Rückkehr an die Arena Fortunas Stückchen Normalität

Düsseldorf · Ab Montag kehrt Cheftrainer Uwe Rösler mit dem Kader des Bundesligisten aus dem Nachwuchsleistungszentrum in Flingern wieder in den Arena-Sportpark zurück. Es ist der nächste Schritt Richtung Neustart.

 Fortuna-Kleingruppe im Stangenwald: (von links) Kaan Ayhan, Nana Ampomah und Mathias „Zanka“ Jørgensen.

Fortuna-Kleingruppe im Stangenwald: (von links) Kaan Ayhan, Nana Ampomah und Mathias „Zanka“ Jørgensen.

Foto: Falk Janning

Bis vor ein paar Wochen hätte kein Fortuna-Anhänger bei dieser Nachricht auch nur die Augenbraue ein wenig hochgezogen. Ab Montag trainiert der Bundesliga-Kader im Arena-Sportpark – na und? Doch in den Tagen der Corona-Pandemie ist nichts mehr wie vor ein paar Wochen. Die Rückkehr auf das Trainingsgelände neben der Arena ist für Fortuna weit mehr als eine kleine Randnotiz, sie ist eine Annäherung an die Normalität, ein weiterer Schritt in Richtung Neustart der gesamten Liga.

Vor zwei Wochen, am 6. April, hatten die Düsseldorfer den ersten Schritt auf diesem Weg gemacht. Nachdem die Politik grünes Licht für das Training in Kleingruppen gegeben hatte, versammelte Cheftrainer Uwe Rösler seine Truppe – freilich zunächst in kleinen Einheiten von zwei bis drei Profis – im Nachwuchsleistungszentrum am Flinger Broich. Eben weil dort bessere Möglichkeiten bestehen, die individuell anreisenden Spieler in separaten Umkleiden und Duschräumen unterzubringen und überhaupt das Abstandhalten zu ermöglichen.

Obwohl noch nicht an „richtige“ Trainingsspiele mit Zweikämpfen zu denken war, wirkte die gemeinsame Arbeit mit Kollegen für die seit Wochen in den eigenen vier Wänden gefangenen Profis schon wie die Neuerfindung des Rades. Der Spaß am gemeinsamen Arbeiten war bei aller Intensität an den Gesichtern abzulesen, und nun erhofft sich die sportliche Führung einen weiteren Schub. „Es wird ein bisschen so sein, als kämen wir nach Hause“, sagt Rösler, „auch wenn unser Training natürlich weiterhin in Gruppen stattfinden muss.“ Aber in nicht mehr ganz so kleinen: Auf der Zielgeraden der Zeit in Flingern arbeitete der Bundesligist in Sechsergruppen – in denen allerdings immer noch penibel auf den Abstand untereinander geachtet wurde. Zweikämpfe blieben somit tabu.

Fortuna Düsseldorf trainiert in Sechser-Gruppen
36 Bilder

Fortuna trainiert in Sechser-Gruppen

36 Bilder
Foto: Falk Janning

„Ein großes Lob gilt meiner Mannschaft, die sich in den letzten zwei Wochen sehr diszipliniert verhalten hat und der besonderen Situation im Hinblick auf alle Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen gerecht geworden ist“, ergänzt der Chefcoach. „Das ist Grundvoraussetzung dafür, dass die Stadt und wir uns eine Rückkehr zur Arena zutrauen.“ Die vier Trainingsplätze im Arena-Sportpark böten mehr Möglichkeiten und Fläche, teilte der Verein mit, und das Gelände bleibe zum Schutz vor Infektionen ebenso für die Öffentlichkeit gesperrt wie das NLZ. Spieler und Trainer nutzen alle Kabinen in und um die Arena, um den nötigen Abstand untereinander zu wahren; bei aller Freude über die Heimkehr nach Stockum werden es ab Montag also beileibe noch keine normalen Verhältnisse. So wie der Fußball noch weit von Normalität entfernt ist.

Ein Großteil der Anhänger ist allerdings auch der Ansicht, dass der Fußball nicht zu früh in den Alltagsmodus schalten dürfe, während die Lebensrealität jedes Normalbürgers noch immer unter starken Einschränkungen leide. Das zeigt ein Streifzug durch die Netzwerke, in denen selbst langjährige und hartgesottene Fans Bedenken anmelden. Sicher, die DFL behauptet, es gebe ausreichend Testkapazitäten für Profis – es kann jedoch keinesfalls schaden, das genauestens zu prüfen. Wenn einmal alles seine Richtigkeit hat. bleibt eine spannende Frage: Wird die Bundesliga durch die Corona-Pause sportlich womöglich eine ganz andere sein? Auf die Antwort darauf freut man sich nicht nur bei Fortuna.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort