine Ausflüchte für die Niederlage suchten. Den Grund machten die Fortunen eher an der eigenen Naivität fest, und die lässt sich sicher eher beheben als der Ärger um den Videobeweis.

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