Saisonzeugnis Teil zwei Kaan Ayhan hält Fortunas Laden zusammen

Düsseldorf · Fortunas Saisonzeugnis, zweiter Teil: Die vier Innenverteidiger überzeugen durch Konstanz. Der türkische Nationalspieler Kaan Ayhan ist ihr Chef.

 Kaan Ayhan (Mitte) nach seinem wichtigen Treffer zum 2:1 gegen Nürnberg. Die Kollegen Marcin Kaminski (links) und Niko Gießelmann gratulieren.

Kaan Ayhan (Mitte) nach seinem wichtigen Treffer zum 2:1 gegen Nürnberg. Die Kollegen Marcin Kaminski (links) und Niko Gießelmann gratulieren.

Foto: dpa/Marius Becker

Fortunas Abwehrzentrale hatte im Comebackjahr des Klubs einen schweren Job zu erledigen. Statt der Zweitliga-Angreifer stürmten nun internationale Stars wie Robert Lewandowski, Marco Reus oder Luka Jovic auf sie zu. Und auch wenn Trainer Friedhelm Funkel am Ende die 65 Saison-Gegentreffer als „zu viel“ kritisierte, hatten die Innenverteidiger erheblichen Anteil am erfolgreichen Abschneiden.

Kaan Ayhan Der türkische Nationalspieler war der unumstrittene Chef der Düsseldorfer Defensive. Trotz seiner erst 24 Jahre erledigte er seine Aufgabe mit Bravour, wobei insbesondere beeindruckte, wie er persönliche Rückschläge verarbeitete. Nach der 1:7-Pleite bei Eintracht Frankfurt nahm er sich selbst hart in die Kritik, nach dem 2:5 beim VfL Wolfsburg erledigte dies sein Trainer für ihn. Das Ergebnis war in beiden Fällen das gleiche: Ayhan kam deutlich gestärkt aus dem Tief heraus.

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Foto: Falk Janning

In fast allen Partien überzeugte der gebürtige Gelsenkirchener durch starkes Zweikampfverhalten und Stellungsspiel sowie durch seine Spieleröffnung. Und nachdem Ayhan in den vergangenen Jahren der Ruf vorausging, höchstens einmal am letzten Spieltag zu treffen, erzielte er diesmal gleich vier Tore. Darunter die eminent wichtigen beim 2:0 gegen Freiburg (2) und beim 2:1 gegen Nürnberg. Unsere Note (Saison-Durchschnitt): 2,76

Robin Bormuth Oft hatte der 23-Jährige das Pech, nicht zum Kader zu gehören. Das lag freilich nicht an seinen Leistungen, sondern an der Konstanz seiner Kollegen. Zwei von ihnen spielten in der Regel, der dritte saß dann als Alternative auf der Bank. Doch wenn Bormuth zum Zuge kam, und das war immerhin in elf Pflichtspielen der Fall, dann war er voll da. Unsere Note: 3,00

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Foto: Dirk Päffgen

Andre Hoffmann Der gebürtige Essener fiel wegen der Folgen einer schweren Gehirnerschütterung monatelang aus. Das Bemerkenswerteste dabei: Er kehrte zurück, als sei er nie fort gewesen. Das vielleicht größte Plus des 26-Jährigen ist seine Vielseitigkeit. So kann Hoffmann neben seiner angestammten Position in der Abwehrzentrale auch die als Sechser im defensiven Mittelfeld bekleiden – eine Option, die Funkel in der Schlussphase der Saison häufiger nutzte. Für die nächste Saison hat er sich zudem eine Steigerung auf einem ganz bestimmten Sektor vorgenommen: „Kein einziger Treffer in 15 Pflichtspielen – das entspricht nicht meinem Selbstverständnis.“ Bei seiner Durchschnittsnote profitierte der Blondschopf ein wenig davon, dass er weniger als die Hälfte (13) von Ayhans Liga-Einsätzen (28) aufweist. Unsere Note: 2,61

Marcin Kaminski Fortuna bemüht sich intensiv um eine Festverpflichtung der bisherigen Stuttgarter Leihgabe. Das sagt schon alles über die Leistungen, die der polnische Nationalspieler im Düsseldorfer Dress abgeliefert hat. Dabei agierte der 27-jährige Familienvater selten auffällig; er beschränkte sich in der Regel auf sichere Defensivarbeit, die er dann freilich konsequent erledigte. Mit 27 Einsätzen belegt er in der internen Rangliste hinter Ayhan den zweiten Platz. Kurios: Alle seine Spiele absolvierte er über die volle Distanz. Unsere Note: 3,10

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